Versorgungswerke: Renten in Gefahr

Versorgungswerke: Renten in Gefahr


Versorgungswerke lockten in den vergangenen Jahren mit deutlich höheren Renten bei gleicher Beitragshöhe wie in der gesetzlichen Rentenversicherung. Jetzt gerät die Kalkulation unter Druck. Handeln ist angesagt. Es drohen Einbußen bei der Rente. Ein früherer Ausstieg aus dem Berufsleben kann sich lohnen.

Zahlreiche Versorgungswerke wenden eine Mischung aus Kapitaldeckung und Umlagefinanzierung an. Durch diese Verbindung ist die Rente eigentlich krisenfester und weniger abhängig von demografischen Veränderungen und Kapitalmarktschwankungen. In den letzten Jahren gerät die Kalkulation aber von zwei Seiten unter Druck. Zum einen steigt die Lebenserwartung. Die statistische Restlebenserwartung für Freiberufler liegt bei Männern vier bis sieben Jahre und bei Frauen drei bis sechs Jahre über der Gesamtbevölkerung. Versorgungsleistungen müssen dadurch viel länger als geplant gezahlt werden.

V-CHECK Video:
Altersvorsorge mit Aktien & ETFs: Reichen 500.000 Euro für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand?

Ein finanziell sorgenfreier Ruhestand – das ist der Wunsch vieler Menschen. Doch wie viel Geld wird tatsächlich benötigt, um die Rente in vollen Zügen genießen zu können?
ETF-Sparpläne, Aktien und Fonds spielen bei der Altersvorsorge eine wichtige Rolle.

Reichen 500.000€ heutzutage für die Rente, oder sollte mehr angespart werden?
Und welche Rolle könnte ein ETF-Sparplan bei all diesen Überlegungen spielen?

Zum anderen sinken durch die Niedrigzinsphase die Zinserträge aus dem Kapitalstock. Wie Lebensversicherungen unterliegen Versorgungswerke strengen Anlagerestriktionen. Zwar dürfen Versorgungswerke immerhin 35 Prozent des gebundenen Vermögens in Risikoanlagen stecken. Dennoch muss der verbleibende Kapitalstock zu einem großen Anteil in „sichere“ Anlagen fließen.

In den letzten Jahren rutschen immer mehr Versorgungswerke unter ihr selbst gestecktes Ziel, den Rechnungszins bei vier Prozent zu halten. Von den zehn größten berufsständischen Versorgungswerken schafften es nur drei, seit 2012 immer über vier Prozent Rendite zu erwirtschaften. Weil die Rentenprognosen auf dem Rechnungszins beruhen, drohen den knapp eine Million Mitgliedern nun Renteneinbußen.

V-CHECK Webinar:
Wie weit kommt man mit 500.000 € im Ruhestand?

Eine gesicherte Altersvorsorge ist wichtig, um den Ruhestand finanziell sorgenfrei zu genießen.
Im V-CHECK Webinar erfahren Sie, welche staatlichen Maßnahmen zur Rentensicherung es gibt, wie die Förderungen für private Altersvorsorge aussehen und welche Strategien zum Vermögensaufbau sowie zur sicheren Geldanlage im Ruhestand es gibt.

Folgende Fragen werden beantwortet:
Wie viel Vermögen sollte man ansparen?
Wie lässt sich eine monatliche Rente selbst auszahlen?
Wie entwickelt sich das Rentenniveau in den kommenden Jahren?
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für die private Altersvorsorge wie die Aktienrente?

Ein Plan, um die Rente zu sichern

Handeln ist also angesagt. Dafür bieten Versorgungswerken einige Flexibilität. Analog zur regulären Altersrente erhält man die vorgezogene Altersrente nach Eintritt in den Regelaltersruhestand ohne die Anrechnung sonstiger Einkünfte. Das bedeutet, das man trotz Rente weiterarbeiten kann. Gerade für selbstständige Freiberufler bieten sich hier interessante Gestaltungsmöglichkeiten.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Bei einem Renteneintritt mit 62 Jahre (fünf Jahre früher) beträgt der Rentenabschlag etwa 30 Prozent (60 Monate * 0,5). Auf der anderen Seite spart man die Beitragszahlungen in das Versorgungswerk.

Niedergelassene Ärzte zahlen in NRW eine Pflichtabgabe von 1.648,40 Euro pro Monat. Bei fünf Jahren ergibt das eine Ersparnis in Höhe von 98.904 Euro. Zusätzlich fließt schon die Altersrente, die mit Abschlag beispielsweise 2.400 Euro beträgt. Bei 60 Monaten ergibt das einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 144.000 Euro. In Summe ergibt sich eine zusätzliche Liquidität in Höhe von 242.904 Euro, die alternativ angelegt werden kann.

Das Beispiel ist natürlich stark vereinfacht. Die individuellen steuerlichen Auswirkungen und der Einfluss auf die Hinterblieben-Versorgung müssen berücksichtigt werden. Allerdings haben die Mitglieder eines Versorgungswerkes die Möglichkeit, ihre Altersrente aktiv zu gestalten. Mithilfe eines vollständigen Finanzplans kann eine individuelle Break-Even-Berechnung durchgeführt werden.

Sie wollen mehr zum Thema Ruhestand erfahren? Hier erhalten Sie mehr Expertenwissen!

Vom Wachstum zum Ertrag: So passen Sie Ihr Depot für den Ruhestand an

Wer jahrzehntelang Vermögen aufgebaut hat, steht kurz vor dem Ruhestand vor einer entscheidenden Frage: Soll das Depot weiterhin auf Wachstum setzen oder ist es an der Zeit, auf regelmäßige Ausschüttungen umzusteigen? Die Umstellung ist komplex und will gut geplant sein. Vermögensverwalter geben praktische Tipps, wie Anleger diesen Wandel erfolgreich gestalten können, um im Ruhestand verlässliche Erträge zu erzielen.

Versorgungswerke: Renten in Gefahr

Versorgungswerke lockten in den vergangenen Jahren mit deutlich höheren Renten bei gleicher Beitragshöhe wie in der gesetzlichen Rentenversicherung. Jetzt gerät die Kalkulation unter Druck. Handeln ist angesagt. Es drohen Einbußen bei der Rente. Ein früherer Ausstieg aus dem Berufsleben kann sich lohnen.

Vermögensverwalter am Telefon: Clever vorsorgen und im Alter richtig anlegen – Teil 1

In Zeiten schwankender Börsen und fallender Zinsen suchen viele Anleger nach sicheren und zugleich rentablen Möglichkeiten, ihr Geld zu investieren. Dabei entstehen viele Fragen – etwa zur optimalen Geldanlage, zum Umgang mit Immobilien oder zur finanziellen Absicherung im Alter.

Sie suchen nach unabhängigem Finanzwissen, das sich auszahlt?

Jetzt kostenfrei zum Newsletter anmelden