Physisches Gold oder ETCs – welche Anlage ist der sichere Hafen?

Physisches Gold oder ETCs – welche Anlage ist der sichere Hafen?


Wenn Märkte schwanken, greifen viele zu Gold. Doch nicht jede Form glänzt gleich sicher. Experten erklären, worauf Anleger bei Gold-ETCs achten sollten, welche Risiken physisches Gold birgt und warum Vertrauen der wahre Schatz ist.

Hinweis: Dieser Text wurde durch den freien Journalisten Alexander Heintze mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.

Mit den Turbulenzen an den Finanzmärkten und geopolitischen Unsicherheiten gewinnt Gold als Anlageform wieder an Bedeutung. Anleger stehen jedoch vor der Wahl: Soll es physisches Gold sein, oder doch ein Wertpapier in Form eines Exchange Traded Commodity (ETC)? Beispiele hierfür sind ETC Xetra Gold von der Deutsche Börse Commodities oder Euwax Gold 2. Die Entscheidung ist nicht immer einfach, denn jede Option hat ihre Vor- und Nachteile.

Ein zentrales Kriterium bei der Auswahl eines Gold-ETCs ist die physische Hinterlegung. Roland Schmack von der Vermögensverwaltung Meine Werte GmbH aus Münster betont: „Bei der Auswahl eines Gold-ETCs sollten Anleger vor allem darauf achten, dass tatsächlich eine vollständige physische Hinterlegung gewährleistet ist und das Gold sicher gelagert wird.“ Ein ETC sollte dabei in einem regulierten Lagerhaus eines vertrauenswürdigen Landes aufbewahrt werden, um Sicherheit zu garantieren.

Die laufenden Kosten sollten bei Gold-ETCs ebenfalls beachtet werden, mahnt Jonathan Mayer von ALPS Family Office AG an. Während einige Anbieter keine Verwaltungsgebühren erheben, können bei anderen Gebühren von 0,1 bis 0,4 Prozent jährlich anfallen. Diese Gebühren können die Rendite erheblich schmälern.

Ein weiterer Aspekt ist das Emittentenrisiko. ETCs sind Schuldverschreibungen, die im Falle einer Insolvenz einen Totalverlust bedeuten können. Anleger sollten daher nur ETC wählen, die eine Auslieferung des Goldes einräumen. Doch auch da gibt es Fallstricke. „Anleger sollten auf eine tatsächliche Auslieferungsoption achten – und nicht auf Versprechungen, die im Kleingedruckten wieder relativiert werden“, warnt Thomas Mitroulis von AXIA Asset Management. Nur wenige ETCs erfüllen nach Ansicht von Mitroulis alle Sicherheitskriterien. Viele seien strukturell nah an Schuldverschreibungen „und somit im Krisenfall deutlich riskanter als angenommen.“

Die Alternative ist Gold in Form von Münzen oder Barren. „Physisches Gold kennt keine Gegenpartei, kein Emittentenrisiko, keinen Serverausfall,“ so Mitroulis. Für einige Investoren bleibe es der Inbegriff des Vermögensschutzes. Allerdings haben Anleger höhere Kosten und müssen sich über die Aufbewahrung Gedanken machen, gibt Andreas Görler von der Berliner Wellinvest – Pruschke & Kalm GmbH zu bedenken. „In Frage kommen Tresoranlagen, die 24 Stunden-Zugriff bieten, ein eigener Tresor oder Bankschließfächer, die aber immer seltener angeboten werden“, erklärt er. Zudem müsse oft der Versicherungsschutz erhöht werden. „Es entstehen also regelmäßig höhere Kosten, sofern man sich für den Direkterwerb von Edelmetallen entscheidet“, lautet sein Fazit. „Wer das Metall selbst bunkert, lockt Diebe an, zahlt Tresor- und Versicherungsgebühren und schluckt beim Kauf wie beim Verkauf spürbare Aufschläge“, fasst Max Dundar von der RP Rheinische Portfolio Management GmbH aus Köln zusammen.

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Rohstoffe wie Gold und Silber und andere Edelmetalle haben eine lange Geschichte als Wertspeicher – besonders in Krisenzeiten. Doch auch andere Rohstoffe wie Platin, Kupfer oder Öl spielen eine entscheidende Rolle in der Weltwirtschaft und bieten erfolgsversprechende Investmentmöglichkeiten.

Steuerlich gibt es dagegen wenig Unterschiede. Gewinne aus Gold-ETCs mit Auslieferungsoption sind ebenso wie beim physischen Gold steuerfrei, wenn die Haltefrist mindestens zwölf Monate beträgt. Allerdings muss die Auslieferung rechtlich und faktisch möglich und vertraglich gesichert sein.

Letztlich hängt die Entscheidung von individuellen Präferenzen und der Risikoeinschätzung des Anlegers ab. „Wenn Sie Gold kaufen, kaufen Sie Vertrauen. Und Vertrauen darf und kann man nicht verbriefen – man muss es besitzen,“ resümiert Mitroulis.