
Themenfonds sind eine Bereicherung im Portfolio!
Herr Thaler, viele Themen-Bereiche glänzten zuletzt mit starker Wertentwicklung. Doch kann diese Wertentwicklung auf Dauer fortgeschrieben werden?
Michael Thaler: Man sollte nicht davon ausgehen, dass Themen, die in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum zeigten, auch in diesem Tempo weiterwachsen werden. Wer sein Portfolio dauerhaft in absolute Wachstums-Werte und –Themen investiert haben möchte, der muss es regelmäßig umschichten und neue Themen finden. Oder diese Aufgabe einem Fondsmanager anvertrauen.
Sollten Anleger in Themenfonds oder -ETFs überhaupt investieren (Stichwort Streuung)? Wie hoch darf der Anteil am Depot sein? Und wenn ja, sind dann ETFs oder aktiv gemanagte Produkte in diesem Segment die bessere Wahl?
Michael Thaler: Nimmt man den MSCI World als Ausgangsbasis, dann sieht man schnell, dass es Themenfonds gibt, die diesen im jeweiligen Vergleichszeitraum deutlich schlagen. Daher denken wir, dass sie eine Bereicherung des Portfolios darstellen. Jedoch sieht man am Beispiel des MSCI BRIC-ETFs auch, dass einige Themen heißer gekocht wurden, als sie dann gegessen wurden. Daher sollte man auf verschiedene Themen streuen und Positionen von 5% bis 10 % pro Thema anvisieren. Mehr kann es auch sein, wenn man einen Fonds wie den Allianz Thematica kauft, der bereits selbst in unterschiedliche Zukunftsthemen streut.

Im Normalfall werden ETFs günstiger sein als aktiv gemanagte Fonds. Jedoch wird der Unterschied deutlich kleiner, wenn man sich die Möglichkeit verschafft die institutionellen Tranchen der Fonds zu erwerben, so wie es die Vermögensverwalter tun. Die Performance scheint dann allerdings eher eine Frage des Themas zu sein und nicht unbedingt des Managements. Am Ende hat die ansprechende Performance des Allianz Thematica Fonds im Vergleichszeitraum keine Chance, den in den letzten Jahren alles dominierenden MSCI World Information & Technology ETF zu schlagen.
Können Sie ein paar Beispiele nennen, welche Themenfonds- / -ETFS für Sie aktuell spannend sind und kurz begründen?
Michael Thaler: Hier sollte man regelmäßig neu überprüfen, ob man einen zukünftigen Mehrwert im Thema sieht. So kann man beispielsweise davon ausgehen, dass die aktuelle Pandemie die Digitalisierung der Arbeitswelt noch einmal beschleunigt und den Tech-Giganten und Cloud-Firmen gute Jahre bevorstehen. Teilweise ist das bei diesen Unternehmen aber auch schon eingepreist. Daher sollte man bei diesem offensichtlichen Fakt nicht stoppen, sondern sich trauen einen Schritt weiter zu denken. Eine schnell fortschreitende Digitalisierung wird auch dazu führen, dass die Ausgaben in Datensicherheit und Cybersecurity steigen müssen und hier noch Wachstumspotentiale verborgen liegen.
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