Währungsabsicherung von Depots - Was Anleger wissen sollten

Währungsabsicherung von Depots - Was Anleger wissen sollten


Vermögensverwalter Marian Henn von der Allington Investors AG aus Bad Homburg erklärt, wann Währungsabsicherung sinnvoll ist und welche Instrumente sich für Privatanleger eignen.

Dieser Text wurde durch den freien Journalisten Alexander Heintze mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.

Marian Henn

Währungsgesicherte Fondstranchen sind für Privatanleger der eleganteste Weg zur Währungsabsicherung. Wir raten dringend davon ab, Derivate zur eigenständigen Absicherung zu nutzen.

Wie sinnvoll ist eine Währungsabsicherung gegen den Dollar?

Marian Henn: Wechselkurse sind äußert schwer zu prognostizieren. Institutionelle Anleger, die feste zukünftige Zahlungsverpflichtungen haben, greifen zu Währungsabsicherungen, um unerwünschte Risiken zu eliminieren. Privatanleger haben solche festen Verpflichtungen normalerweise nicht. Sie investieren oft über lange Zeiträume von 20 bis 40 Jahren. In dieser Zeit können Wechselkursschwankungen auftreten, die sich wahrscheinlich wieder normalisieren, ohne das Anlageergebnis zu beeinträchtigen. Für Privatanleger lohnt sich eine Absicherung nur, wenn sie wirklich fest davon überzeugt sind, dass der Dollar in den kommenden Jahrzehnten stark an Wert gegenüber dem Euro verlieren wird.

Gilt das auch für Anleihen?

Henn: Bei Anleihen in Fremdwährungen empfiehlt sich eine Absicherung, da die Renditen typischerweise geringer und vorhersagbarer als am Aktienmarkt sind. Hier will man das Wechselkursrisiko nicht zusätzlich tragen, sondern eine verlässliche Zinszahlung sicherstellen.

Welche Instrumente können Anleger nutzen, um eine Währungsabsicherung zu erreichen?

Henn: Institutionelle Anleger setzen vor allem auf Futures. Diese Derivate sind jedoch komplex und kreditfinanziert, weshalb sie für Privatanleger kaum zugänglich sind. Privatanleger könnten sich auf Optionsscheine oder Zertifikate stützen, um Wechselkursentwicklungen abzubilden oder abzusichern. Optionsscheine sind komplexer, da verschiedene Variablen über ihre Wertentwicklung entscheiden.

Die meisten Anleger investieren über Fonds statt über Einzeltitel. Wie können diese abgesichert werden?

Henn: Fonds mit Fremdwährungsanteilen bieten häufig abgesicherte Euro-Tranchen an. Hierbei wird die Absicherung des Wechselkursrisikos innerhalb des Fonds vorgenommen, sodass Privatanleger keine weiteren Maßnahmen ergreifen müssen. Währungsgesicherte Fondstranchen sind für Privatanleger der eleganteste Weg zur Währungsabsicherung. Wir raten dringend davon ab, Derivate zur eigenständigen Absicherung zu nutzen.

Warum? Wie risikoreich ist die Absicherung mit Optionsscheinen oder Zertifikaten?

Henn: Mit beiden Instrumenten besteht das Risiko eines Totalverlusts. Bei Optionsscheinen kann es passieren, dass die prognostizierte Dollarentwicklung nicht innerhalb der Laufzeit eintritt, und der Optionsschein am Ende wertlos verfällt. Bei Zertifikaten mit Hebel gibt es die Gefahr des Knockouts, bei dem das Zertifikat wertlos wird, sobald ein bestimmter EUR/USD-Kurs erreicht wird. Je höher der Hebel, desto näher liegt dieser Knockout am aktuellen Kurs. Selbst wenn sich der Dollarkurs nach Erreichen des Knockouts in die prognostizierte Richtung bewegt, bleibt das investierte Geld verloren.

Lesen Sie mehr im V-CHECK Blog!