Inflation einfach erklärt

Inflation einfach erklärt


Ursachen, Arten & Schutz für Anleger

Inflation in Deutschland: So wird sie gemessen

Bei einer Inflation (deutsch: Aufblähung) der Konsumentenpreise verteuern sich Güter und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft über meist längere Zeit. Um die Inflationsrate zu ermitteln, messen Statistiker, wie stark der Preisanstieg für einen bestimmten Korb von Waren innerhalb eines Jahres ausgefallen ist. Dazu wird der Preis des aktuellen Warenkorbs mit dem identischen Warenkorb von vor zwölf Monaten bzw. mit dem Vormonat verglichen. Am Ende eines Kalenderjahres wird ermittelt, wie stark die Inflation übers ganze Jahr hinweg war. Die Inflationsrate wird stets in Prozent ausgedrückt. Kritiker monieren, dass der Warenkorb nicht repräsentativ für den Verbrauch vieler Menschen sei, etwa weil Immobilien kaum einbezogen werden. Aber auch, dass manche Güter nicht miteinander vergleichbar seien, weil die Nachfolgemodelle viel leistungsfähiger sind als ihre Vorgänger.

Inflation – diese Fakten sollten Anleger kennen

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Was versteht man unter Inflation?

Unter Inflation versteht man eine Verringerung des realen Wertes von Geld, meist über eine längere Zeit. Privatleute und Unternehmen erhalten pro Geldeinheit immer weniger Güter und Dienstleistungen. Es wird unterschieden zwischen schleichender Inflation mit einer Jahresrate von bis zu fünf Prozent und offener Inflation mit einer jährlichen Geldentwertung zwischen fünf und 20 Prozent. Inflationsraten über 20 Prozent werden als galoppierende Inflation bezeichnet. Ab einer weiteren Stufe spricht man von Hyperinflation, wie sie Deutschland in den 1920er-Jahren erlebt hat. Hyperinflation kommt auch heute noch vor: Die Menschen in Venezuela mussten jüngst mit einer Inflation von fast 3.000 Prozent leben.
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Wie entsteht Inflation?

Nach einem Strang der Wirtschaftstheorie kommt es zur Inflation, weil die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen das Angebot spürbar übersteigt. Dieser Ansatz ist aber umstritten, weil sich solche Ungleichgewichte in funktionierenden Märkten ausgleichen müssten – entweder durch ein höheres und verbilligtes Angebot oder eine geringer werdende Nachfrage. Damit aber käme die Inflation zwangsläufig an ihr Ende.
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Welche Geldanlagen schützen vor Inflation?

Die Antwort hängt vom wirtschaftlichen Umfeld ab, in dem die Inflation auftritt. Hier kann man unterscheiden zwischen Wachstum plus Inflation (Reflation) und Stagflation (Stagnation und Inflation). Reflation: Rohstoffe, Aktien und Immobilien profitieren, da sie als Sachwerte die inflationäre Tendenz in einem Wachstums-Umfeld ausgleichen können. Stagflation: Gold, Rohstoffe und in einem gewissen Maß auch Immobilien waren die Anlageklassen mit nennenswerten Zugewinnen während der 1970er-Stagflation.
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Welche Geldanlagen leiden unter Inflation?

Auch bei den Anlageklassen, die unter Inflation leiden, lässt sich unterscheiden zwischen den Szenarien Reflation und Stagflation. Reflation: Festverzinsliche Staatsanleihen verlieren an Wert, wenn bei einer Inflation die Marktzinsen steigen und geringer verzinste Anleihen deshalb weniger attraktiv werden. Auch Gold wird unattraktiver, wenn die Notenbanken die Zinsen anheben, um die Inflation zu bekämpfen. Diese Anhebung lässt den Realzins ansteigen, selbst wenn dieser negativ bleibt. Das bremst Gold, das weder Zinsen noch Dividenden zahlt. Stagflation: Inflation ohne wirtschaftliches Wachstum setzte in den 1970er-Jahren vor allem Aktien deutlich unter Druck.

