Liquidität und Zinsen einfach erklärt

Liquidität und Zinsen einfach erklärt


Zinsen verstehen, Liquidität richtig einsetzen

So hängen Liquidität und Zinsen zusammen

Wenn Sie beginnen, sich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen, stoßen Sie schnell auf zentrale Begriffe wie Liquidität und Zinsen. Doch was bedeuten diese Begriffe genau – und welche Rolle spielen sie bei Ihrer finanziellen Planung?

Liquidität beschreibt, wie schnell und unkompliziert Sie auf Ihr investiertes Geld zugreifen können, ohne dabei Verluste in Kauf nehmen zu müssen. Der Nominalzins ist der Zins, den eine Bank auf Einlagen wie Tages- und Festgeld zahlt bzw. in Zeiten von Nullzinsen eben meist nicht mehr zahlt. Bei Anleihen entspricht der Nominalzins dem sogenannten Kupon, der in der Fachsprache das Recht auf eine bestimmte Zinszahlung zu einem festgelegten Termin verbrieft. Beide Aspekte sind entscheidend, wenn es darum geht, die passende Anlagestrategie zu entwickeln.

Liquidität und Zinsen – diese Fakten sollten Sie kennen

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Nominalzins versus Realrendite

Der Nominalzins sagt nur etwas über die Nominalrendite aus, aber nicht darüber, mit welcher tatsächlichen Rendite ein Anleger rechnen kann. Diese Realrendite, die bei einem Geldwert wie Anleihen dem Realzins entspricht, steht erst fest, nachdem die Inflationsrate vom Nominalzins abgezogen wurde. Streng genommen ist die Realrendite somit erst nach dem Ende der Investition bekannt.
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Mehr Liquidität bedeutet mehr Flexibilität

Je liquider eine Geldanlage ist, desto schneller können Sie im Notfall auf Ihr Kapital zugreifen. Besonders kurzfristige Ziele oder ein Notgroschen sollten immer in liquiden Anlageformen gehalten werden. Dazu zählen Giro- oder Tagesgeldkonten.
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Nur Notgroschen auf dem Girokonto parken

Viele Menschen parken Geld, das sie nicht benötigen, noch immer wie selbstverständlich auf dem Girokonto. Bei einer hohen Inflationsrate ist das alles andere als eine gute Idee, denn das Geld verliert bei einem Zins von null Prozent rasch und deutlich an Kaufkraft. Auf Giro- oder Tagesgeldkonto sollte daher nicht mehr als der Notgroschen (rund drei Nettogehälter) liegen bzw. der Betrag, den man schon in Kürze für größere Anschaffungen wie ein Auto benötigt.
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Höhere Zinssätze durch längere Laufzeiten

Grundsätzlich gilt: Je höher die Zinsen, desto geringer oft die Liquidität. Das bedeutet, dass Geldanlagen mit höheren Zinssätzen – wie Festgeld oder Anleihen – meist eine längere Bindungsdauer haben. Wer auf hohe Zinsen setzt, muss oft auf Flexibilität verzichten.

eBook: Inflation, Rezession, Krieg – So legen Sie Ihr Geld in einer Krise an

Die Ursachen für Finanz- und Wirtschaftskrisen sind vielfältig, einfache Erklärungen gibt es nicht. Eine Krise hält sich bekanntlich niemals an Regeln und Vergangenheitswerte lassen sich nicht unbedingt auf die Zukunft übertragen. Allgemeine Grundregeln beim Investieren sind allerdings wichtig, da es immer wieder ähnliche Abläufe und Verhaltensmuster an den Finanzmärkten gibt.

Dieses eBook wird keine abschließenden Antworten geben, kann Ihnen aber dabei helfen, die richtigen Fragen zu stellen. Der Autor, Felix Grimme von Franzen, Gerber & Westphalen Asset Management, beschreibt typische Krisen und nennt Ihnen 12 wichtige Check-Punkte und Maßnahmen für einen besseren Schutz Ihres Vermögens.

eBook "Anlegen in einer Krise" auf Laptop sichtbar - Laptop liegt auf der Couch

Im V-CHECK Podcast: Uwe Eilers – Wohin geht die Reise bei den Zinsen?

