Vermögensaufbau und Altersvorsorge einfach erklärt

Vermögensaufbau und Altersvorsorge einfach erklärt


Grundlagen, Strategien & Tipps

Vermögensaufbau ist ein Marathon, kein Sprint

Wer ein gutes Polster für den Lebensabend aufbauen will, sollte früh anfangen. Aktien bieten dabei erfahrungsgemäß die besten Chancen. Wer in die attraktive Anlageklasse Aktien investiert, sollte deswegen neben Zeit vor allem auch die Nervenstärke mitbringen, Schwankungen auszuhalten und den Vermögensaufbau so zu strukturieren, dass man sich das auch leisten kann.

Wer über längere Zeiträume denkt, für den fallen die immer wieder mal vorkommenden Wertschwankungen nicht so stark ins Gewicht. Im Gegenteil: So haben Anleger die besten Chancen, vom 8. Weltwunder zu profitieren, dem Zinseszinseffekt.

Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, auf eine breite Streuung zu achten. Und: Je näher der Auszahlungszeitpunkt rückt, desto geringer sollte die Schwankungsanfälligkeit werden.

Vermögensaufbau und Altersvorsorge – diese Fakten sollten Sie kennen

Icon Alter grün

Finanzielle Freiheit im Alter

Finanzielle Freiheit vor allem im Alter bedeutet, sehr lange – letztlich bis zum Ende des Lebens – genügend Geld zur Verfügung zu haben, um die Kosten des Lebensunterhalts und die individuellen Wünsche nach einem gewissen Luxus zu finanzieren, ohne dabei auf ein Arbeitseinkommen angewiesen zu sein
Icon mit ausgestreckter Hand und dem Euro-Symbol in grün

Passives Einkommen aus Kapitalanlagen

Dazu benötigt man passives Einkommen vor allem aus Kapitaleinkünften, für das Anleger nicht selbst tätig werden müssen – also Dividenden, Zinsen und Kursgewinne aus Aktien, Anleihen und anderen Anlageklassen
Icon Prozent grün

Nachhaltige Entnahmen mit der 4-Prozent-Regel

Mehreren wissenschaftlichen Studien zufolge können Anleger aus einem Depot mit Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs jährlich vier Prozent entnehmen, ohne dass dies den Depotwert langfristig deutlich schmälern würde
Icon Vermögen grün

Kapitalbedarf für dauerhaftes Einkommen

Wenn sich das Vermögen auf mindestens das 25-Fache (25 Mal vier Prozent) der Jahresausgaben beläuft, sollten Anleger wahrscheinlich dauerhaft von Ihrem Kapital leben können, ohne dass das Vermögen angetastet werden muss

eBook: Wie der finanziell sorgenfreie Ruhestand gelingt

Statt mit Vorfreude schauen immer mehr Menschen mit Sorge auf die Rente – die Angst vor Altersarmut ist groß. Die gute Nachricht: Jeder kann etwas dafür tun, um auch im Alter eine angenehme Zeit zu haben und den Ruhestand zu genießen.

Das eBook “Wie der finanziell sorgenfreie Ruhestand gelingt“ der Vermögensverwaltung Dr. Markus C. Zschaber ist Ihr Ratgeber für einen entspannten Ruhestand, selbst mit einem Vermögen von 500.000 Euro. Erfahren Sie detailliert, wie Ihre Rente berechnet wird und welche gezielten Strategien Sie anwenden können, um Ihre Renteneinnahmen zu maximieren. Entdecken Sie, warum private Vorsorge heute wichtiger denn je ist und wie Sie mit kluger Planung und realistischen Erwartungen einen finanziell abgesicherten Ruhestand genießen können.

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Im V-CHECK Podcast: Timo Veeneman – Reichen 500.000 Euro für die Rente?

Timo-Veeneman
Timo Veeneman: Reichen 500.000 Euro für die Rente?
Wenn ich in ein paar Jahren in Rente gehen möchte, wie viel Geld brauche ich eigentlich dafür? Reichen 100.000 Euro oder 500.000 Euro oder muss es gar eine Million sein? Antworten darauf weiß Timo Veeneman, Vermögensbetreuer bei der Spiekermann
& CO AG in Osnabrück.

Alle Beiträge zum Thema Vermögensaufbau und Altersvorsorge

Wie investiere ich am besten meine private Altersvorsorge?

Anleger fragen, Vermögensverwalter Claus Walter antwortet. Heute: Wie lege ich 100.000 Euro für die Rente am besten an?

Der Ehemann ist keine Altersvorsorge

Statistisch gesehen fangen Frauen zehn Jahre später als Männer damit an, sich ein eigenes Vermögen aufzubauen. Das sind wertvolle Jahre, die für den privaten Vermögensaufbau fehlen.

Aktien, Fonds und ETFs oder Gold – wie lege ich 50.000 Euro am besten an?

Anleger fragen, Vermögensverwalter Claus Walter antwortet. Heute: Wie lege ich 50.000 Euro am besten an?

