Aktienanleihen als Zinsquelle: Das sollten Anleger wissen

Aktienanleihen als Zinsquelle: Das sollten Anleger wissen


Die Zentralbanken senken die Zinsen. Das treibt Anleger dazu, auf der Suche nach alternativen Zinsquellen neue Wege zu erkunden. Aktienanleihen könnten hier eine interessante Alternative sein. Diese Vor- und Nachteile gilt es zu beachten.

Samir Zakaria von der Vermögensverwaltung Hansen & Heinrich in Frankfurt hält Aktienanleihen für eine spannende Zinsquelle. Wer von den erhöhten Zinsen profitieren möchte, müsse jedoch bereit sein, ein Risiko einzugehen. Anleger investieren einen festen Betrag in die Anleihe und erhalten dafür während der Laufzeit einen überdurchschnittlich hohen Zinssatz. Dieser ist unabhängig von der Kursentwicklung der zugrunde liegenden Aktie. Das Risiko liegt am Ende der Laufzeit. Liegt der Aktienkurs über dem Basispreis, erhält der Anleger den vollen Nennwert der Anleihe ausbezahlt. Liegt der Kurs darunter, erhält der Anleger entweder Aktien oder deren Gegenwert. Das kann zu Kapitalverlust führen. „Im besten Fall investieren Anleger in Aktienanleihen, deren Basiswert sie auch als Einzelaktie kaufen möchten“, erklärt Zakaria.

Aktienanleihen als Anlageform

„Aktienanleihen sind keine konservative Zinsalternative. Mit ihnen spekuliert man auf stabile bis leicht steigende Aktienkurse“, sagt Mirko Hajek, Geschäftsführer der RP Rheinische Portfolio Management in Köln. Er warnt davor, Aktienanleihen als reine Zinsquelle zu sehen. Wer bereit sei, Kursverluste einer Aktie in Kauf zu nehmen, erhalte im Gegenzug attraktive Kupons, die oft deutlich über dem Marktzins liegen, erklärt Hajek. Das könne besonders in Seitwärtsmärkten oder in Phasen mit leicht fallenden Aktienkursen lukrativ sein. „Wer an starke Kursrallyes glaubt, ist hier falsch“, sagt Hajek.

Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Roland Schmack von Meine Werte aus Münster sieht den größten Vorteil von Aktienanleihen ebenfalls bei mäßig schwankenden Börsenkursen. „Sie zahlen oft hohe Kupons, unabhängig davon, ob die Aktie seitwärts läuft oder leicht verliert“, sagt er. Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass bei schwacher Entwicklung des Basiswertes zum Laufzeitende die Aktien ins Depot eingebucht werden könnten, was das Gewinnpotential begrenze.

Wie Anleger in Aktienanleihen investieren können

Für Anleger ist es jedoch gar nicht so einfach, in Aktienanleihen zu investieren. „Ein reiner Aktienanleihen-Fonds existiert nicht“, weiß Schmack. Wer breiter investieren möchte, könne auf Zertifikate-Fonds zurückgreifen, die auch in Aktienanleihen investierten. „Diese Fonds bieten eine diversifizierte Lösung, sind aber weniger transparent und oft kostenintensiver als der direkte Kauf einzelner Aktienanleihen“, so Schmack. Wer das direkte Investment bevorzuge, finde an den Börsen in Frankfurt und Stuttgart eine breite Auswahl handelbarer Produkte.

V-CHECK Video: Zinsen Check 2025: Gefahr fürs Depot oder die große Chance?

Steigende oder fallende Zinsen gehören zu den mächtigsten Einflussfaktoren an den Finanzmärkten – und sie stellen Anleger regelmäßig vor strategische Entscheidungen. Doch was genau bedeuten Zinsveränderungen für Aktionäre, Privatinvestoren und die Ausrichtung eines Portfolios im Jahr 2025? Fragen dazu von Börsenmoderator Andreas Franik an Andreas Glogger, Geschäftsführer von GLOGGER & PARTNER. Aufgezeichnet auf dem V-Bank Vermögenstag am 27.06.2025.

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