
Fit für die Börse - Wir erklären die wichtigsten Begriffe: offene Immobilienfonds
Verwandte Begriffe
Immobilie, Fonds, REITs, geschlossene Fonds
Um was geht‘s bei offenen Immobilienfonds?
Offene Immobilienfonds investieren das Geld der Anleger in den Erwerb zahlreicher Gewerbeimmobilien, mit denen sie Einkünfte in Form von Mieten oder Gewinne durch Verkäufe erzielen. Dazu zählen Einkaufszentren, Hotels und Gastronomiebetriebe sowie Büro- und Logistikimmobilien. In den Fonds müssen mindestens zehn Objekte enthalten sein. Außer in Immobilien kann das Fondsmanagement bis zu 49 Prozent des Fondsvermögens in Zinspapiere investieren, um sich Liquidität zu verschaffen.
Was bringen mir offenen Immobilienfonds?
Offene Immobilienfonds mit Schwerpunkt Deutschland oder Europa erzielen im Durchschnitt eine jährliche Rendite von rund zwei Prozent und haben ein recht geringes Risiko. Obwohl Anleger bei einem offene Immobilienfonds prinzipiell jederzeit Anteile kaufen und verkaufen können, gibt es im Verkaufsfall Mindesthalte- sowie Kündigungsfristen zu beachten: Anleger müssen die Anteile vor Rückgabe an die Fondsgesellschaft mindestens zwei Jahre gehalten haben. Zudem muss die Rückgabe mindestens ein Jahr vorher angekündigt werden. Damit will der Gesetzgeber verhindern, dass die Fonds in Liquiditätsengpässe geraten, wenn viele Anleger zeitgleich ihre Anteile zurückgeben wollen.
Wie investiere ich in offene Immobilienfonds?
Anleger können die Anteile direkt bei der Fondsgesellschaft erwerben, wo ein Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent des Anteilswerts fällig wird. Alternativ kann man Anteile über die Börse kaufen und verkaufen, wo es weder eine Mindesthalte- noch eine Kündigungsfrist gibt. Außerdem ist der Spread zwischen Kauf- und Verkaufskurs ist deutlich geringer als der Ausgabeaufschlag.
Zeitweise kommt es zu Differenzen zwischen der Bewertung der Anteile durch den Anbieter und durch die Börse. Dies war während des Lockdowns in der Corona-Krise der Fall. Die Differenz entsteht, weil die im Fonds enthaltenen Immobilien nur einmal im Quartal von Gutachtern im Auftrag der Fondsgesellschaft bewertet werden (Verkehrswert). An der Börse bewerten Anleger die Fondsanteile handelstäglich, was den Marktwert ergibt.
Was bleibt unterm Strich?
Anleger zahlen auf die Erträge offener Immobilienfonds die Abgeltungssteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidarzuschlag – also 26,38 Prozent. Neben anderen Faktoren ist auch dies ein Unterschied zu den geschlossenen (Immobilien-)Fonds, bei denen die Erträge mit dem persönlichen Einkommensteuersatz zu versteuern sind.
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