Fit für die Börse - Wir erklären die wichtigsten Begriffe: Contract for Difference

Fit für die Börse - Wir erklären die wichtigsten Begriffe: Contract for Difference


Im V-CHECK Glossar erklären wir Ihnen die wichtigsten Begriffe rund um das Thema Geldanlage. Heute: Contract for Difference.

Verwandte Begriffe: Basiswert, Derivat, Hebelzertifikat, Optionsschein, Option

Um was geht‘s beim Contract for Difference?

Bei einem Contract for Difference, auch CFD genannt, handeln ein CFD-Broker und der Kunde die Wertdifferenz eines Basiswerts, etwa einer Aktie oder eines Rohstoffs, zum Zeitpunkt des Kaufs und des Verkaufs – daher der Name. Mit CFD können Anleger sowohl mit steigenden (long) als auch mit fallenden Kursen (short) Geld verdienen. Bei einem Long- wie auch einem Short-CFD hinterlegt der Kunde für den Basiswert eine geringe Geld-Sicherheit (Margin) und hat dadurch einen meist hohen Hebel. Entwickelt sich der Basiswert wie erwartet, streicht der CFD-Käufer hohe Gewinne auf sein Kapital ein. Im gegenteiligen Fall kommt es nicht selten zum Totalverlust des Geldes. Im Gegensatz zu Optionen und Optionsscheinen spielt die Volatilität des Basiswerts für CFD keine Rolle. Sämtliche CFD-Geschäfte finden außerhalb von Börsen statt und sind nicht daher nicht so klar reguliert wie etwa Termingeschäfte mit Optionen. In den USA ist der CFD-Handel nicht erlaubt, da er gegen die Vorgaben der Aufsichtsbehörde SEC verstößt.

Was bringt mir ein CFD?

Unterm Strich lässt sich sagen, dass sich der CFD-Handel für die meisten Privatanleger nicht lohnt, da sie in 70 bis 85 Prozent ihren Einsatz verlieren. Diese Erkenntnis basiert auf Zahlen, die die CFD-Broker aufgrund gesetzlicher Vorgaben ausweisen müssen. Ob diese Zahlen von den Aufsichtsbehörden geprüft werden, ist dem Autor nicht bekannt. Dessen ungeachtet gilt: Mit CFD können Anleger in sehr kurzer Frist hohe Renditen erzielen und ebenso schnell ihr Geld verlieren. Ein Beispiel: Ein Anleger kauft einen Long-CFD auf eine Aktie, die aktuell bei 60-Euro notiert, für 2 Euro. Dadurch hat er einen sehr spekulativen Hebel von 30. Steigt die Aktie auf 62 Euro, erzielt der Anleger einen 100-Prozent-Gewinn auf seinen Einsatz abzüglich Transaktionskosten und Zinszahlungen für den Hebel. Sinkt die Aktie auf 58 Euro, erleidet der CFD-Käufer hingegen einen Totalverlust.

Wie investiere ich?

Anleger können Contracts for Difference ausschließlich über CFD-Broker oder CFD-Plattformen bei Banken handeln. Dazu müssen sie dort ein Depot eröffnen.

Was bleibt unterm Strich?

Auf Kursgewinne mit CFD fällt Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zzgl. Solidarzuschlag an – also 26,38 Prozent. Kursverluste können nach dem Jahressteuergesetz 2020 jedoch nicht mehr voll, sondern nur noch bis zu einer Höhe von 20.000 Euro im Kalenderjahr von Gewinnen aus anderen Termingeschäften (CFD-, Options- und Future-Handel) abgezogen werden. Höhere Verluste müssen in die Folgejahre fortgeschrieben werden. Über die Legitimität dieser Besteuerung dürfte früher oder später wohl juristisch entschieden werden.


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