So vermeiden Anleger das US-Klumpenrisiko im MSCI World

So vermeiden Anleger das US-Klumpenrisiko im MSCI World


Der MSCI World ETF bietet Anlegern eine scheinbare globale Diversifikation. Tatsächlich hängt der Index jedoch stark von US-Aktien und Technologieunternehmen ab. Experten warnen vor den Risiken und geben Ratschläge, wie Anleger ihr Portfolio breiter streuen können.

Dieser Text wurde durch den freien Journalisten Alexander Heintze mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.

Das politische und wirtschaftliche Umfeld in den USA versetzt viele Anleger in Aufregung. Angesichts der Diskussionen über die Politik von US-Präsident Donald Trump fragen sich viele Anleger, wie sicher ihre Investitionen in globalen Aktienfonds sind. Besonders der MSCI World ETF steht im Fokus, da er 74 Prozent US-amerikanische Aktien enthält.

„Ein ETF auf den MSCI World umfasst rund 1.500 Aktien aus 23 Industrieländern, doch die zehn größten Positionen bestehen fast ausschließlich aus US-Technologiewerten wie Apple, Microsoft und Amazon“, erklärt Stephan Witt von der FiNUM.Private Finance AG in Berlin. „Das bedeutet, dass ein Anleger in einem MSCI World ETF hauptsächlich vom US-Markt und insbesondere von Tech-Unternehmen abhängig ist.“ Ein Einbruch in diesen Bereichen würde den gesamten Index erheblich beeinflussen.

Diese Ansicht teilt Thilo Stadler von I.C.M. Independent Capital Management in Mannheim. Er weist darauf hin, dass die Marktkapitalisierung des US-Aktienmarktes um ein Vielfaches höher ist als die aller anderen Staaten, was die hohe Gewichtung der USA im MSCI World Index erklärt. „Die hohe Gewichtung der USA ist nur folgerichtig. Länder und Regionen aus den Emerging Markets spielen qua Definition keine Rolle.“, stellt er fest. Andere internationale Aktienfonds und ETFs weisen eine ähnliche Dominanz der US-Werte auf. Denn viele Fondsmanager orientieren sich an gängigen Indizes wie dem MSCI World oder dem S&P 500, was zu einer Übergewichtung der US-Technologieaktien führt.

Das birgt Risiken, wenn der US-Markt weiter nachgibt. „Sollte die Trump-Administration die USA wirklich in eine Rezession führen, werden die teils hohen Bewertungen in vielen Sektoren zu einem echten Problem“, warnt Stadler. Eine Kurskorrektur am US-Markt würde den weltweiten Aktienindex MSCI World stark beeinflussen. „Die US-Tech-Werte sind so dominant, dass Verluste bei Apple, Nvidia oder Microsoft den gesamten Markt nach unten ziehen können,“ betont Witt. Mit entsprechenden Folgen für die Anleger.

Um das US- und Tech-Risiko zu umgehen, gibt es verschiedene Strategien. Eine Möglichkeit ist die Nutzung alternativer Indizes, schlägt Witt vor. „Ein MSCI World Equal Weight Index gewichtet alle enthaltenen Aktien gleich und reduziert dadurch die Übergewichtung von US-Großkonzernen.“ Stadler empfiehlt, den „MSCI World ex USA“ zu prüfen. „Die Gewichtung aller übrigen Länder des MSCI World ist dadurch deutlich höher, der Index ist breiter gestreut.“

Auch eine Beimischung von Emerging Markets kann sinnvoll sein. „Denken Sie über eine Beimischung von Emerging Markets nach. Doch Vorsicht: Hier nimmt oft China eine dominante Gewichtung ein“, rät Stadler.

Im V-Check Video: Der MSCI World ist keine Anlagestrategie: Vor- und Nachteile des Welt-Index unter der Lupe

Wenn es um Aktien geht, dann sollte man weltweit investieren. Dieses Motto ist vielen Sparern mittlerweile bestens bekannt und daher wird häufig auch ein MSCI World-ETF als Basis-Investment genutzt. Aber ist das wirklich eine gute Anlage-Strategie? Fragen dazu von Börsenmoderator Andreas Franik an Vermögensverwalter Anton Vetter, Vorstand der BV & P Vermögen AG im Interview – aufgezeichnet auf dem Vermögenstag der V-Bank in München.

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