
Geldanlage in Pharmabranche: Medizintechnik statt Medikamente
Der Trend hin zu Medizin- und Labortechnik im Gesundheitswesen bleibt ungebrochen und wird eher noch zunehmen. Seit dem Börsengang von Siemens Healthineers [ISIN: DE000SHL1006] kennt der Kurs der Gesellschaft nur eine Richtung. Nach oben: +36,87 Prozent seit dem Börsengang. Auch der niederländische Wettbewerber Philips [ISIN: NL0000009538] erfreut sich eines stabilen Medizintechnikgeschäfts.
Die Diagnostiksparten der Pharmakonzerne Roche [ISIN: CH0012032048] und Merck [ISIN: DE0006599905] zeigen, wo die Reise mittelfristig hingeht. Dank großer Datenmengen und artifizieller Intelligenz kann Roche passende Studienteilnehmer für neuartige Medikamente schneller identifizieren. Damit wird die Neuzulassung wichtiger Medikamente beschleunigt.
Aber auch kleine Unternehmen profitieren. Privatanleger können in deren Aktien investieren. So werden Intuitive Surgical [ISIN: US46120E6023] und Medtronic [ISIN: IE00BTN1Y115] an der Börse dank ihrer Operations-Roboter hochgeschätzt. Das da-Vinci-Operations-System des amerikanischen Unternehmens Intuitive Surgical war das erste roboter-assistierte, minimalinvasive Chirurgiesystem, das die CE-Kennzeichnung erhalten hat. Es wurde von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA für allgemeine laparoskopische Operationen zugelassen. Heute verwenden Chirurgen in 67 anderen Ländern weltweit da-Vinci-Systeme und zugehörige Technologien. Aufgrund umfangreicher Gesundheitsprüfungen dauert die Zulassung eines neuen Systems mehrere Jahre.
Kaum Umsatzeinbußen durch Corona verzeichnen Unternehmen wie die in Deutschland beheimatete und im DAX vertretene Fresenius Medical Care [ISIN: DE0005785802]. Gleiches gilt für den US-Konkurrenten DaVita [ISIN: US23918K1088]. Deren Aktien werden an der Börse in der USA gelistet. Kein Wunder: Dialysen, sprich die Blutwäsche zur Unterstützung der Nieren, ist ein Vorgang, welcher zum Wohle der Patienten nicht verschoben werden kann. Zunehmend kommt die Heimdialyse, die den Patienten den Gang zu den Dialyse-Centern ersparen könnte. Hersteller bleiben auch hier Fresenius Medical Care und DaVita. Durch die demographische Entwicklung ist in der Dialyse ein gesteigerter Bedarf zu erwarten.
Die obige Auflistung zeigt einen repräsentativen Querschnitt verschiedener Medizintechnik-Unternehmen. Allen gemeinsam ist: Deren Börsenkurse trotzen nicht nur den Corona-Folgen. Sie profitieren Dank langfristiger Trends über den Tag hinaus. Teilweise werden Operationen, vielleicht sogar Investitionen von Krankenhäusern verschoben. Doch anders als bei einem Hotelzimmer, welches die letzten Wochen unwiederbringlich einen Umsatzausfall zu verzeichnen hatte, werden bestimmte elektive Operationen nur verschoben. Und denken Sie immer an den Goldrausch im 19. Jahrhundert: Damals wurden nicht die Goldgräber reich, sondern die, welche die Schaufeln fürs Graben herstellten und den Verkauf organisierten.
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