Gaming-Markt und Weihnachtsgeschäft – Branchenentwicklung und Wachstum

Das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ist traditionell ein Höhepunkt für die Gaming-Branche. Hardware wie die Spielekonsolen und die Spiele selbst liegen unter Millionen Weihnachtsbäumen. Die strategisch platzierten Veröffentlichungen von Blockbuster-Titeln im vierten Quartal sichern den Entwicklerstudios einen Großteil ihres Jahresumsatzes.

Innovationen und der Trend zu digitalen Erlebnissen sowie Game-as-a-Service-Modelle, bei denen die Spiele im Abonnement verkauft werden, haben dem Markt eine beeindruckende Resilienz und ein nachhaltiges Wachstumspotenzial verliehen.

Gaming-Investments: Ökosysteme, Blockbuster und Marktführer

Anleger sollten die Branche aus zwei Blickwinkeln betrachten: die Hardware-Basis und die Inhalte. Konsolenhersteller wie Sony mit der PlayStation, Nintendo mit der Switch und Microsoft mit der Xbox sind die Tore zu hochwertigem Spielen. Die eigentliche Wertschöpfung liegt in den Ökosystemen, die sie schaffen: Abonnementdienste wie der Xbox Game Pass und PlayStation Plus sowie digitale In-Game-Käufe in jeglicher Form.

In diesem dynamischen Markt entscheidet sich der Gewinner durch die strategische Position eines Unternehmens.

Ein klarer Gewinner ist Microsoft (ISIN ISINUS5949181045). Mit der Übernahme von Activision Blizzard hat sich das Unternehmen als ernstzunehmender Anbieter von Blockbuster-Inhalten positioniert. Die Integration von Titeln wie Call of Duty in den Xbox Game Pass stärkt Microsofts Stellung im lukrativen Abonnementmarkt sowie im zukunftsträchtigen Geschäft des Cloud-Gamings. Die Einbettung in das Cloud- und Software-Geschäft von Microsoft dämpft zudem die typische Volatilität des Gaming-Sektors.

Nintendo (ISIN JP3756600007) setzt auf die zeitlose Stärke ihrer Marken wie Mario, Zelda und Pokémon. Außerdem setzt Nintendo auch auf die innovative Hardware der Nintendo Switch statt im Hardware-Rennen um die stärkste Grafik mitzumischen. Nintendo ist damit weniger abhängig von den Kämpfen um neue Abonnenten. Sie sind aber stärker von der Marge seiner Software und dem Erfolg neuer Hardware-Generationen abhängig.

Die chinesische Tencent Holdings (ISIN KYG875721634) ist weltweit führend im Mobile Gaming und dominiert über Riot Games den globalen eSports-Sektor durch Titel wie League of Legends. Trotz regulatorischer Unsicherheiten im chinesischen Heimatmarkt sichern die globale Reichweite und strategische Beteiligungen an unzähligen Entwicklerstudios die Spitzenposition des Unternehmens.

Das US-Unternehmen Take-Two Interactive (ISIN US8740541094) könnte demnächst vor einem gigantischen Umsatzsprung stehen. Mit Spannung erwartet die Spielgemeinde die Veröffentlichung der nächsten Version von Grand Theft Auto. Die Historie zeigt, dass dieser Titel das Potenzial hat, die Einnahmen des Entwicklers über Jahre hinweg signifikant zu steigern.

Trotz der starken Marke bleibt Sony (ISIN JP3435000009) der Herausforderer. Obwohl die PlayStation weiterhin den Hardware-Markt anführt und starke Exklusivtitel bietet, fehlt dem Abo-Modell noch die strategische Tiefe und Aggressivität.

NetEase (ISIN US64110W1027) hat sich auf sogenannte Free-To-Play-Spiele konzentriert, die sich durch sogenannte In-App-Käufe finanzieren. Als großer chinesischer Publisher mit der hohen Abhängigkeit vom Heimatmarkt und den damit verbundenen politischen und regulatorischen Risiken.

Für Risikoaverse: Themen-ETFs

Wer das Risiko von Einzelaktien vermeiden und breit in den Megatrend investieren möchte, sollte auf Themen-ETFs setzen. Sie bieten eine bequeme Diversifikation über eine Vielzahl von Entwicklern, Hardware-Zulieferern und eSports-Plattformen.

Der VanEck Video Gaming and eSports (ISIN IE00BYWQWR46) und der Global X Video Games & Esports (ISIN IE00BLR6Q544) sind zwei Beispiele, die den Sektor abbilden. Die Diversifikation über Entwickler, Zulieferer und Plattformen verringert die Abhängigkeit vom Erfolg eines einzelnen Spiels oder einer einzelnen Konsole.

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