
Vom Wachstum zum Ertrag: So passen Sie Ihr Depot für den Ruhestand an
Hinweis: Dieser Text wurde durch den freien Journalisten Alexander Heintze mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.
Der Übergang vom Erwerbsleben zur Rente ist der Eintritt in eine neue Lebensphase mit neuen Herausforderungen. Das gilt auch bei der Geldanlage. Jahrzehntelang war das Depot auf Wachstum ausgelegt. Thesaurierende Produkte, also solche, bei denen Erträge gleich wieder reinvestiert wurden, sollten durch den Zinseszinseffekt Kapital aufbauen. Richtung Renteneintritt geht es immer mehr um planbare Ausschüttungen, welche die Rente aufbessern und den einen oder anderen Extrawunsch erlauben.
„Spätestens fünf Jahre vor dem geplanten Renteneintritt sollte man prüfen, ob das bestehende Portfolio die gewünschten regelmäßigen Erträge liefern kann“, rät Olaf Bender von der Düsseldorfer ficon Vermögensmanagement. Holger Knaup von Albrecht, Kitta & Co. empfiehlt, „etwa fünf bis sieben Jahre vorher“ mit dem Umbau zu beginnen, um Marktphasen zu nutzen und steuerliche Effekte zu glätten.
Der Umbau sollte nicht überstürzt erfolgen. „Zuerst den jährlichen Liquiditätsbedarf berechnen, dann einen Ausschüttungsplan festlegen und schließlich in mehreren Tranchen umschichten“, so Bender. Ein gleitender Übergang vermeide hektische Umschichtungen in einer Marktschwäche.
Schritt für Schritt zum Ausschüttungsdepot
Zumal bei der Steuer zahlreiche Fallstricke lauern. „Bei einer Umstellung von thesaurierend auf ausschüttend handelt es sich technisch um einen Verkauf und damit um ein steuerliches Ereignis“, erklärt Marco Jansen von Oberbanscheidt & Cie. Das bedeutet: Aufgelaufene Kursgewinne werden versteuert, oft mit 25 Prozent Abgeltungsteuer plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. „Gerade bei langfristigen Anlagen können so schnell 20 bis 30 Prozent des angesparten Kapitals verloren gehen“, warnt Jansen.
Auch Andreas Görler von Wellinvest betont: „Wenn man alles auf einmal umschichtet, kommen hohe Steuerabzüge auf einen zu. Deshalb sollte man jedes Jahr prüfen, ob man den Freistellungsauftrag optimal genutzt hat.“ Ein gezielter Verkauf kleinerer Tranchen könne helfen, Freibeträge auszunutzen und damit die Steuerlast zu strecken.
Jonathan Mayer vom ALPS Family Office ergänzt: „In der Umbauphase des Depots sollten steuerliche Verlustverrechnungstöpfe genutzt werden, um die Steuerlast bei Kursgewinnen zu senken.“ Das bedeutet: Verluste aus anderen Wertpapieren können mit Gewinnen verrechnet werden – ein oft unterschätzter Vorteil.
Er rät bei der Umstellung frisch anzulegendes Geld direkt in ausschüttende Produkte zu investieren und die thesaurierenden Positionen nach und nach abzubauen.
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Ausschüttungen selbst sind steuerpflichtig
Im Ruhestand muss dann nicht auf Rendite verzichtet werden. „Qualitativ hochwertige Dividendenaktien, Investment-Grade-Anleihen oder defensive Mischfonds sind typische Bausteine“, sagt Knaup.
Allerdings sind Dividenden und Kupons nie garantiert. „Wichtiger als die Höhe ist die Qualität und Kontinuität der Ausschüttung“, mahnt Jansen. Eine breite Diversifikation helfe, Schwankungen zu glätten. Zudem fallen auch bei Ausschüttungen Steuern an. Diese Abgeltungsteuer führen die Depotbanken automatisch ab, sofern kein Freistellungsauftrag vorliegt. „Die Ausschüttungshöhen sollten daher immer nach Steuern geplant werden – sonst fällt die monatliche Rente am Ende deutlich niedriger aus als erwartet“, mahnt Jansen.