Pharma im Fadenkreuz der Politik
Der Gesundheitssektor hat in diesem Jahr, gemessen am MSCI-Healthcare-Index, deutlich schwächer abgeschnitten als der breite Aktienmarkt. „Während Technologie- und KI-Unternehmen neue Rekorde verzeichneten, wurde der defensive Healthcare-Bereich von vielen Investoren eher gemieden“, beobachtet Stephan Witt von der FiNUM.Private Finance in Berlin.
Pharma-Aktien und Regulierung
Insbesondere politische Eingriffe und Zollrisiken unter Präsident Trump haben das Investorenvertrauen erschüttert. Die sogenannten „Most Favored Nation“-Deals in den USA zwingen Pharmaunternehmen, Medikamente zu reduzierten Preisen an staatliche Programme abzugeben, was die Margen belastet. „Die Regierung übt aktuell massiv Druck auf die Unternehmen aus, damit die Preise für Medikamente in den USA gesenkt werden,“ erklärt Michael Wittek, Direktor Portfoliomanagement bei der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung & Family Office aus Hamburg. Die Unsicherheit über künftige Margen belastete die Bewertungen der Pharmawerte. Zusätzlich führen Handelskonflikte mit Europa und China zu einer Eintrübung der globalen Lieferketten und höheren Volatilität.
Chancen im Healthcare-Sektor
Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Healthcare-Sektor langfristig attraktiv. „Eine alternde Weltbevölkerung und steigende Lebenserwartung treiben die Nachfrage nach Medikamenten, Diagnostik und Pflege,“ weiß Jens Zimmermann, Portfoliomanager bei der German Capital Management in Heidelberg.
Nach der jüngsten Kurskorrektur sehen Experten neue Einstiegsmöglichkeiten. Viele Unternehmen sind solide aufgestellt, aber aktuell günstiger bewertet. „Für langfristig orientierte Investoren ist das ein gutes Umfeld, um Positionen aufzubauen“, ist Wittek überzeugt.
Witt sieht besonders Chancen in den Bereichen Medizintechnik, Gesundheits-IT und Biotechnologie. „Diese Segmente profitieren von der Digitalisierung der Gesundheitssysteme und dem zunehmenden Effizienzdruck im Klinik- und Pflegebereich“, so Witt. Den Bereich Biopharma treibe die Forschung in Stoffwechselerkrankungen und Immuntherapien voran, ergänzt Zimmermann. Vorsichtiger sollten Anleger bei Generika und klassischen Big-Pharma-Unternehmen sein. Diese sind stark von den staatlichen Preisregulierungen abhängig. Neue Preis- und Rabattmodelle dürften die Margen schmälern.
Für Anleger, die sich im Gesundheitssektor engagieren möchten, gibt es verschiedene Strategien. Wittek empfiehlt eine Kombination aus breit gestreuten ETFs und aktiven Fonds, um sowohl von Stabilität als auch von dynamischen Einzelstories zu profitieren. Zimmermann hingegen rät zu aktivem Stock Picking: „Einzeltitel bieten die Chance, gezielt auf Innovation und Pipelinequalität zu setzen.“

Dieser Text wurde durch den freien Journalisten Alexander Heintze mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.
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