Bekämpfung des Welthungers: Eine nachhaltige Lösung

Bekämpfung des Welthungers: Eine nachhaltige Lösung


Die jüngsten Jahre haben verdeutlicht, wie fragil die globale Lebensmittelversorgung ist. Experten zufolge werden solche Störungen wahrscheinlich keine Seltenheit bleiben. Mit der wachsenden Weltbevölkerung und den Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft in einigen Regionen ist es an der Zeit, den Agrarsektor genauer zu betrachten und nach Unternehmen Ausschau zu halten, die Lösungen bieten.

Die Vereinten Nationen (UN) prognostizieren, dass bis zum Jahr 2050 etwa 9,7 Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben werden. Gleichzeitig warnt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen davor, dass im Jahr 1961 noch 0,42 Hektar Ackerland pro Person zur Verfügung standen, während es bis 2050 nur noch 0,18 Hektar sein werden. Diese Entwicklung wird durch die fortschreitende Urbanisierung verstärkt, da immer mehr Menschen vom Land in die Städte ziehen.

Der steigende Wohlstand, insbesondere in Schwellenländern, stellt die Nahrungsmittelversorgung vor große Herausforderungen. In Schwellenländern können immer mehr Menschen sich den Konsum von Fleisch leisten, was wiederum große landwirtschaftliche Flächen für die Fleischproduktion beansprucht. Besonders besorgniserregend ist, dass die Abholzung von Regenwäldern, wie in den letzten Jahren in Brasilien, den Teufelskreis aus unvorhersehbarem Wetter und Ernteausfällen beschleunigen könnte. Der Klimawandel verlagert bereits heute Anbauregionen und stellt Landwirte vor die Entscheidung, in großem Maßstab zu investieren oder ihren Betrieb aufzugeben.

Unternehmen im Agrarsektor arbeiten intensiv an Lösungen für diese Herausforderungen. Das reicht von Saatgutproduzenten bis hin zu Start-ups, die dank Sensor-Technologie und Digitalisierung die effiziente Bewässerung von Pflanzen ermöglichen. Es gibt sogar Verbindungen zum großen Trend der Energiewende, beispielsweise wenn in der bayerischen Hopfenanbauregion Hallertau Felder mit Solarpaneelen überdacht werden, die Regen durchlassen und gleichzeitig landwirtschaftliche Erträge sichern. Zudem wird grüner Strom erzeugt.

Eine aufregende Entwicklung findet derzeit bei Unternehmen statt, die Agrarprojekte mit Klimaschutzmaßnahmen kombinieren und CO2-Zertifikate aus landwirtschaftlichen Aktivitäten generieren können. Unternehmen weltweit suchen vermehrt nach Beteiligungsmöglichkeiten an solchen Projekten, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Für Anleger besteht die Herausforderung darin, vielversprechende Unternehmen in diesem Sektor zu identifizieren. Hierbei ist eine ausgewogene Mischung aus etablierten Marktführern (Bluechips) und aufstrebenden Innovatoren erforderlich. Bei kleineren Unternehmen ist ein solides Geschäftsmodell, erfahrenes Management, Branchenkenntnisse und die finanzielle Stabilität von entscheidender Bedeutung. In der aktuellen Marktsituation kann selbst eine großartige Idee nicht unbedingt erfolgreich sein, daher sollten Anleger bei kleinen Unternehmen mit Vorsicht agieren.

Der Agrarsektor bietet für alle nachhaltig denkenden und langfristig orientierten Investoren eine faszinierende Möglichkeit. Dennoch sollte der Anteil von Agrarunternehmen im Portfolio nicht übermäßig groß sein.

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