
Fit für die Börse - Wir erklären die wichtigsten Begriffe: geschlossene Fonds
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Um was geht‘s bei geschlossenen Fonds?
Geschlossene Fonds sammeln bei Anlegern Geld ein, um es über längere Laufzeiten in genau definierte Projekte zu investieren. Zu diesen Projekten zählen etwa Büro- und Geschäftsimmobilien, Schiffe, Flugzeuge oder Windkraftanlagen. Das Fondsvolumen wird im Vorhinein festgelegt. Wenn es erreicht ist, kann niemand mehr in den nun geschlossenen Fonds investieren – daher der Name. Es besteht das Risiko eines Totalverlusts des Kapitals.
Was bringen mir geschlossene Fonds?
Geschlossene Fonds waren bis Mitte der 2000er-Jahre vor allem bei Gutverdienern beliebt, weil eventuelle Verluste aus Beteiligungen an diesen Fonds die Einkommensteuer senken konnten. Nachdem der Gesetzgeber diese Option nahezu komplett beseitigt hat, hat das Anlageinstrument zunehmend an Bedeutung verloren. Bei Schiffsfonds indes entsprechen die Nettoerträge nahezu den Bruttoerträgen, da sie wegen der Gewinnermittlungsmethode der sogenannten „Tonnagesteuer“ nur sehr gering besteuert werden. Anleger sollten geschlossene Fonds nur in Betracht ziehen, wenn sie ausreichend an den Wertpapiermärkten investiert sind. Unter diesen Umständen kann ein gut ausgewählter geschlossener Fonds unabhängig von der Börsenentwicklung attraktive Renditen bringen.
Wie investiere ich in geschlossene Fonds?
Anleger können Anteile direkt beim Emittenten oder über einen Vermittler zeichnen. Beim Erwerb wird ein Ausgabeaufschlag fällig, der bis zu fünf Prozent des Anteilswerts beträgt. Alternativ kann man Anteile an geschlossenen Fonds am sogenannten Zweitmarkt erwerben. Ein Ausstieg vor Ende der Laufzeit ist nicht vorgesehen. Beim Verkauf am Zweitmarkt ist mit Verlusten zu rechnen.
Was bleibt unterm Strich?
Geschlossene Fonds sind unternehmerische Beteiligungen. Anleger erzielen somit gewerbliche Einkünfte oder Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Für solche Einkünfte greift nicht die Abgeltungssteuer, sondern der persönliche Einkommensteuersatz.
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