Beratungsgespräch: 5 Schritte zum Erfolg

Beratungsgespräch: 5 Schritte zum Erfolg


Wie gehen Sie am besten an Ihr Beratungsgespräch ran? Fachbuchautor Jürgen Lutz erklärt Ihnen die 5 Schritte zum Erfolg.

Schritt 1: Machen Sie Ihren persönlichen Kassensturz
Bevor Sie eine größere Summe anlegen oder sich für den Vermögensaufbau per Sparplan entscheiden, sollten Sie unbedingt Ihren finanziellen Rahmen klären. Bei diesem Kassensturz klären Sie, über wie viel Geld (Liquidität) Sie für den Zweck der Geldanlage verlässlich verfügen können. Dazu listen Sie Ihr Vermögen auf (Sparkonten, Wertpapiere, Rückkaufswert von Kapitallebensversicherungen etc.) und stellen es eventuellen Verbindlichkeiten gegenüber. Wenn Sie vorrangig Vermögen aufbauen wollen, ist entscheidend, wie hoch Ihre monatlichen bzw. quartalsweisen Einnahmen und Ausgaben sind. Planen Sie bei dieser Einschätzung einen Puffer ein. Das erhöht die Chancen, dass Sie Ihr Vorhaben wie beabsichtigt umsetzen können.

Schritt 2: Sichern Sie existenzbedrohende Risiken ab
Die beste Geldanlage nutzt unter Umständen wenig, wenn existenzbedrohende Risiken nicht abgesichert sind. Wer ohne Versicherungsschutz berufsunfähig wird, kommt heutzutage nur schwer über die Runden und muss dann ans „Eingemachte“, sprich das Vermögen auflösen – eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist also Pflicht. Ebenso ergeht es Familien, falls der (Haupt-)Ernährer stirbt, ohne dass eine Risikolebensversicherung vorhanden ist. Unbedingt empfehlenswert ist eine günstige private Haftpflicht, die für Schäden aufkommt, die ein Familienmitglied bei Dritten verursacht.

Schritt 3: Werden Sie sich über Ihre Ziele klar
Wer nicht weiß, wohin er will, kommt niemals an: Getreu diesem Motto sollten Sie vor dem Gespräch mit einem Vermögensverwalter bzw. einer Vermögensverwalterin für sich klären, welche finanziellen Ziele Sie verfolgen. Denn für die Bildung einer Rücklage oder für den Erwerb von Wohneigentum eignen sich etwa ganz andere Sparformen als für die Finanzierung einer größeren Investition in zehn Jahren oder für die längerfristige Altersvorsorge. In den ersteren Fällen stehen Sicherheit und Verfügbarkeit im Vordergrund; in den letztgenannten Fällen sind renditeträchtige, risikoreichere Anlageklassen eine interessante Option

Schritt 4: „Magisches Dreieck“: Was ist Ihnen am wichtigsten?
Wie bereits angedeutet, steht jede Finanzanlage im Spannungsfeld dreier Pole: Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite. Daraus ergibt sich das „magische Dreieck“, in dem Sie „Ihren Platz“ finden müssen. Schließlich gibt es keine Geldanlage, die alles in einem ist: hochgradig rentabel, stets verfügbar und sehr sicher. Vielmehr müssen Sie an mindestens einem Punkt Abstriche machen, wenn Sie sich für bestimmte Produkte entscheiden. Ob sie eher der Rendite oder der Sicherheit den Vorrang einräumen, hängt von Ihren Zielen (Schritt 3) und Ihrem Risikotyp ab (Schritt 5)

Schritt 5: Welches Risiko können Sie tatsächlich tragen?
Um Ihren Risikotyp zu bestimmen, fragen Sie sich vor dem Beratungsgespräch bitte ganz ehrlich, welchen zeitweisen Verlust Ihrer Geldanlage – bezogen auf den Kaufpreis – Sie maximal hinnehmen könnten. Wenn Sie kaum ruhig schlafen können, wenn Ihre Anlage von angenommen 150.000 Euro zeitweise um fünf Prozent – also 7.500 Euro – abschmilzt, sollten Sie akzeptieren, dass Sie ein (sehr) konservativer Anleger sind. Wenn Sie jedoch bei dieser Anlagesumme erst bei einem Verlust von 45.000 Euro verkaufen würden, liegt ihre Risiko-„Schmerzgrenze“ bei 30 Prozent. Mit einem solchen Naturell können Sie auch risikoreichere Anlageklassen nutzen.