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Die Ursachen für Finanz- und Wirtschaftskrisen sind vielfältig, einfache Erklärungen gibt es nicht. Eine Krise hält sich bekanntlich niemals an Regeln und Vergangenheitswerte lassen sich nicht unbedingt auf die Zukunft übertragen. Allgemeine Grundregeln beim Investieren sind allerdings wichtig, da es immer wieder ähnliche Abläufe und Verhaltensmuster an den Finanzmärkten gibt.

Dieses eBook wird keine abschließenden Antworten geben, kann Ihnen aber dabei helfen, die richtigen Fragen zu stellen. Der Autor, Felix Grimme von Franzen, Gerber & Westphalen Asset Management, beschreibt typische Krisen und nennt Ihnen 12 wichtige Check-Punkte und Maßnahmen für einen besseren Schutz Ihres Vermögens.

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Alle Beiträge zum Thema Inflation

Video: Notenbanken WOLLTEN Inflation schlicht nicht wahrnehmen

Das sind mächtige Inflationszahlen, die wir da aus den USA bekommen. 7,5 Prozent waren es zuletzt – in Deutschland immerhin rund fünf Prozent. Preissteigerungsraten also, die wir seit rund 40 Jahren nicht mehr gesehen haben. Und so macht sich bei dem einen oder anderen allmählich Unruhe breit – nicht zuletzt auch, weil der viel zitierte Basiseffekt im Januar kaum sichtbar war.

So schützen Sie Ihr Vermögen vor Inflation und Geldentwertung

Steigende Inflation und Strafzinsen auf der einen Seite, starke Kursschwankungen auf der anderen: Derzeit scheinen die Risiken beim Kauf von Wertpapieren erheblich zu sein. Und doch hatten die Deutschen noch nie so viel Geld auf Girokonten, Tages- und Festgeldkonten wie heute.

So schützen Anleger ihr Vermögen vor Inflation

Die Inflation in Deutschland betrug im Jahresdurchschnitt 2021 3,1 %. Tages- und Festgeldsparer verlieren mit ihren Geldanlagen immer mehr an Kaufkraft. Vermögensverwalter Marian Henn rät im Interview, daher mehr auf Aktien und Gold zu setzen.

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Häufig gestellte Fragen zur Inflation

Für stark aufgestellte Unternehmen ist Inflation nicht unbedingt ein so großes Problem. Beispielsweise dürfte ein Markengetränkehersteller wie Coca-Cola wahrscheinlich trotz Inflation weiter Limonade verkaufen, auch wenn die Verbraucher mehr zahlen müssen. Wer in Aktien von solchen Unternehmen investiert, die über Preissetzungsmacht verfügen, hat gute Chancen, die Inflation langfristig zu kompensieren.

Das Gegenteil einer Inflation nennt sich Deflation. In diesem Fall steigt der reale Wert des Geldes an. In diesem Umfeld können Unternehmen und Privatleute in einer Deflation pro Geldeinheit eine größere Menge an Gütern und Dienstleistungen erwerben. Sinkt die Inflationsrate, ohne negativ zu werden, spricht man von Disinflation.

Nur aufgrund einer hohen Inflationsrate ist es nicht empfehlenswert, eine schon lange laufende Kapitallebensversicherung auszahlen zu lassen oder gar zu kündigen, wenn sie zur Absicherung gedacht ist. Aber es macht sicher Sinn, sich die Konditionen des dahinterliegenden Sparsystems genau anzusehen, ob etwa der Ertrag für neu eingezahlte Beträge noch in einem annehmbaren Bereich liegt. Eventuell kann es sinnvoll sein, auf anderem Wege zu sparen und die Police erstmal beitragsfrei zu stellen. Das bedeutet, der Vertrag besteht zwar weiter, aber es werden erstmal keine neuen Summen eingezahlt.

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