
ETF-Check: Diese fünf Punkte sollten Anleger unbedingt beachten
Physisch replizierende ETFs:
Kaufen Sie physisch replizierende bzw. besicherte ETFs! In diesem Fall erwirbt das Management die entsprechenden Aktien oder Anleihen tatsächlich bzw. ist das Produkt zum Beispiel mit physischem Gold oder Bitcoins besichert. Die andere Variante sind ETFs, bei denen eine Bank mit einem sogenannten Swap die Lieferung etwa der Aktien zusichert. Solche ETFs bergen ein zusätzliches Risiko, ohne dass sich die Rendite entsprechend erhöht.
Thesaurierende ETFs:
Achten Sie darauf, dass Sie einen thesaurierenden ETF erwerben, bei dem die Ausschüttungen sofort wieder investiert werden! Versäumen Sie dies, werden die Dividenden/Zinsen auf Ihr Konto überwiesen, sodass dieses Geld keinen Zinseszins mehr erwirtschaftet. Außerdem müssen Sie Abgeltungssteuer auf Einnahmen zahlen, die den Freibetrag von 1.000 Euro pro Person und Jahr übersteigen. Diese Regel können Sie ignorieren, wenn Sie periodisch Ausschüttungen aus einem ETF beziehen wollen.
ETFs mit mindestens 250 Millionen Euro Volumen:
Achten Sie beim Kauf darauf, dass der ETF ein Volumen von mindestens 250 Millionen Euro hat und dass es sich um einen ETF eines gut etablierten Anbieters handelt! Im anderen Fall riskieren Sie, dass der ETF eventuell geschlossen und Ihr Vermögen auf ein anderes Produkt übertragen wird. Dann aber müssen Sie die Abgeltungssteuer in Höhe von 26,38 Prozent auf sämtliche Erträge zahlen. Als Konsequenz arbeiten dann nur noch knapp 74 statt 100 Prozent Ihres Geldes für Sie!
ETFs mit sehr niedrigen Managementgebühren:
Viele Anleger glauben, dass ETFs viel günstiger sind als aktive Fonds und sie daher nicht so sehr auf die Managementgebühren achten müssten – ersteres stimmt, letzteres nicht! Dazu ein Beispiel: Wer 100.000 Euro in einen Aktien-ETF mit 0,5 Prozent statt mit 0,05 Prozent Verwaltungsgebühr steckt, zahlt dafür pro Jahr 500 statt 50 Euro. Wer diesen ETF mit einer Rendite von 7 Prozent pro Jahr über 20 Jahre hält, zahlt im 20. Jahr fast 2.000 Euro Gebühren statt nur 200 Euro. Addiert man die Gebühren der restlichen 18 Jahre dazu, hat der Anleger mit dem 0,5-Prozent-ETF der Fondsgesellschaft de facto einen Wagen der oberen Mittelklasse geschenkt bekommen!
ETFs mit niedrigen oder keinen Sparplan-Kosten:
Auch Anleger, die etwa für ihre Kinder über einen Sparplan ETF-Anteile kaufen, sollten auf niedrige Kosten achten. Inzwischen gibt es etliche Anbieter, die für ETF-Sparpläne überhaupt keine Gebühren mehr verlangen, wenn bestimmte ETFs bestimmte bespart werden. Aber: Achten Sie aber darauf, dass die Managementgebühren dieser ETFs niedrig sind. Denn nicht selten versuchen die Fondsgesellschaften auf diese Weise, relativ teure Produkte an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Die finanziellen Folgen wurden im vorigen Punkt erläutert.
Sehr günstige ETFs für wichtige Aktienmärkte weltweit
ETF | ISIN | Kosten | Aktien |
---|---|---|---|
Xtrackers DAX | LU0274211480 | 0,09 % | 40 |
Xtrackers Euro Stoxx 50 | LU0380865021 | 0,09 % | 50 |
Amundi Stoxx Europe 600 | LU0908500753 | 0,07 % | 611 |
SPDR S&P 500 | IE000XZSV718 | 0,03 % | 503 |
AXA IM Nasdaq 100 | IE000QDFFK00 | 0,14 % | 101 |
Vanguard FTSE Dev. World* | IE00BK5BQV03 | 0,12 % | 1.996 |
Amundi MSCI World* | IE000BI8OT95 | 0,12 % | 1.353 |
SPDR MSCI All Country ** | IE00B44Z5B48 | 0,12 % | 2.228 |
Quelle: justetf.com / Stand: Juni 2025 / Recherche: Jürgen Lutz
Auswahl: ETFs mit sehr geringer Total Expense Ratio (TER/Kosten) / alle ETFs physisch replizierend, thesaurierend und mit mind. 250 Millionen Euro Volumen /
* Industrieländer weltweit / ** Industrie- und Schwellenländer weltweit

V-CHECK Webinar: Das ETF ABC: Erfolgreich Investieren in ETFs
In den vergangenen Jahren gewannen ETFs als Anlageform stark an Beliebtheit. Sie bieten Anlegern eine einfache Möglichkeit, breit gestreut und kostengünstig zu investieren. Experten sagen: Gerade ETFs seien ideal, um Vermögen für die Altersvorsorge aufzubauen oder allgemein auf langfristige Anlageziele hin zu arbeiten. Gleichzeitig weisen diese auch auf Risiken bei ETFs hin. Beispielsweise haben ETFs auf den MSCI World auch oft Klumpenrisiko und können daher auch gefährlich sein.