
Anlagestrategie 2022: 5 Fehler im Depot vermeiden und Rendite dauerhaft steigern - Teil 1
Die Erfahrung des Vermögensprofis aus dem Oktober 2021 spiegelt sich in einer aktuellen Analyse von mehreren hunderttausend Wertpapierdepots einer Direktbank in Deutschland. Demnach herrscht in vielen Portfolien Wildwuchs, verursacht durch Planlosigkeit und unüberlegtes Zusammenkaufen der Positionen. Im Ergebnis bleibt die Rendite der Depots deutlich hinter dem breiten Markt zurück, während zugleich unnötig hohe Risiken eingegangen werden. Doch das können Anleger besser machen. Wie? Indem sie grobe Fehler vermeiden und fünf Goldene Regeln befolgen, die ihr Depot nicht nur für 2022 auf Kurs bringen.
Fehler Nr. 1: Kein Plan oder „Ich investiere nur Geld, das ich verlieren kann“
Diese Meinung ist besonders unter Anfängern weit verbreitet. Doch richtig durchdacht, kommen Anleger mit einer solchen „Strategie“ selbst langfristig auf keinen grünen Zweig. Ein Beispiel macht das klar: Wer 100.000 Euro auf dem Konto liegen hat, will vermutlich nicht mehr als 10 bis 20 Prozent verlieren. „Doch selbst wenn der Aktienmarkt in einem Jahr 15 Prozent bringt, beträgt der Gewinn bei einem Investment von 20.000 Euro nur 3.000 Euro“, rechnet Andreas Glogger von der Glogger & Partner Vermögensverwaltung im schwäbischen Krumbach vor. Das ist hübsch, hilft aber kaum bei Vermögensmehrung und Altersvorsorge.
Regel Nr. 1: Klären Sie Ihre Ziele und Möglichkeiten – und dann Ihre Aktienquote!
Kluge Anleger wissen, dass ihr gesamtes Vermögen in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Immobilien, Anleihen, Gold und Tagesgeld investiert werden muss. Ein Anleger mit 100.000 Euro sollte sich daher fragen: Welchen Anteil davon will ich wie lange in Aktien als der rentabelsten Anlageklasse investieren? Und welcher Anteil der 100.000 Euro soll in eher stabilisierende Elemente wie Anleihen und Gold fließen? Die Antwort auf diese Fragen hängt von mehreren Faktoren ab: „Erstens von der Liquidität, die täglich auf dem Konto verfügbar sein soll und daher keinem Risiko ausgesetzt wird. Zweitens von der langfristigen jährlichen Rendite, die erreicht werden soll und über die Vermehrung des Vermögens entscheidet. Und drittens von den Kursschwankungen, die der Anleger ertragen kann“, sagt Rolf Blumer von der HOPPE Vermögensbetreuung in Menden (Nordrhein-Westfalen).
So können Anleger 100.000 Euro gut diversifiziert investieren

Fehler Nr. 2: Vollgas ohne Bremsen oder „Warum verkaufe ich immer am Tiefpunkt?“
Die Analyse der vielen zehntausend Depots der Direktbank zeigte: Der Großteil der meist männlichen Anleger setzt kaum auf Anleihen, Immobilienfonds bzw. Real Estate Investments Trusts oder Gold. Dabei können diese Anlageklassen ein Depot mit Akzent auf Aktien in unruhigen Zeiten durchaus stabilisieren. „Dieser Verzicht führt zwangsläufig zu hohen und teils nervenzerrüttenden Schwankungen in einem aktienlastigen Depot“, erklärt Vermögensprofi Glogger. Die wahrscheinlichen Folgen: Entweder verbuchen die Anleger herbe Verluste, weil sie ihre Verlustpositionen in der Regel viel zu spät verkaufen. Oder sie haben manche „Leichen“ im Depot, die sie nicht veräußern möchten, weil sie sich so ihren Irrtum eingestehen müssten.
Regel Nr. 2: Streuen Sie Ihr Vermögen über mehrere Anlageklassen!
Wer weiß, welche Ziele er erreichen will und welche notwendigen Risiken dazu eingegangen müssen, stellt das Portfolio auf mehrere Beine. So könnte das 100.000-Euro-Depot eines offensiv eingestellten 45-Jährigen in etwa so aussehen: 60 Prozent Aktien, 15 Prozent Anleihen, 10 Prozent Gold und 15 Prozent Liquidität. Wichtig ist das sogenannte Rebalancing. Es besagt, dass die Anlageklassen auf die ursprünglich angestrebten Anteile zurückgesetzt werden. Geschieht dies nicht, gerät das Portfolio aus der Balance.
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