
Fit für die Börse - Wir erklären die wichtigsten Begriffe: REIT
Verwandte Begriffe
Aktie, Exchange Traded Fund (ETF), Immobilie, offener Immobilienfonds
Um was geht‘s bei REIT?
Real Estate Investment Trusts (REITs) sind börsennotierte Aktiengesellschaften, die mindestens 75 Prozent des angelegten Geldes in Immobilien und Grundstücke investieren müssen. Der Rest kann in Forderungen und Bankguthaben liegen. Auf diese Weise erzielen sie Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung sowie aus dem Gebäudeverkauf. REITs dürfen Geschäftsimmobilien wie Einkaufszentren, Krankenhäuser, Hotels und Büros erwerben. Investitionen in Wohnimmobilien sind nicht erlaubt. Real Estate Investment Trusts sind hierzulande verpflichtet, mindestens 90 Prozent ihrer Erträge an die Anteilseigner auszuschütten. Dann zahlen sie keine Körperschafts- bzw. Gewerbesteuer. In Deutschland sind REITs seit 2007 zugelassen, in den USA seit den 1960er-Jahren.
Was bringen mir REITs?
Real Estate Investment Trusts stellen auch für Anleger mit kleinerem Geldbeutel eine gute Möglichkeit dar, effizient und sehr breit gestreut in den Markt der Geschäftsimmobilien zu investieren. Dieser Fokus auf Sachwerten verbindet sie mit offenen Immobilienfonds, wobei REITs – anders als diese – so schnell und einfach wie Aktien an der Börse gehandelt werden können. Dieser Börsenhandel sorgt für die nötige Liquidität, während offene Immobilienfonds Geld zurücklegen müssen, um ausreichend liquide zu sein. Außerdem gibt es keinen Ausgabeaufschlag wie bei offenen Immobilienfonds. Auch entfallen Haltefristen sowie die Gefahr, dass REITs bei starkem Verkaufsdruck zeitweise geschlossen werden. Da weder Körperschafts- noch Gewerbesteuer zu zahlen ist, bleibt bei REITS für den Anleger unterm Strich prozentual mehr übrig als bei „gewöhnlichen“ Aktiengesellschaften. Nicht zuletzt sind die üppigen Ausschüttungen für Anleger eine willkommene Einnahmequelle in der seit Jahren dauernden Zinsdürre.
Wie investiere ich?
An der Deutschen Börse werden aktuell rund 160 REITs gehandelt. Es besteht auch die Möglichkeit, Indexfonds (ETFs) kaufen, die teils weltweit in REITs investieren. Durch die Indexfonds ergibt sich eine deutlich breitere Streuung. Ein bekannter Index ist der FTSE EPRA/NAREIT Developed Index. Er bietet Zugang zu den über 300 größten börsennotierten Immobilienunternehmen der Industrieländer. An der Börse fällt neben den Handelsgebühren für REITs oder REIT-ETFs ein geringer Spread zwischen Kauf- und Verkaufspreis an.
Was bleibt unterm Strich?
Auf Kapitalerträge zahlen Investoren die Abgeltungssteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidarzuschlag– also 26,38 Prozent. Verluste mit REITs lassen sich mit allen anderen Kapitalerträgen verrechnen. Bei REITs bzw. REIT-ETFs, die auch im Ausland anlegen, sollten Anleger die dort gezahlte Quellensteuer in der Steuererklärung angeben, um nicht zu viele Steuern zu bezahlen.
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