Immobilienfonds unter Druck

Immobilienfonds unter Druck


Die Fondsgesellschaft Union Investment versucht einen Neustart ihres Krisenfonds UniImmo Wohnen ZBI. Der offene Immobilienfonds hatte in den vergangenen Monaten mit massiven Abwertungen für Aufsehen gesorgt und damit die gesamte Branche der offenen Immobilienfonds unter Druck gesetzt. Nun stellt sich für viele Anleger die Frage: Wie umgehen mit dieser Anlageklasse in unsicheren Zeiten?

Hinweis: Dieser Text wurde durch den freien Journalisten Alexander Heintze mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.

Offene Immobilienfonds im Spannungsfeld der Märkte

Nach Jahren der Krise kehrt die Immobilienbranche langsam zurück in stabileres Fahrwasser. Sinkende Baukosten, steigende Mieten und eine vorsichtige Marktbelebung sorgen zumindest in Teilen des Marktes für neue Zuversicht. Doch nicht alle Segmente profitieren gleichermaßen von der Erholung. Besonders offene Immobilienfonds stehen weiterhin unter kritischer Beobachtung.

Grund dafür ist der Fall UniImmo: Wohnen ZBI von Union Investment. Im Juni 2024 sorgte der Fonds für Aufsehen, als der Anteilspreis über Nacht um mehr als 16 Prozent fiel. Hintergrund war eine Sonderbewertung des gesamten Immobilienportfolios – ein ungewöhnlicher Schritt, der auf drohende Anteilsrückgaben und Liquiditätsengpässe zurückzuführen war. Die Folge: Anleger konnten nur mit Verlust Anteile verkaufen. Auch andere Fonds leiden unter Mittelabflüssen und drohenden Wertkorrekturen ihrer Immobilien. Angesichts dieser Entwicklungen raten viele Finanzexperten zur Zurückhaltung bei offenen Immobilienfonds.

Sicherheitsillusion von offenen Immobilienfonds und klare Warnungen von Experten

Stephan Witt von FiNUM.Private Finance AG warnt davor, sich auf die vermeintliche Sicherheit offener Immobilienfonds zu verlassen. „Was illiquide ist und trotzdem täglich Rückgaben zulässt, hat systemische Schwächen“, hebt er hervor. Anleger sollten sich der Risiken bewusst sein, dass es wieder zu einem Stopp bei der Rücknahme von Anteilen oder zu weiteren Abwertungen kommen kann. Wer Rendite mit Immobilienthemen sucht, sollte lieber transparentere Alternativen wie Immobilienaktien prüfen: „Offene Immobilienfonds sind aktuell keine Empfehlung“, so Witt.

Ottmar Wolf von der Frankfurt Asset Management AG sieht ebenfalls keinen Grund, in diese Anlageform zu investieren. „Nichts spricht dafür. Das Chance-Risiko-Profil ist viel zu schlecht,“ erklärt er und rät davon ab, Zeit in die Suche nach einem geeigneten Fonds zu investieren.

Worauf Anleger bei Immobilienfonds jetzt achten sollten

Andreas Görler von Wellinvest-Pruschke & Kalm aus Berlin schließt sich dieser Meinung an, rät jedoch zur Geduld. Nach den heftigen Abwertungen könnten sich bekannte Fonds wieder erholen. Er empfiehlt, Fonds an der Börse zu kaufen, um fairere Preise zu erzielen.

Für Michael Thaler von Top Vermögen in Starnberg bleiben Immobilien generell eine sinnvolle Assetklasse, da sie verlässliche Erträge liefern können. In offene Immobilienfonds sollten Anleger jedoch nur Kapital investieren, das nicht kurzfristig benötigt werde. Zudem warnt er davor, offene Immobilienfonds als Ersatz für festverzinsliche Anlagen zu betrachten. Wenn investiert werde, dann sollten Anleger die Anteile über die Börse erwerben, da die Abschläge teilweise beträchtlich seien, ist seine Erfahrung.

Wer in offene Immobilienfonds investieren möchte, sollte sich bei der Auswahl auf zentrale Qualitätsmerkmale konzentrieren, erklärt Stefan Held von der
KSW Vermögensverwaltung aus Nürnberg. Ein guter Fonds sollte über eine starke Liquiditätsausstattung und niedrige Fremdfinanzierung verfügen. Weitere Kriterien seien ein hoher Vermietungsstand, eine breite Streuung über Regionen und Nutzungsarten, Immobilien in Top-Lagen und dass der Fonds eine langfristig positive Wertentwicklung aufweisen könne.

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Steigende Preise hier, Bodenbildung dort – die Schlagzeilen zum Immobilienmarkt 2025 könnten widersprüchlicher kaum sein. Doch hinter der öffentlichen Wahrnehmung offenbart sich ein klareres Bild: Hohe Baukosten, steigende Zinsen und massiv rückläufige Baugenehmigungen erschweren Investitionen spürbar. Immer mehr Anleger stellen sich daher die Frage: Wo lohnt sich der Einstieg in Immobilien noch – und wann ist es besser, auf liquide Alternativen wie Aktien zu setzen?

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