
Investmentfonds einfach erklärt
Grundlagen, Strategien & Tipps
Was sind Investmentfonds?
Wer einen Fonds kauft, erwirbt Anteile an einem Sondervermögen, das von einer sogenannten Kapitalanlagegesellschaft (KAG) gemanagt wird. Für ihre Einlage erhalten Anleger im Gegenzug eine gewisse Stückzahl von Fondsanteilen. Die Gesellschaft wiederum investiert das Geld in eine oder mehrere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien. Bei einer Pleite der KAG fallen die Anteile der Anleger nicht in die Insolvenzmasse. Das unterscheidet Fonds grundlegend von Zertifikaten, die Inhaberschuldverschreibungen von Banken sind. Dadurch sind die Anleger einem Insolvenzrisiko der Emittenten ausgesetzt.
Um die Kosten von Fonds und ETF zu vergleichen, nutzen Vermögensprofis die Total Expense Ratio (TER). Diese zeigt, wie sehr der Ausgabeaufschlag (Agio), die Managementgebühr sowie weitere Ausgaben die jährliche Endrendite des Anlegers schmälern. Da das Agio nur einmal anfällt, hängt die TER von der Laufzeit des Investments ab: Je länger die Laufzeit, desto stärker verteilt sich das Agio auf die Jahre und desto geringer ist die TER pro Jahr.
Investmentfonds – diese Fakten sollten Anleger kennen

Breit gestreut investieren
Mit Fonds können Anleger in eine oder mehrere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Derivate investieren und so auf einen Schlag viele Einzeltitel erwerben
Aktiv gemanagte Fonds vs. ETFs
Zur Kategorie der Fonds gehören neben aktiv verwalteten Fonds auch die börsengehandelten Indexfonds (ETFs), die passiv einen Index wie den DAX abbilden
Im Wettbewerb mit dem Vergleichsindex
Bei aktiven Fonds versucht das Management, ein besseres Ergebnis zu erreichen als der Vergleichsindex, was aber nicht immer gelingt
So viel steckte 2024 in aktiv verwalteten Fonds in Deutschland
Nach Angaben des Branchenverbands BVI betrug das Vermögen in aktiv verwalteten Publikumsfonds Ende 2024 hierzulande 1,6 Billionen EuroeBook: Vermögenskompass Anlageklassen
In turbulenten Zeiten wird es immer klarer, dass es nicht ausreicht, sich bei der Altersvorsorge nur auf gesetzliche Rente und Betriebsrente zu verlassen. Um ein ernsthaftes Vermögen bilden zu wollen, kommt man an Wertpapieren wie Aktien und Anleihen nicht mehr vorbei.
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Alle Beiträge zum Thema Investmentfonds
Die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) erstrecken sich auf nahezu alle Lebensbereiche. Auch an den Finanzmärkten gewinnen Unternehmen, die KI nutzen, immer mehr an Bedeutung. Doch stellt sich die Frage, ob KI-Systeme langfristig bessere Ergebnisse erzielen können als ETFs oder aktive Portfoliomanager.
Mit steigenden Zinsen und den entsprechenden Anleihe-Kupons stellt sich die Frage, ob es für sicherheitsorientierte Anleger, die bereit sind, Renditeeinbußen in Kauf zu nehmen, noch sinnvoll ist, in Mischfonds zu investieren, während Anleihen höhere Renditen versprechen.
Die Immobilienmärkte sind zuletzt massiv unter Druck geraten. Doch spiegelt sich diese Entwicklung in den Kursen offener Immobilienfonds kaum wider. Anleger könnten für deren Immobilienportfolio folglich zu viel bezahlen.
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Häufig gestellte Fragen zu Investmentfonds
Fonds sind Kapitalsammelstellen, die mit dem Geld der Anleger eine Vielzahl von Aktien, Immobilien sowie Staats- und Unternehmensanleihen erwerben. Folgende Grundtypen lassen sich unterscheiden:
Aktienfonds/-ETFs: Anleger erhalten als Miteigentümer der Unternehmen auf ihre Einlage Dividenden. Zudem können sie an der Wertsteigerung der Unternehmen teilhaben, wenn deren Kurs an der Börse steigt. Das unternehmerische Risiko tragen sie voll mit.
