
Private Vermögensanlage: Systematisch zum Buffett-Portfolio
Kann man den Erfolg von Warren Buffett wiederholen? Wohl eher nicht. Aber vielleicht kann man dem Großmeister nacheifern. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es der Rendite zumindest nicht abträglich, wenn man die wichtigsten Prinzipien der Investorenlegende beherzigt:
Investieren in das, was man kennt
Wer in die Aktie eines Unternehmens investiert, sollte wissen, was diese Firma überhaupt macht, und wie sie Geld verdient. Das ist der Grund, warum Buffett in der Vergangenheit die meisten Tech-Aktien gemieden hat – er verstehe einfach nicht ihre Geschäftsmodelle. Deshalb findet man in dem Aktienportfolio von Berkshire Hathaway eine hohe Konzentration in Versicherungen, Banken, Versorgungsunternehmen und Konsumgüter. All das sind Geschäfte, die Buffett sehr gut versteht, und hier ist er bereit, sehr viel Kapital einzusetzen.
eBook: Damit Ihre Geldanlage gelingt: Ihr Kompass für alle Lebensphasen
Unterbewertete Aktie finden
Buffett ist ein sogenannter Value-Investor, das heißt er verwendet viel Zeit darauf, zu analysieren, welchen „wahren“ Wert ein Unternehmen besitzt. Dazu benötigt man ein fundiertes Wissen. Es gibt zwei Bücher, die jeder Value-Investor gelesen haben sollte: “Der intelligente Investor” von Benjamin Graham und “Der Börse einen Schritt voraus” von Peter Lynch.
Von seinem Lehrmeister Benjamin Graham hat Buffet gelernt, nur Unternehmen zu kaufen, die ihm eine “Margin of Safety” geben. Wegen dieser Sicherheitsmarge werden also nur Unternehmen gekauft, die deutlich unter ihrem eigentlichen (inneren) Wert gehandelt werden, denn “Was zu einem Preis klug ist, ist zu einem anderen dumm”, so Buffett. Zur Berechnung des inneren Wertes ermittelt Buffet zukünftige Gewinne und freie Cashflows aus dem Geschäftsmodell und zinst diese ab.
Resistente Unternehmen bevorzugen
Eine Liste von Aktien, deren Kennzahlen attraktiv aussehen, reduziert Buffet auf jene Unternehmen, die Rezessionen gut überstehen, z.B. Energieversorger und Lebensmittelhersteller. Problematisch sind unter Umständen konjunkturabhängige Branchen wie Maschinenbau. Idealerweise besitzen die Unternehmen einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil. Es gibt mehrere Dinge, die einem Unternehmen einen signifikanten Vorteil verschaffen können, zum Beispiel Effizienz, Skalierbarkeit oder eine eigene Technologie. So verfügt zum Beispiel der Buffett-Favorit Coca-Cola über ein erstaunliches Vertriebsnetz sowie einen äußerst wertvollen Markennamen, der ihm Preissetzungsmacht verleiht.
Auf gutes Management achten
Man kann den Wert, den Buffett auf gutes Management legt, nicht oft genug betonen. Buffett wird nur dann in eine Aktie investieren, wenn er dem Management vertraut und glaubt, dass es weiterhin im besten Interesse der Aktionäre handeln wird. Positive Anzeichen dafür sind ein historisches Dividendenwachstum und maßvolle Aktienrückkäufe (beides Wege, um Kapital an die Investoren zurückzugeben) sowie eine ausgezeichnete Reputation.
Aggressiv in schwierigen Zeiten
Es ist im Allgemeinen eine schlechte Idee, den Markt zu timen. Langfristig orientierte Anleger werden sich wahrscheinlich gut schlagen, egal wann sie kaufen. Eines der Geheimnisse langfristig erfolgreicher Investoren besteht darin, dass sie Marktkorrekturen lieben, da sie beste Kaufgelegenheiten bieten. Buffet sagt dazu: „Alle zehn Jahre ungefähr werden dunkle Wolken den Wirtschaftshimmel füllen, und es wird kurzzeitig Gold regnen.“ Stellen Sie also rechtzeitig den Eimer raus!
Langfristige Ausrichtung
In Bezug auf das Aktienportfolio von Berkshire hat Buffett angemerkt, dass “unsere Lieblingshaltedauer ewig ist”. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass er seine Aktien für immer halten wird – auch Buffett und sein Team verkaufen regelmäßig Aktien, und es gibt eine Vielzahl von guten Gründen dafür. Was Buffett zu sagen versucht, ist, dass er mit einer langfristigen Denke in seine Investitionen geht. Mit anderen Worten: Wenn er sich gar nicht vorstellen kann, dass er eine Aktie für sehr lange Zeit besitzt, wird er sie überhaupt nicht kaufen: “Wenn du nicht bereit bist, eine Aktie zehn Jahre lang zu besitzen, dann denk nicht einmal daran, sie für zehn Minuten zu besitzen”, so die Investorenlegende. Aktien zu kaufen, weil man davon ausgeht, dass sie ein gutes Quartal vor sich haben oder weil ein heißes neues Produkt im nächsten Jahr auf den Markt kommt, ist einfach nicht Buffetts Weg.
Innovative Technologien & Disruption: Welche Aktien haben wirklich langfristiges Potenzial?
Zwischen KI-Hypes, geopolitischen Spannungen und disruptiven Entwicklungen fragen sich viele Anleger zu Recht: Welche Aktien haben wirklich langfristiges Potenzial – und wie lassen sich typische Fehler vermeiden, die an der Börse bares Geld kosten?