Geldanlage im Ruhestand

Geldanlage im Ruhestand


Grundlagen, Strategien & Tipps

Den Ruhestand genießen – aber wie?

Zwar fängt das Leben nicht erst mit 66 Jahren an, wie der Schlagersänger Udo Jürgens einst sang. Doch sind jene, die heute ihren Ruhestand beginnen, weitaus unternehmungslustiger als die Generation zuvor und brauchen deshalb mehr Geld. Die Lebenserwartung ist gestiegen: Ein heute 65-jähriger Mann hat nach einer Statistik der Bundesbehörden durchschnittlich noch 18 Jahre zu leben, eine Frau im selben Alter sogar 21 Jahre – das sind jeweils fast fünf Jahre mehr als vor drei Jahrzehnten, was sich ebenfalls finanziell bemerkbar macht.

Eine Zäsur stellt der Ruhestand für die meisten auch auf der Einnahmenseite dar: Gesetzliche Rente und gegebenenfalls Betriebsrente rangieren oft spürbar unter dem Niveau des letzten Nettogehalts. Schließen lässt sich die entstehende Rentenlücke nur durch ausreichende Altersvorsorge in den früheren Lebensphasen – oder gegebenenfalls durch den Verkauf vorhandener Vermögenswerte, etwa Immobilien. Zugleich muss im Alter der Anteil risikoreicher Geldanlagen reduziert werden, denn in dieser Lebensphase bleibt kaum noch genügend Zeit, um größere Verluste an den Kapitalmärkten auszugleichen.

Doch deshalb müssen Menschen im Ruhestand entgegen einer oft propagierten Meinung nicht komplett auf Sachwerte wie Aktien und andere renditeträchtige Wertpapiere verzichten – und sie sollten es auch nicht. Vielmehr kommt es auf die Qualität der Aktien und ihren Anteil am Gesamtvermögen an, ganz nach dem Motto des Schweizer Arztes Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift“ – aber auch das Heilmittel! Wertpapiere sollten auch in dieser Lebensphase eine Rolle spielen.

Was zählt: Neben dem Erhalt des Vermögens ist eine breite Diversifikation auf mehrere Anlageklassen geboten, um Risiken zu minimieren. Ruheständler können verstärkt Qualitätsaktien als Quelle für stabile Renditen, etwa durch Dividenden, zu nutzen. Es muss geklärt werden, ob das Vermögen oder Teile verzehrt oder vererbt werden soll. Weiterlesen

Geldanlage im Ruhestand – diese Fakten sollten Sie kennen

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Inflation ausgleichen: Im Ruhestand Vermögen erhalten

Trotz sicherheitsorientierter Strategie sollten Ruheständler die Inflation nicht unterschätzen. Reine Sparprodukte bringen reale Verluste. Daher sollten Anleger auch im Alter bereit sein, in Aktien zu investieren, um den Kaufkraftverlust abzufedern.
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Liquidität einplanen: Rücklagen für den Notfall sichern

Auch im Ruhestand sollte ein ausreichend großer Liquiditätspuffer vorgehalten werden. Unerwartete Ausgaben – etwa für Gesundheit oder Pflege – lassen sich so decken, ohne langfristige Anlagen auflösen zu müssen. Experten empfehlen, mindestens drei bis sechs Monatsausgaben jederzeit flexibel verfügbar zu halten.
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Entnahmeplan erstellen

Ein strukturierter Entnahmeplan sorgt dafür, dass das Vermögen im Ruhestand sinnvoll und nachhaltig eingesetzt wird. Dabei ist zu berücksichtigen, wie viel Kapital monatlich benötigt wird, wie sich Steuern und Freibeträge auswirken und wie lange das Vermögen voraussichtlich reichen soll. Ein gut geplanter Auszahlungsplan schützt vor Versorgungslücken.
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Entnahmestrategie: 4-Prozent-Regel

Die wohl populärste Entnahmestrategie ist die 4-Prozent-Regel. Sie besagt, dass man einem diversifizierten Aktien-Portfolio über einen Zeitraum von 30 Jahren in jedem Jahr vier Prozent des Anfangswertes entnehmen kann, ohne das Vermögen vorzeitig zu verbrauchen. Bei einem Startkapital von 500.000 Euro könnte man also mit einer Entnahme von 20.000 Euro pro Jahr rechnen. Wie alle Faustformeln bietet diese Regel nur einen ersten Anhaltspunkt.

eBook: Damit Ihr Vermögen nicht zum Pflegefall wird

Die Pflegekosten steigen stetig und sind eine der größten finanziellen Risiken im Alter. Wer nicht vorgesorgt hat, kann schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Entdecken Sie im eBook ‘”Pflege & Finanzen” vom Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) die Schlüsselstrategien, um Ihr Vermögen wirkungsvoll zu schützen und optimal auf die Herausforderungen im Pflegefall vorbereitet zu sein.

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Im V-CHECK Podcat: Timo Veeneman – Reichen 500.000 Euro für die Rente?

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Timo Veeneman: Reichen 500.000 Euro für die Rente?
Wenn ich in ein paar Jahren in Rente gehen möchte, wie viel Geld brauche ich eigentlich dafür? Reichen 100.000 Euro oder 500.000 Euro oder muss es gar eine Million sein? Antworten darauf weiß Timo Veeneman, Vermögensbetreuer bei der Spiekermann
& CO AG in Osnabrück.

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Genug Geld im Alter – so funktioniert es

Den Ruhestand finanziell sorgenfrei genießen können, davon dürfte wohl jeder träumen. Experten erläutern wie das gelingen kann und auf was Anleger achten sollten.

Reichen 500.000 Euro für den Ruhestand?

Wie viel Geld braucht ein Rentner zum Leben? Diese Frage stellt sich jeder früher oder später einmal. Eine Faustregel der Stiftung Warentest beziffert das benötigte monatliche Einkommen im Ruhestand auf rund 80 Prozent des vorherigen Nettolohns. Die gesetzliche Rente ist dabei nur noch eine Grundsicherung. Denn das Rentenniveau in Deutschland sinkt.

Drei Tatsachen, die Sie über die gesetzliche Rente unbedingt wissen sollten

Die Babyboomer nähern sich dem Ruhestand – und stellen sich zunehmend Fragen über die Details der gesetzlichen Rente, die sie bald erhalten werden. In der Tat sind einige Regelungen der Renten-Reform recht verwirrend oder nur wenigen bekannt. Drei wichtige Aspekte rund um die Rente:

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Häufig gestellte Fragen zum Geldanlage im Ruhestand

Ja, auch im Ruhestand ist langfristiges Investieren möglich – zum Beispiel für Kapital, das erst in zehn oder mehr Jahren benötigt wird. Viele Ruheständler haben heute eine hohe Lebenserwartung, daher kann ein Teil des Vermögens weiterhin in breit gestreute, wachstumsorientierte Anlagen fließen. 

Ja, Erträge wie Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne unterliegen der Abgeltungsteuer. Allerdings profitieren Ruheständler oft von Freibeträgen, z. B. dem Sparerpauschbetrag oder dem Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer. Mit einer durchdachten Entnahme- und Steuerstrategie lassen sich unnötige Belastungen vermeiden.

 

Wird Pflege notwendig, können zusätzliche Kosten entstehen – insbesondere bei stationärer Pflege. Wer frühzeitig Rücklagen bildet, Vermögensübergänge rechtzeitig in die Wege leitet und über einen soliden Finanzplan verfügt, bleibt finanziell handlungsfähig. Ein rechtzeitiges Gespräch mit Angehörigen und/oder Experten hilft, im Ernstfall vorbereitet zu sein.

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