
Gold als stabile Anlage: Warum Investoren langfristig auf das Edelmetall setzen
Der Goldpreis hat Mitte Oktober ein neues Rekordhoch erreicht: Über 4.100 US-Dollar je Feinunze – ein historischer Wert, getrieben von geopolitischen Spannungen, Kapitalflucht und der Suche nach sicheren Häfen. Während Gold als Krisenwährung glänzt, rücken auch andere Anlageformen wie Anleihen wieder stärker in den Fokus. Denn viele Investoren fragen sich: Wo lässt sich Kapital heute noch sicher und zugleich rentabel parken?
Strategische Stärke trotz möglicher Konsolidierung
Für Anleger mit einem rein taktischen Kalkül könnten auf dem aktuellen Niveau erste Gewinnmitnahmen sinnvoll sein. Nicht, weil Gold überbewertet wäre, sondern weil nach dem raschen Anstieg eine Konsolidierung wahrscheinlich erscheint. Strategisch orientierte Investoren hingegen halten an Gold fest. Der Preis ist aus gutem Grund gestiegen: Die globale Unsicherheit und die Rolle von Gold als Krisenwährung sprechen für eine anhaltend hohe Nachfrage.
Ist Gold aktuell überbewertet?
Vergleicht man den Goldpreis mit anderen Kennzahlen wie Geldmenge, Staatsschulden oder Immobilienpreisen, zeigt sich: Eine nachhaltige Preisübertreibung ist derzeit nicht erkennbar. Vielmehr ist Gold ein Spiegelbild der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten.
Insbesondere der Vertrauensverlust in eine solide Haushaltspolitik der Industrieländer erhöht die mittel- und langfristigen Inflationserwartungen. Jede geopolitische Krise erhöht den Kaufdruck auf Gold. Das Edelmetall zeigt hier seinen Charakter als Krisenwährung – als letzte Instanz, wenn andere Sicherheiten fragil erscheinen.
Zudem sorgen Zentralbanken als Käufer für eine konstant hohe Nachfrage, während das Angebot wegen der limitierten Förderkapazitäten kaum wächst.
V-CHECK Video:
Gold als Waffe: Sicherer Hafen, politisches Instrument oder bald neue Leitwährung?
Gold erlebt ein Comeback als stabiler Wertspeicher – getrieben von geopolitischen Spannungen, schwindendem Vertrauen in den US-Dollar und wachsender Nachfrage durch Zentralbanken weltweit. Die strategische Bedeutung von Gold nimmt global sichtbar zu.
Chancen für Goldminen
Das macht Aktien von Goldförderern interessant. Die Kurse der Goldminenbetreiber blieben lange hinter dem Edelmetall selbst zurück. Nun gibt es eine positive Entwicklung. Es wird erwartet, dass die Unternehmen ihre Margen angesichts dauerhaft höherer Goldpreise und unterproportional gestiegener Kosten ausweiten können. Zwar sind die steigenden Förderkosten für Minenbetreiber ein kritischer Punkt, doch die meisten scheinen diese Kosten im Griff zu haben. Hinzu kommt, dass bei vielen Anlegern der Fokus auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien nachgelassen hat. In einem unsicheren Umfeld zählen Sicherheitsaspekte mehr. Das gleiche erleben wir seit 2022 bei den Rüstungsunternehmen.
Wird der Goldpreis immer weiter steigen?
Natürlich kann der Goldpreis durch neue Handelsdeals und gelöste Konflikte temporär fallen, weil der Charakter der Krisenwährung nicht mehr akut benötigt wird. Dennoch bliebe die wenig solide Haushaltspolitik bestehen, sodass in einem Jahrzehnt der finanziellen Repression der Goldpreis mittel- und langfristig dennoch steigen dürfte.