Vier kluge Wege zum Gold-Investment

Vier kluge Wege zum Gold-Investment


Wer in Gold investieren will, denkt meist an physisches Gold. Das ist aber nur eine von mehreren Möglichkeiten. Interessant sind auch Kombinationen der verschiedenen Investments.

Goldmünzen und -barren: Den strategischen Anteil an Gold, den man dauerhaft behalten möchte, erwirbt man am besten in physischer Form. Auf Goldkäufe fällt zum einen keine Mehrwertsteuer an. Bei Silber sind es bis zum Jahresende 16 Prozent bzw. ein Satz, der sich aus der sogenannten Differenzbesteuerung ergibt. Zum anderen zahlen Anleger bei einem eventuellen Verkauf von physischem Gold und Silber keine Steuer auf Kursgewinne, wenn sie die Münzen oder Barren für mindestens ein Jahr besessen haben. Bei physischen Käufen sollte die Stückelung nicht zu klein ausfallen. Denn je kleiner das Gewicht, desto höher der prozentuale Aufschlag beim Kauf. So liegt der Aufschlag für einen 1-Unze-Goldbarren (31,1 Gramm) bei pro aurum derzeit bei 4,1 Prozent. Wer einen 10-Gramm-Barren erwirbt, zahlt 5,6 Prozent. Bei fünf Gramm sind es sogar 8,1 Prozent.

Exchange Traded Commodities (ETCs): Bei einer starken Nachfrage nach Barren und Münzen können die erwähnten Aufschläge wie in der Corona-Krise generell deutlich steigen. In diesem Fall können Anleger auf Exchange Traded Commodities ausweichen. Dies ist auch für taktische Gold-Investments sinnvoll, die man früher oder später verkaufen möchte. Zu diesen ETCs gehören außer Xetra-Gold (WKN: A0S9GB) mit 0,36 % Verwaltungsgebühr per anno auch iShares Physical Gold (A1KWPQ, 0,19 % p.a.) sowie Invesco Physical Gold (A1AA5X, 0,19 % p.a.). Bei diesen besicherten Zertifikaten beträgt der Aufschlag derzeit lediglich 0,1 bis 0,2 Prozent. Bislang ist für Kursgewinne bei Xetra-Gold nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs keine Steuer zu zahlen, wenn das Zertifikat mindestens ein Jahr im Depot lag. Nach Plänen der Bundesregierung kann es in Zukunft jedoch zu steuerlichen Änderungen kommen.

Minenaktien, Fonds und ETFs: Wer überproportional vom Anstieg des Gold- bzw. Silberpreises profitieren möchte, kann sich Minenaktien wie Newmont Mining oder BHP Billiton anschauen. Allerdings sind einzelne Aktien zum Teil sehr spekulativ. Dies gilt vor allem für die Junior Miners. Das sind eher kleinere Unternehmen, deren Gedeih (oder Verderb) davon abhängt, ob sie bei der Erschließung neuer Minen erfolgreich sind oder nicht. Eine Streuung über mehrere solcher Senior oder Junior Miners bieten aktiv verwaltete Fonds oder Indexfonds (ETFs). An ETFs sind insbesondere Van Eck Market Vectors Gold Miners sowie Van Eck Market Vectors Junior Gold Miners zu nennen.

Royalty- und Streaming-Companies: Eine Alternative zu risikoreichen Minenaktien sind Royalty bzw. Streaming Companies. Dazu zählen die Platzhirsche Franco-Nevada, Wheaton Precious Metals und Royal Gold. Die Vertreter beider Unternehmensformen finanzieren viele Minenunternehmen, da sich diese wegen ihres hohen Geschäftsrisikos mit der Finanzierung durch Banken eher schwertun. Im Gegenzug bekommen sie einen fixen Anteil des Minenertrags (Royalty) bzw. eine fixe Menge an Goldunzen (Streaming). Seit dem Start im Jahr 2007 erzielte Franco-Nevada, das größte Unternehmen, bislang eine annualisierte Jahresrendite von 17 Prozent.

Große Unterschiede

Charts von Goldpreis, Goldminenaktien, Franco Nevada und ETF auf Juniorminen im 9-Jahres-Vergleich

Bild: stockcharts.com / Jürgen Lutz

Seit dem Goldpreis-Hoch im Jahr 2011 hat das Edelmetall in Dollar 20 Prozent zugelegt (grüne Linie). Der ETF auf die kleinen Juniorminen verlor seither 50 Prozent an Wert (blau), jener auf die größeren Minenaktien gab 20 Prozent nach (pink). Franco Nevada, die größte Royalty- und Streaming-Company, legte 330 Prozent zu (rot).

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