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Häufig gestellte Fragen zu Vermögensaufbau und Altersvorsorge

Einer der besten Wege, um für den Ruhestand vorzusorgen, sind Investitionen in Produktivkapital. Das können Anleger auf zwei Wegen erreichen, die sich miteinander kombinieren lassen: Zum einen können sie sich selbst weiter- und fortbilden und so ihren Wert für einen Arbeitgeber erhöhen. Das führt in der Regel zu einem höheren Gehalt und ermöglicht ihnen wiederum (zusätzliche) Investitionen in anderes Produktivkapital. Am effektivsten und leichtesten können Anleger über die weltweiten Aktienmärkte in das Produktivkapital der anderen investieren. Aktien haben über Jahrzehnte nachweislich die höchsten jährlichen Renditen unter allen Anlageklassen erzielt.

Stehen Anleger am Anfang Ihrer Laufbahn, sollten sie wegen der noch sehr langen Laufzeit über Fonds und ETFs komplett auf die weltweiten Aktienmärkte setzen. Mit steigendem Einkommen können sie andere ETFs, Fonds und Einzelwerte damit kombinieren, sollten dabei aber auf eine sinnvolle Struktur in ihrem Depot achten. 

Ob Sie Ihr Ziel der finanziellen Freiheit in 10 Jahren erreichen können, kann man ohne gewisse weitere Angaben seriös nicht sagen. Allgemein lässt sich aber feststellen: Je höher Ihr vorhandenes Vermögen ist und je mehr Geld Sie zu möglichst attraktiven Renditen weiter ansparen können, desto eher können Sie Ihr Ziel erreichen. Allerdings machen Sie die Rechnung ohne den sprichwörtlichen Wirt, wenn Sie sich nicht fragen, wie lange Sie von Ihrem Kapital leben wollen bzw. müssen. Das ist ebenso wichtig wie die gestellte Frage. Angenommen, Sie wollen Ihr gesamtes Vermögen vererben und sich monatlich 3.500 Euro vor Steuern auszahlen lassen, dann brauchen Sie bei einer jährlichen Rendite (JR) von 3 Prozent auf Ihr Kapital fast 1,45 Millionen Euro. Bei 4 Prozent JR wären es knapp 1,1 Millionen, bei 5 Prozent JR wären es 880.000 Euro und bei 6 Prozent „nur“ gut 740.000 Euro. Wann Sie die finanzielle Freiheit erreichen, hängt also maßgeblich davon ab, zu welchen Renditen Ihr Kapital für Sie arbeitet.

Wie immer hängt die Antwort von einer Reihe von Variablen ab. Hierzu gehören

  • die Rendite, mit denen sich das Vermögen in der „arbeitslosen“ Phase verzinst bzw. rentiert
  • die Höhe der monatlichen bzw. jährlichen Ausgaben
  • die Anzahl der Jahre, in denen man auf das passive Einkommen aus dem Kapitalstock von einer Million angewiesen ist

Wenn das Vermögen zwecks Vererbung erhalten bleiben soll, darf der Kapitalstock trotz Auszahlung nicht kleiner werden. Man spricht dann von einer „Ewigen Rente“, weil die Rente aus dem Kapital bis ins Unendliche ausbezahlt werden könnte. Bei einer jährlichen Rendite von 3 Prozent betrüge diese Ewige Rente bei einem Kapital von einer Million Euro vor Steuern jährlich gut 29.000 Euro, bei 4 Prozent wären es knapp 38.500 Euro, bei 5 Prozent 47.600 Euro und bei 6 Prozent 56.600 Euro. Zumindest in den ersten beiden Fällen könnte es finanziell eng werden, wenn kein weiteres aktives Arbeitseinkommen vorhanden ist. Es ist aber zu bedenken, dass dem monatlichen Budget aus der gesetzlichen Rentenversicherung oder anderen Versorgungswerken ab Mitte 60 vermutlich weitere Einnahmen zufließen werden.

Das ist ein ambitioniertes Ziel, das nur wenige erreichen. Dabei sind die sogenannten Gut- und Besserverdiener nur auf den ersten Blick besser dran als Durchschnittsverdiener. Was viele nicht sehen: Mit höherem Einkommen wachsen die Ansprüche an den Lebensstandard erheblich. Und nur die wenigsten sind bereit, davon größere Abstriche zu machen. Allerdings erhöht sich die Chance, rund 15 Jahre vor der regulären Altersgrenze in den Ruhestand zu gehen, beträchtlich, wenn sie ihre wiederkehrenden Ausgaben kritisch durchsehen und an der einen oder anderen Stelle bereit sind, moderaten Verzicht zu üben. Übertreiben sollte es damit aber niemand! Schließlich will man auch im vorgezogenen Ruhestand ein Leben führen können, das zum größten Teil noch den eigenen Vorstellungen entspricht.

