Ackerland - alles, was Sie wissen müssen

Ackerland – alles, was Sie wissen müssen


damit Ihre Geldanlage gelingt

  • Ackerland in Deutschland wird immer kostbarer
  • Im letzten Jahrzehnt kletterte der durchschnittliche Verkaufswert in Deutschland von knapp unter 12.000 Euro pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche auf 26.777 Euro
  • Der globale Preis von landwirtschaftlichen Nutzflächen stieg von 2002 bis 2020 mit durchschnittlich 10 Prozent
  • Verglichen mit dem Goldpreis war die Wertentwicklung des Bodens in diesen 18 Jahren besser und rentierte sich mit rund 10 Prozent pro Jahr
  • Besonders gefragt waren Flächen in Zentraleuropa
  • Kein Wunder also, dass immer mehr Anleger auf der Suche nach Inflationsschutz überlegen, in Ackerland zu investieren
  • Grundsätzlich sind landwirtschaftliche Nutzflächen ein sehr guter Inflationsschutz und werden nachhaltig gefragt bleiben
  • Allerdings gibt es in Deutschland kaum mehr landwirtschaftliche Flächen, die man erwerben kann.
  • Ackerland ist insgesamt sehr rar

Ackerland als Geldanlage

Darunter versteht man den Kauf von landwirtschaftlichen Nutzflächen als Investment. Das niedrige Zinsumfeld ermutigt Anleger immer wieder, Sachwerte wie Ackerland als Investitionsmöglichkeit in Erwägung zu ziehen. Die Motive solcher Geldanlagen sind vielfältig: Suche nach einer inflationsunabhängigen Geldanlage, reine Spekulation auf Preissteigerungen oder die Möglichkeit, sich in Extremsituationen selbst versorgen zu können.
Wer sich einen Bauernhof oder einen Acker kauft, investiert sehr wahrscheinlich in einen guten Inflationsschutz. Denn ein steigendes Preisniveau dürfte die Nachfrage nach heimischer Lebensmittelproduktion und nachhaltiger Energieerzeugung kaum verschlechtern.
Allerdings sind große Investitionssummen nötig, die dann in der Regel sehr langfristig positioniert sind. Bewirtschaftung oder Verpachtung erfordern Zeitaufwand. Die Wertentwicklung im Einzelfall muss nicht positiv sein, Altlasten können im Extremfall über Haftungsansprüche sogar zu mehr als einem Totalverlust führen.
Neben dem Direktkauf gibt es folgende Möglichkeiten:

Crowd Investment über Internetplattformen: Hier sind kleinere Summen oft mit festem Zinsversprechen investierbar. Einstieg in Projekte zum Beispiel mit Nachhaltigkeitsanspruch möglich, die den persönlichen Ansprüchen entsprechen.

REITs: Real Estate Investments Trusts können eine rentable Anlageform sein, mit der sich nicht nur in einen Hof, sondern in viele landwirtschaftliche Betriebe oder in Kredite von tausenden Landwirten investieren lässt. Eine breite Streuung reduziert dabei einzelne Klumpenrisiken.

Aktien aus der landwirtschaftlichen Branche: Einstieg ab kleinen Summen möglich und kann einen bestehenden ausgewogenen Anlagemix ergänzen. Über eine Vielzahl von Agrar-Indexfonds (ETFs) oder Themenfonds mit landwirtschaftlichen Bestandteilen können Einzelrisiken breit gestreut werden.
Chancen: Topböden in vorzüglichen Lagen können über Pachteinnahmen durchaus attraktive Renditen abwerfen. Hinzu kommt, dass sich Ackerland nicht beliebig vermehren lässt. Durch Baulanderschließungen wird es sogar eher noch weniger und aller Voraussicht nach sehr gefragt bleiben. Das macht es zu einem hervorragenden Inflationsschutz. Zudem werden heute ja nicht mehr nur Nahrungsmittel dort angebaut, sondern die raren Flächen sind vielseitig nutzbar.

