
Europäische Aktien im Aufwind – oder schon zu spät?
Hinweis: Dieser Text wurde durch den freien Journalisten Alexander Heintze mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt.
Riklef von Schüssler von Allington Investors in Bad Homburg sieht eine positive Entwicklung: „Ja, es lohnt sich definitiv in Aktien (wieder) zu investieren. Die Märkte bekommen von den USA wieder zunehmend Zeichen der Deeskalation.“ Er erwartet, dass die US-Wirtschaft von Steuerentlastungen und Investitionsprogrammen profitieren wird. Dennoch bleibe ein Vertrauensschaden, von dem die europäischen Aktienmärkte seiner Meinung nach profitieren werden.
Karsten Müller von Das Wertehaus in München ist ebenfalls optimistisch, dass europäische Aktien im weiteren Verlauf des Jahres attraktiv bleiben werden. „Die europäischen Aktien sind grundsätzlich niedriger bewertet als die US-Pendants und können einen möglichen Zinsanstieg besser verkraften“, so Müller. Dennoch sei es für einen Einstieg jetzt zu spät. „Die Märkte haben sich erstaunlich schnell wieder erholt und von den Tiefstständen 15 bis 30 Prozent gewonnen. Teilweise liegen sie schon über den Kursen vor den Zollankündigungen“, beobachtet Müller.
Skepsis trotz Kursgewinnen
Diese Entwicklung macht Andreas Görler von Pruschke & Kalm Wellinvest skeptisch. Die Zölle seien weiterhin viel höher als die ursprünglichen und störten nach wie vor die US-Konjunktur. „Von daher ist es etwas irritierend, dass es nach den Einzelabsprachen für einzelne Branchen wie Automobil oder Ländern wie China plötzlich in einigen Segmenten sogar zu Höchstkursen kommt. Eine echte Lösung ist für mich hier noch nicht erkennbar, da die US-Regierung weiterhin zum Protektionismus neigt“, warnt Görler. Er rät, zu europäischen Investments, um Währungsschwankungen zu vermeiden.
Doch in den Optimismus für europäische Aktien mischen sich auch kritische Töne. Die gesenkten Zölle wirkten kurzfristig als Konjunkturprogramm, „jedoch nicht für die US-Wirtschaft, sondern für deren Wettbewerber“, meint Roland Schmack von Meine Werte. Er weist darauf hin, dass der Bewertungsabschlag europäischer Aktien gegenüber ihren US-Pendants größtenteils aufgehoben ist. Zudem seien strukturelle Herausforderungen wie schwaches Wachstum und hohe Energiekosten weiterhin präsent.
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Richtige Strategien für unruhige Märkte
Arthur Enders von RP Rheinische Portfolio Management sieht den momentanen Zollfrieden nicht als Wendepunkt, sondern eher als „taktischen Waffenstillstand“. Daher blieben exportabhängige zyklische Unternehmen anfällig. „Gefragt sind robuste Geschäftsmodelle mit Binnenmarktfokus, besonders in Infrastruktur, Gesundheit und Digitalisierung“, rät Enders.
Roland Könen von Odörfer & Brandner Vermögensmanagement geht zwar ebenfalls davon aus, dass europäische Aktien aufgrund der günstigeren Bewertungen sowie der Investitionsprogramme für den Rest des Jahres einen Vorteil haben werden. Trotzdem warnt er vor einem „blinden Hinterherlaufen“. Er empfiehlt, Schwächephasen abzuwarten, um in Qualitätsaktien umzuschichten. „Das Jahr ist noch lang und wird noch die eine oder andere Chance bieten, wieder in den Aktienmarkt einzusteigen“, weiß Könen.
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