
Portfoliomanagement: Vom klugen Konzept zum ertragsstarken Wertpapier-Depot (Teil 1)
Planung: Welche finanziellen Ziele hat der Kunde?
Die Planung eines individuellen Wertpapier-Portfolios setzt voraus, dass Kunde und Vermögensverwalter eingehend die finanziellen Ziele und Möglichkeiten des Kunden erörtern. Auch künftige Geldzuflüsse, etwa eine Schenkung oder die Auszahlung einer Lebensversicherung, werden in die Planung einbezogen. Unter Umständen werden andere Vermögensgegenstände, etwa Immobilien, in die Planung integriert. Auf diese Weise gewinnen Kunde und Vermögensverwalter einen Überblick über das (Netto)Vermögen des Anlegers und die sich ergebenden Optionen.
Welches Risiko kann der Kunde subjektiv tragen?
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Portfolio-Entwicklung ist das Risiko, das der Kunde bei der Geldanlage maximal eingehen möchte. Die Frage lautet: Welchen zeitweiligen, sprich kurzfristigen Verlust will der Anleger höchstens hinnehmen, um seine längerfristigen Ziele zu erreichen? Ziel ist es, genau jenes Maß an Risiko zu finden, mit dem ein bestimmter Anleger auf Dauer und damit auch in rauen Börsenzeiten gut „leben“ kann. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde seine finanziellen Ziele tatsächlich erreichen wird. Beim Fondsmanagement entfallen die genannten Schritte, da Fonds-Portfolios mit Ausnahme von Spezialfonds nicht individuell auf einzelne Anleger zugeschnitten werden.
Welche Asset Allokation passt zu diesem Kunden?
Gemäß den Möglichkeiten und dem gewünschten Risiko des Anlegers wird dessen Vermögen auf die verschiedenen Anlageklassen verteilt. Dieser Prozess heißt Asset Allokation. Nach aktuellen Erkenntnissen der Finanzwissenschaft entscheidet die angemessene Asset Allocation mehr als alles andere darüber, ob ein Investor auf lange Sicht Erfolg haben wird. Erfolg heißt in diesem Fall, dass die jeweiligen finanziellen Ziele mit dem geringstmöglichen Risiko erreicht werden.
Zu den wesentlichen Anlageklassen, die sich durch ihre Rendite- und Risikoprofile sowie ihre Korrelationen unterscheiden, zählen Aktien, Anleihen, Edelmetalle und Cash. Aktien haben sich langfristig als die stärksten Rendite-Treiber erwiesen, weisen aber auch die größte Schwankungsbreite und damit das größte Risiko auf. Je risikobereiter ein Anleger ist, desto höher kann der Aktienanteil ausfallen. Je niedriger seine Risikotoleranz, desto niedriger muss dieser sein. Ein Beispiel für eine Asset Allokation könnte etwa so aussehen: Aktien Europa und International: 40 bis 60 Prozent / Staats- und Unternehmensanleihen: 25 bis 35 Prozent / Gold: 5 bis 15 Prozent / Cash: 5 bis 15 Prozent.
Im nächsten Teil zum Portfoliomanagement behandeln wir den konkreten Aufbau und fortwährende Begleitung eines Wertpapier-Depots.
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