Corona: Was Anleger über Investitionen in die Pharmabranche wissen sollten

Herr Schlösser, derzeit sind viele Firmen auf der Suche nach einem Impfstoff und Medikamenten gegen das Virus. Auf wen sollten Anleger setzen?

Titus Schlösser: Hier auf das richtige Pferd zu setzen, ist schwierig. Es ist nicht absehbar, wer das Rennen machen wird. Außerdem glaube ich nicht, dass nur eine einzige Firma einen riesigen Profit machen wird. Viele Unternehmen wollen den Menschen derzeit einfach nur helfen und werden kaum auf Gewinnmaximierung setzen.

Die Biotech- und Pharmabranche profitiert dennoch seit Wochen. Sollten Anleger nicht zugreifen?

Schlösser: Die gute Entwicklung hat ihren Grund nicht nur in der Suche nach einem Wirk- oder einem Impfstoff. Vielmehr sind Anleger in einer Krise auf der Suche nach weniger zyklischen Branchen. Dazu gehört neben der Lebensmittelindustrie sicherlich die Pharmabranche. Die Menschen werden auch in einem Abschwung krank und brauchen ihre Medikamente.

Wie sollten Anleger vorgehen?

Schlösser: Wer jetzt in einzelne Aktien investieren will, muss sich schon sehr gut auskennen. Das Risiko, hier auf das falsche Unternehmen zu setzen und damit Geld zu verlieren, ist sehr groß. Viel wichtiger als die „Gewinneraktie“ zu finden, ist die grundsätzliche Überlegung, ob man überhaupt in Aktien investieren will. Wenn ja, sollte man sein Geld breit gestreut in verschiedene Themen, Branchen und Regionen anlegen. Die Pharma-Branche gehört sicherlich dazu. Sie ist aber nur ein Bestandteil in einem ausgewogenen Portfolio. Privatkunden würde ich dabei zu breit streuenden aktiv verwalteten Fonds oder ETFs raten.

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