Massive Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur bieten Anlagechancen

Massive Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur bieten Anlagechancen


Die politische Lage in Europa führt zu enormen Investitionen in die Verteidigung und Infrastruktur. Experten sehen große Chancen für Anleger in diesen Sektoren. Marc Gabriel von der Vermögensverwaltung Oberbanscheidt & Cie. und Andreas Görler von Wellinvest Pruschke & Kalm GmbH in Berlin erklären, wie Anleger daran teilhaben können.

Dieser Text wurde durch den freien Journalisten Alexander Heintze mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.

Geopolitische Spannungen treiben Verteidigungsausgaben in die Höhe

Die jüngsten geopolitischen Spannungen und die Abkehr der USA von der europäischen Verteidigungspolitik haben in Deutschland und anderen europäischen Staaten zu einer massiven Steigerung der Verteidigungsausgaben geführt. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges investierte Deutschland bereits rund 100 Milliarden Euro, um die Bundeswehr zu stärken. Nun plant der designierte Kanzler Friedrich Merz, noch einmal bis zu 400 Milliarden Euro bereitzustellen, um die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik zu gewährleisten.

„Die ersten 100 Milliarden Euro reichen nicht aus, um die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik zu gewährleisten“, weiß Marc Gabriel, Kundendirektor bei der Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung. Falls die USA ihr Schutzversprechen für Europa aufgeben sollten, fehlen auf dem Kontinent laut Experten 300.000 Soldaten, 1.400 Kampfpanzer und 2.000 Schützenpanzer. Zudem müsste Europa jährlich rund 2.000 Langstreckendrohnen produzieren, um verteidigungsfähig zu bleiben. Dafür benötige Europa allein rund 250 Millionen Euro pro Jahr. „Dass bei diesen Ausgaben die Rüstungswerte an der Börse haussieren, verwundert nicht“, sagt Gabriel. Er geht davon aus, dass der Boom anhält.

Rüstungsbranche profitiert von steigender Nachfrage

Für Andreas Görler von Wellinvest Pruschke & Kalm GmbH in Berlin wäre die Aussetzung der deutschen Schuldenbremse für Verteidigungsinvestitionen ein ökonomischer Game-Changer. Allerdings seien die Auftragsbücher der Rüstungswerte schon jetzt prall gefüllt. Unternehmen wie Rheinmetall stießen an die Kapazitätsgrenzen. Dabei könne die Industrie in Teilen auf Arbeitskräfte aus der Automobilindustrie zurückgreifen. „Es ist davon auszugehen, dass die Konzerne weitere Aufträge erhalten“, ist sich Görler sicher. Auch er geht davon aus, dass die Europäer mehr in die Herstellung von Kampfdrohnen und Luftabwehrsystemen investieren müssen. Airbus produziert solche Kampfdrohnen für die EU. Für die Cyberabwehr sind Unternehmen wie Leonardo und Hensoldt von Bedeutung.

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Steigende Verteidigungsausgaben bieten neue Anlagechancen

Für Anleger ist noch viel Luft nach oben. Aktuell kämen alle Rüstungswerte in Europa zusammen auf eine Marktkapitalisierung von rund 300 Milliarden Euro. Das entspricht etwas mehr als dem Marktwert des Softwareunternehmens SAP. Allerdings sind viele relevante Firmen noch nicht börsennotiert. Gabriel nutzt das Global Defense and Security Zertifikat (ISIN DE000LS9UFP0), um von diesem Trend zu profitieren. Görler rät, dass Anleger bei Rüstungsunternehmen auf eine stabile Auftragslage, den Zugriff auf Rohstoffe und qualifiziertes Personal achten sollten.

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500 Milliarden Euro für Infrastruktur: Chancen für den Bausektor

Neben den Verteidigungsausgaben plant die deutsche Regierung in den kommenden zehn Jahren, weitere 500 Milliarden Euro für Investitionen in die Infrastruktur aufzunehmen. „Staaten fördern Sektoren wie die Verkehrsinfrastruktur, Wohn- und Energieprojekte nicht zuletzt zur Ankurbelung der schwächelnden Konjunktur“, weiß Gabriel.

Für Investoren bieten sich Chancen im Bausektor. Um diese zu nutzen, hat Oberbanscheidt & Cie. Mitte November 2024 das World Building and Construction Zertifikat (ISIN DE000LS9U575) initiiert. Gabriel erklärt: „Das Ziel ist es, von langfristigen Wachstumschancen im Bau- und Infrastrukturbereich zu profitieren und eine attraktive Rendite zu erzielen.“ Das Portfolio umfasst Unternehmen wie Heidelberg Materials, Caterpillar, Implenia, Hochtief, Wacker Neuson und Wienerberger.

Diversifikation bleibt entscheidend trotz attraktiver Markttrends

Trotz der Chancen warnt Görler vor einer allzu starken Konzentration auf Themenfonds. „Ich bin kein Freund von Themenfonds und Wertpapierdepots, die zum Schluss nur aus Themen bestehen“, sagt er. Die aktuellen politischen Entwicklungen böten viele Investitionsmöglichkeiten. Anleger sollten jedoch sorgfältig prüfen, welche Unternehmen und Zertifikate die besten Chancen auf langfristige Renditen böten.

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