Nehmen wir einen Alleinverdiener mit einem Bruttoeinkommen von 120.000 Euro an. Wie viel Geld braucht er, um mit 50 Jahren bei gleichem Einkommen in Ruhestand gehen kann, wenn wir eine jährliche Rendite von 6 Prozent voraussetzen, bis er 70 Jahre alt wird? Außerdem soll er danach über genügend Geld verfügen, um im Alter von 70 bis 90 Jahren bei einer Jahresrendite von 4 Prozent jährlich 100.000 Euro zu erhalten und dabei das Kapital aufzuzehren. Die Antwort auf die erste Frage lautet: Der Alleinverdiener bräuchte mit 50 Jahren 1,9 Millionen Euro. Nach 20 Jahren mit 6 Prozent Rendite und einer jährlichen Entnahme von 120.000 Euro hätte er noch 1,42 Millionen Euro übrig. Diese Summe würde bei einer Jahresrendite von 4 Prozent und einer Auszahlung von 100.000 Euro jährlich innerhalb von 20 Jahren auf null abschmelzen.

In diesem Beispiel ist noch nicht berücksichtigt, dass der Alleinverdiener nach Abzug der Abgeltungssteuer von 26,38 Prozent netto mehr übrig haben dürfte, als derzeit nach Abzug der Einkommensteuer bleibt. Die genannten Summen ändern sich dadurch jedoch nicht wesentlich.

Prinzipiell kann jeder Jahrgang mit 65 Jahren in Rente gehen. Jedoch müssen Versicherte dann lebenslang Abschläge auf ihre Rentenzahlung in Kauf nehmen – und zwar in Höhe von 0,3 Prozent für jeden Monat, den sie vor Erreichen der sogenannten Regelaltersgrenze in Rente gehen wollen. So liegt die reguläre Altersgrenze für den Jahrgang 1957, der jetzt unmittelbar vor der Rente steht, bei 65 Jahren und 11 Monaten. Diese Grenze erhöht sich mit dem nächsten Jahrgang zunächst um einen Monat, dann pro Jahrgang um jeweils zwei Monate. Für alle Angehörigen ab dem Jahrgang 1964 liegt die Regelaltersgrenze seit 2019 bei 67 Jahren.

Die Erhöhung der Regel-Altersrente auf bis zu 67 Jahre hat für viel Verwirrung gesorgt und tut dies immer noch. Im Kern sollte man sich merken: Für jeden Monat an vorzeitigem Rentenbeginn werden bis zum Lebensende 0,3 Prozent der Monatsrente abgezogen, die man bei regulärem Rentenbeginn erhalten hätte. Das kann sich je nach Jahrgang bei der frühestmöglichen Rente mit 63 Jahren auf bis zu 14,4 Prozent der Rentenzahlung belaufen. Das ist ein erheblicher Einschnitt, doch damit nicht genug. Viele Versicherte übersehen, dass sie während der vorgezogenen Rente – also im Alter zwischen 63 und 67 – keine Rentenbeiträge einzahlen. Das jedoch reduziert den Rentenanspruch, den man hätte, wenn man mit 67 Jahren in Rente gehen würde, zusätzlich.

In einem Fall aus der Realität, den wir mit einem Rechner auf der Website der Deutschen Rentenversicherung durchgerechnet haben, betrug die Differenz beim Ruhestandsbeginn mit 63 Jahren im Vergleich zur voraussichtlichen Rente mit 67 Jahren minus 21,2 Prozent – und nicht „nur“ minus 14,4 Prozent. Mit 64 Jahren lag der Unterschied bei minus 16,1 Prozent statt bei minus 10,8 Prozent. Mit 65 Jahren waren es minus 10,9 Prozent statt minus 7,2 Prozent, und mit 66 Jahren minus 5,6 Prozent statt 3,6 Prozent. Sie sehen also, dass die tatsächlichen Abschläge deutlich größer sind, als die Bestimmungen es zunächst vermuten lassen. Daher sollten Sie sich bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) über die finanziellen Folgen eines früheren Rentenbeginns informieren. Mit dem Rechner der DRV können Sie sich einen ersten Überblick über die tatsächliche voraussichtliche Differenz verschaffen. Tipp: Wenn Sie das Defizit ausgleichen möchten, können und sollten Sie über renditestarke Investments vorsorgen.

Im Allgemeinen können Versicherte frühestens mit 63 Jahren vorzeitig in Rente gehen. Was viele nicht wissen: Ob jemand ohne Abschläge in Rente gehen kann, bevor das Alter von 67 Jahren erreicht wurde, hängt vom jeweiligen Jahrgang ab, dem Sie angehören. Folgende Altersgrenzen gelten für die einzelnen Jahrgänge:

  • Jahrgang 1957: kann mit 65 Jahren und 11 Monaten in Rente gehen
  • Jahrgang 1958: mit 66 Jahren
  • Jahrgang 1959: mit 66 Jahren und 2 Monaten
  • Jahrgang 1960: mit 66 Jahren und 4 Monaten
  • Jahrgang 1961: 66 Jahren und 6 Monaten
  • Jahrgang 1962: mit 66 Jahren und 8 Monaten
  • Jahrgang 1963: mit 66 Jahren und 10 Monaten
  • Jahrgang 1964 und alle weiteren: mit 67 Jahren

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