Wie Anleger etwas gegen den Klimawandel tun können – und dabei Geld verdienen

Wie Anleger etwas gegen den Klimawandel tun können – und dabei Geld verdienen


Laut Wissenschaftlern ist es noch nicht zu spät, die Erderwärmung aufzuhalten. Dafür muss aber Kapital in Technologien und Innovationen fließen, die Lösungen bieten. Der Reiz für Anleger: sie haben zusätzlich die Chance auf eine attraktive Rendite.

Wohl noch nie war der Klimawandel so hautnah spürbar, wie in diesem Jahr. Überschwemmungen und Waldbrände in nie dagewesenem Ausmaß – und das mitten in Europa. Den Prognosen der Forscher nach dürften solche extremen Wetterereignisse eher zunehmen. Denn die Mehrheit an wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema geht davon aus, dass wir bis Ende dieses Jahrhunderts auf eine Erwärmung von 3,6 Grad zu steuern – wenn wir nichts dagegen unternehmen. Das läge deutlich über dem beim Pariser Gipfel vereinbarten Zwei-Grad-Ziel.

Ausweglos aber ist die Situation nicht. Das beweist ein Klima-Szenario-Simulator, der auf eine Initiative der MIT Sloan Business School in Cambridge zurückgeht. Dort gibt es 18 verschiedene Handlungsfelder wie Energieversorgung, Transport und Verkehr oder Aufforstung und entsprechende Stellhebel. Würde demnach zum Beispiel der Preis pro ausgestoßener Tonne CO2 auf 120 Dollar erhöht werden, dann würde dies den Temperaturanstieg auf 2,8 statt 3,6 Grad begrenzen.

Dies erscheint zwar viel, da ein EU-Emissionszertifikat derzeit bei rund 25 Euro notiert. In Schweden aber liegt der Preis bereits heute bei umgerechnet 115 Euro. Für Anleger sind solche Informationen wichtig. „Denn sie sollten davon ausgehen, dass es in den kommenden Jahren verstärkte Regularien und politische Maßnahmen geben wird, wie eben eine höhere Bepreisung des CO2-Ausstoßes“, sagt Stephan Albrech von der Albrech & Cie Vermögensverwaltung. „Bei Unternehmen, die sich nicht darauf einstellen, werden die Kosten steigen.“

Andersherum formuliert: „Es macht für Anleger Sinn, sich auf Aktien von Firmen zu konzentrieren, die etwas gegen den Klimawandel unternehmen, die zukunftsorientiert sind und Innovationen entwickeln“, so Albrech weiter. Für Dyrk Vieten stehen dabei beispielsweise Unternehmen aus dem Energiesektor im Fokus. „Egal ob Stadtentwicklung, Immobilien oder Verkehr, Energieeffizienz und emissionsarme oder klimaneutrale Energieträger sind die Zukunft und unabdingbar im Kampf gegen den Klimawandel“, ist er überzeugt.

Ein Beispiel ist Wasserstoff. „Er ist sauber, sicher und nahezu unbegrenzt verfügbar und die jährlich mit Wasserstoff erzielten Umsätze könnten laut dem Hydrogen Council bis 2050 auf 2,5 Billionen US-Dollar steigen“, so Vieten. „Deshalb kann es sich lohnen, Unternehmen wie ITM Power zu beobachten.“ Die Firma stellt integrierte Wasserstoff-Energieanlagen her und ist unter anderem auf Wasserstoff für Brennstoffzellenprodukte spezialisiert.

Ein anderes Beispiel ist PowerCell AB (ISIN: SE0006425815), eine schwedische Firma, die Brennstoffzellen für die Stromerzeugung entwickelt, die nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt haben. „Oder der Dax-Konzern Linde (ISIN: IE00BZ12WP82), der bei Wasserstoff die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion über die Speicherung bis hin zum Vertrieb abdeckt“, sagt Vieten.

Ebenfalls ein spannender Bereich kann die Gebäudeeffizienz sein. Hier können Firmen wie Sto (ISIN: DE0007274136) oder Steico (ISIN: DE000A0LR936) interessant sein, die auf den Bereich der Gebäudedämmung spezialisiert sind. Ein anderes Beispiel ist Wacker Neuson (ISIN: DE000WACK012). „Wir haben das Familienunternehmen in unsere Kundenportfolios genommen, da es als Baumaschinenhersteller nicht nur von den staatlichen Infrastrukturmaßnahmen profitiert, sondern auch emissionsfreie Baustellen anbietet“, sagt er.

Es sind solche Unternehmen, die von den zu erwartenden Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken sollen, profitieren könnten. Allerdings sollte niemand blind auf diese Firmen setzen. „Nachhaltigkeit muss auch mit gesunden Fundamentaldaten, einer angemessenen Bewertung und guten Wachstumsaussichten einhergehen“, sagt Albrech.

Wacker Neuson zum Beispiel weist auf Zehn-Jahressicht ein Umsatzwachstum von sieben Prozent pro Jahr auf, ist im Branchenvergleich günstig bewertet, bietet aktuell eine Dividendenrendite von etwa 2,6 Prozent und hat zudem Wachstumspotenzial in Asien und den USA. Damit ist die Firma ein gutes Beispiel dafür, wie Anleger ihr Geld im Kampf gegen den Klimawandel einsetzen können, zugleich aber die Chance haben, damit langfristig Erträge zu erzielen.

Gutes Gewissen + Rendite

Hier finden Sie nachhaltige Strategien von TOP-Experten

Jetzt mit gutem Gewissen investieren

Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | YouTube | Instagram | Pinterest