Wandelanleihen gehören als Beimischung in jedes vernünftige Depot

Wandelanleihen gehören als Beimischung in jedes vernünftige Depot


Vermögensverwalter Burkhard Wagner, Vorstand Partners Vermögens Management AG, München, findet, Wandelanleihen sind als Beimischung für ein Depot grundsätzlich sinnvoll. Doch der richtige Kaufzeitpunkt ist wichtig. Mehr dazu im Interview.

Herr Wagner, Ihre Vermögensverwaltung befasst sich seit Jahren mit dem Thema Wandelanleihen. Können Sie kurz auf den Punkt bringen, warum?

Burkhard Wagner: Die sogenannten Wandler haben ein sehr interessantes Rendite-Risiko-Profil. Wenn der Aktienmarkt steigt, machen Wandelanleihen dies großteils mit.

Und wenn er sinkt?

Wagner: Dann verfügen sie wegen ihres Anleihe-Charakters über einen Puffer gegen den Abschwung, den sogenannten Bond Floor.

Ist dieses vorteilhafte Profil der Wandelanleihen immer gleich stark ausgeprägt?

Wagner: Nein, das nicht. Aktuell halten wir den Markt der Wandler für ausgereizt. Das liegt zum einen am fortgeschrittenen Niveau der Aktienmärkte. Zum anderen gibt es zu wenige Anleihen mit einer attraktiven Verzinsung.

Was kann dadurch passieren?

Wagner: Wenn die Aktienmärkte ein Stück in die Knie gehen, können Wandelanleihen wegen der niedrigen Verzinsung den Abschwung nur unzureichend abpuffern. Bei einer nennenswerten Aktienkorrektur glauben wir, dass der Markt für globale Wandelanleihen 10 bis 12 Prozent nachgeben wird.

Was wäre der Rat für Anleger, die über Wandelanleihen nachdenken?

Wagner: Ein Investment in Wandler ist aus unserer Sicht als Beimischung für fast jedes Depot sinnvoll. Doch sollten Anleger erst eine Korrektur am Aktienmarkt abwarten, bevor sie mit einer größeren Summe einsteigen.

US-Wandelanleihen schlagen ausgewogenes Depot deutlich. Nach der Corona-Krise verdoppeln sich Wandelanleihen im Wert. Quelle: www.ETFreplay.com / Recherche: Jürgen Lutz / ifras.de

Apropos „einsteigen“: Können Privatanleger einzelne Wandelanleihen kaufen?

Wagner: Prinzipiell ist das möglich, aber nicht anzuraten. Einerseits fällt pro Anleihe oft eine Mindestsumme von 50.000 Euro an. Andererseits braucht es bei dieser Anlageklasse sehr viel Fachwissen, über das selbst nicht jeder Finanzprofi verfügt.

Dann bleiben also nur Fonds?

Wagner: Ja, das ist so. Wobei es nach unserer Erfahrung viele Fonds nicht schaffen, ihre Benchmark zu schlagen. Dieser Vergleichsmaßstab ist in vielen Fällen der Global Convertible Bond Index, sprich der Index für weltweite Wandelanleihen.

Auf den gibt es hoffentlich einen ETF

Wagner: Inzwischen sogar zwei, einen mit Währungsabsicherung für Euro-Anleger und einen ETF ohne diese Absicherung. Meines Wissens haben diese Produkte viele vergleichbare aktiv verwaltete Fonds in den letzten drei Jahren geschlagen.

Also einen ETF auf Wandelanleihen kaufen – und alles ist gut?

Wagner: Wer es einfach halten will, kann so vorgehen. Bei größeren Summen indes würde ich eher zur Kombination eines ETF mit einem hervorragenden aktiv verwalteten Fonds tendieren.

Noch eine Frage: Warum gehören Wandelanleihen ins Depot?

Wagner: Wandler stellen eine Brücke dar zwischen dem offensiven Depotteil (Aktien) und dem defensiven Anteil (Staatsanleihen, Gold). Je nach der ökonomischen Lage spielen sie eher ihr offensives oder defensives Potenzial aus. Das ist sozusagen ein automatisches und erfolgreiches Markt-Timing.

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