Uwe-Eilers-Podcastvorschau
Uwe Eilers: Zinsen – wohin geht die Reise?
Erst gab es jahrelang keine Zinsen, dann explodierten sie in beinahe einmaliger Geschwindigkeit. Und jetzt? Können sich Sparer über die höheren Zinsen freuen oder vernichten sie mit Tages- und Festgeld weiterhin Vermögen? Diese Fragen beantwortet Uwe Eilers, Vorstand der FV Frankfurter Vermögen AG in Königstein im Taunus im V-CHECK Podcast.

Alle Beiträge zum Thema Liquidität und Zinsen

Warum Dividenden auch bei hohen Zinsen eine attraktive Anlageoption sind

In Zeiten steigender Zinsen erscheinen Festgeldkonten wieder attraktiv für Sparer. Doch auch Dividendenaktien bleiben eine wichtige Anlageoption, denn sie bieten trotz des Aktienrisikos weiterhin attraktive Erträge und Stabilität.

Herausforderungen für die Weltleitwährung – Ein Blick auf den US-Dollar

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist der US-Dollar als Weltleitwährung unangefochten. Doch in den letzten Jahren hat China verstärkte Bemühungen unternommen, diesen Status herauszufordern. Mit der Integration von fünf weiteren Ländern in die BRICS-Staaten könnte China gemeinsam mit aufstrebenden Schwellenländern einen neuen Anlauf unternehmen.

Finanzmarkt und Krisen: Wie Zinsen das Börsengeschehen beeinflussen

Trotz globaler Krisen wie der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und geopolitischen Spannungen zeigt die Börsengeschichte, dass langfristig Zinsentwicklungen und nicht Krisen die Hauptrolle an den Finanzmärkten spielen. Aktuell überwiegt eine pessimistische Stimmung, doch die Zinssituation bietet Grund zum Optimismus.

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Häufig gestellte Fragen zu Liquidität und Zinsen

Die Ursache des Rechtsstreits liegt in der Zeit vor der Zinswende 2022. Als Banken und Sparkassen für das Parken von Geldern bei der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Negativzins von bis zu minus 0,50 Prozent zahlen mussten, waren viele Institute dazu übergegangen, ihre Kunden an diesen Kosten zu beteiligen. So verlangten zum Höchststand im Mai 2022 mindestens 455 Geldhäuser von ihren Privatkunden Negativzinsen.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat der Klage von Verbraucherzentralen inzwischen Recht gegeben: Negativzinsen auf Spareinlagen und Tagesgeld, die Kreditinstitute in der Vergangenheit erhoben haben, sind unzulässig. Dies hat der BGH in Karlsruhe Anfang Februar 2025 entschieden. Bei Girokonten liege die Sache anders, so der BGH. Hier seien Negativzinsen grundsätzlich erlaubt, allerdings nur dann, wenn sie transparent geregelt werden.

Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen freiwillig bezahlten Dividenden und verpflichtenden Zinszahlungen für Anleihen. Bestes Beispiel ist Disney (ISIN US2546871060). Das Unternehmen zahlte über 64 Jahre lang zuverlässig eine Dividende. Bis 2020. Aufgrund der veränderten Sehgewohnheiten weg vom Kabelfernsehen und hin zum Online-Video-Verleih (Streaming) setzte das Unternehmen zum ersten Mal die Dividendenzahlung aus.

Lohnend war die Disney-Dividende ohnehin nur während der Nullzins-Phase. Die durchschnittliche Dividendenrendite des Mickey-Mouse-Konzerns lag in den vergangenen Jahrzehnten bei gerade einmal etwa 1 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) legt den Leitzins fest. Sinkt dieser, werden Sparzinsen meist unattraktiver. Steigt er, erhöhen sich oft auch die Zinsen für Tagesgeld, Festgeld und Anleihen – aber auch Kreditkosten.

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