Rentenfonds/-ETFs: Anleger erhalten als Gläubiger von Staaten oder Unternehmen auf ihre Einlage regelmäßige Zinszahlungen. Außerdem können sie Kursgewinne einstreichen, wenn etwa das Zinsniveau sinkt und die im Fonds enthaltenen Anleihen an der Börse höher bewertet werden. Die Kurse von Rentenpapieren können aber auch deutlich fallen – wie etwa Anfang 2022.
Immobilienfonds/-ETFs: Anleger erhalten als Miteigentümer von Immobilien Mieterträge. Zusätzlich besteht die Chance, dass sie von Wertsteigerungen der Immobilien profitieren. Es sind aber auch Abschreibungen möglich, falls das Betongold an Wert verliert.
Mischfonds: Sie kombinieren mindestens zwei Anlageklassen, etwa Aktien und Anleihen. Zudem können sie Edelmetalle wie Gold oder Derivate wie Zertifikate beimischen.
Weitere wichtige Differenzierungen:
Offene Fonds: Bei dieser Fondsart, zu der alle aktiv verwalteten Publikumsfonds sowie die ETFs gehören, können Anleger ihr Geld jederzeit investieren und abziehen.
Geschlossene Fonds: Das sind unternehmerische Investitionen, oft in einzelne Projekte oder Immobilien. Anleger können ihr Geld nicht nach Belieben investieren oder abziehen. Sie sind für längere Zeit gebunden.
Ausschüttende Fonds: Diese Variante der offenen Fonds schüttet Dividenden sowie Zins- bzw. Mieterträge in regelmäßigen Abständen aus. Diese Fonds eignen sich besonders für Anleger, die etwa im Ruhestand mit den Erträgen ihren Konsum mitfinanzieren wollen.
Thesaurierende Fonds: Bei dieser Spielart der offenen Fonds werden Dividenden sowie Zins- bzw. Mieterträge automatisch wieder angelegt. Dadurch kommt es über viele Jahre hinweg zu einem starken Zinseszins-Effekt. Thesaurierende Fonds eigenen sich besonders für Anleger, die noch Vermögen aufbauen wollen.
Fondskauf direkt: Anleger können aktiv verwaltete Fonds direkt bei einer Kapitalanlagegesellschaft kaufen und verkaufen, wenn sie dort ein Depot haben. Dabei fällt ein Ausgabeaufschlag an. Die Gesellschaft stellt einmal am Tag einen Preis, zu dem Transaktionen möglich sind.
Fondskauf über die Börse: Alternativ können Anleger 3.000 der 7.000 Publikumsfonds in Deutschland etwa an der Börse Frankfurt ohne Ausgabeaufschlag handeln. Transaktionen sind jederzeit während der Handelszeit möglich. Dazu braucht man ein Depot bei einer Bank oder einem sogenannten Broker, also kein Depot bei einer KAG!
ETF-Kauf über die Börse: Anleger können ETFs an der Börse oder über eine andere Handelsplattform erwerben oder veräußern. Dazu brauchen sie ebenfalls ein eigenes Depot.
Sparpläne für Fonds und ETFs: Insbesondere jüngere Aktiensparer können sich mit Sparplänen für Fonds und ETFs ein Vermögen aufbauen. In schlechten Aktienzeiten bekommen sie dadurch für ihr Geld mehr Anteile. Sparpläne sind direkt über die Depots der KAG oder über Depots bei Banken und Brokern möglich.
Chancen: Die Chancen hängen stark von der Anlageklasse ab. Aktienfonds bzw. Aktien-ETFs haben Aussicht auf die höchsten Renditen, gefolgt von Fonds auf Hochzins- sowie Emerging Markets-Anleihen. Danach kommen Rentenfonds mit Anleihen der Industrieländer sowie Immobilienfonds. Bei Aktienfonds können Anleger langfristig mit einer annualisierten Rendite von sieben Prozent per anno rechnen. Das entspricht einer Kapitalverdopplung nach rund zehn Jahren.
Risiken: Die genannte Reihenfolge gilt auch bei den möglichen Verlusten der Fonds. Aktienfonds können in einem größeren Börsenabschwung 30 bis 50 Prozent an Wert verlieren. Diese Abschwünge sind in der obigen Renditeberechnung bereits enthalten. Generell gilt: Fonds haben aufgrund der Streuung auf viele Werte etwas weniger Risiko als Einzeltitel.