Risiken: Für Laien ist es nur bedingt möglich, den konkreten Wert einer Ackerfläche zu ermitteln. Laut dem Deutschen Bauernverband gibt es zum Beispiel enorme regionale Unterschiede: Im hessischen Regierungsbezirk Gießen kostet ein Hektar um die 10.200 Euro, in Oberbayern 112.100 Euro. Vor allem die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen sind über einen Zeitraum mehrerer Jahre nicht abzuschätzen, so dass das Rendite-Risikoverhältnis nur schwer kalkulierbar ist.

Nicht zuletzt wird es ein Problem, wenn ein Investment das Interesse der Kapitalmärkte weckt. Die Preise werden dann ähnlich wie in den letzten Jahren bei Rohstoffen nicht mehr von denen bestimmt, die das Produkt nutzen. Sondern von renditeorientierten Anlegern. Preisblasen sind meist die Folge und die können platzen.

Enorme Preisunterschiede bei Ackerland und Co.

Lage, Lage, Lage: Das gilt nicht nur für Immobilien in Städten, sondern auch für landwirtschaftliche Flächen. Während im Saarland der Hektar Ackerland und Co. im Schnitt nur etwas über 10.000 Euro kostet, muss in Bayern über das sechsfache dafür bezahlt werden. Aber auch hier gibt es enorme regionale Unterschiede: In Oberfranken liegt der Durchschnittspreis pro Hektar bei knapp unter 25.000 Euro, in Oberbayern über 112.000 Euro und im direkten Umfeld der Landeshauptstadt München wechselt ein Hektar auch schonmal für mehr als eine Viertelmillion Euro den Besitzer.

Was Sie bei Erbschaften von Feldern, Waldstücken oder Wiesen berücksichtigen sollten

  1. Rechtzeitig Nachfolge regeln
    Durch die gesetzliche Erbfolge kommt es schnell zu Erbengemeinschaften, die nur einstimmig handeln können. Wird gestritten, bleibt oft nur der Verkauf. Sollen landwirtschaftliche Flächen für die nächsten Generationen erhalten werden, ist es daher sinnvoll, rechtzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen (über Testament, Schenkungen etc.).
  2. Steuerberater hinzuziehen
    Auch wenn in einer Familie seit langem niemand mehr als Landwirt tätig ist, können verpachtete Flächen einem ruhend landwirtschaftlichen Betrieb zugerechnet werden. Steuerfallstricke können auch bei einer eventuell möglichen Mithilfe bei der Erschließung als Bauland lauern. Je früher Eigentümer von Ackerland einen Experten hinzuziehen, desto besser.
  3. Wert ermitteln
    Landwirtschaftskammern geben Auskunft, zu welchen Preisen regional Nutzland gehandelt wird. Wer wirklich verkaufen will, sollte das trotzdem nicht unbedingt alleine machen. Regional vernetzte Experten können oft bessere Verkaufspreise erzielen als Laien.
  4. Verpachtungsmöglichkeiten
    Ist niemand mehr als Landwirt aktiv, werden entsprechende Flächen meistens verpachtet. Deshalb kann es sich lohnen, einen genauen Blick in den Pachtvertrag zu werfen und neu zu verhandeln.
  5. Vermögenssituation analysieren
    Eine Analyse der persönlichen Vermögenssituation vorab hilft bei der Entscheidung, ob Agrarland besser behalten oder verkauft wird. Dabei können Fragen wie, ob genug Reserve für die Altersvorsorge vorhanden ist oder Eigenkapital-intensive Projekte wie der Kauf eines Eigenheims anstehen, beantwortet werden. Nutzflächen passen nicht in jeden Vermögensmix.

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Stand: März 2024

Florian Junker

Florian Junker
ist freier Journalist aus Wiesloch und schreibt u.a. für Focus Money, sueddeutsche.de oder welt.de.

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