
Interview: „Anlageziel und Risikoneigung sind entscheidend“

Herr Koch, welche Überlegungen stehen beim Vermögensaufbau ganz am Anfang?
Lothar Koch: Die erste Frage ist die nach dem Anlagehorizont. Wer sein Geld kurzfristig parken und nichts verlieren möchte, darf keine Risiken eingehen. Wer langfristig investiert, kann aber vorübergehende Wertschwankungen aussitzen und dementsprechend renditeträchtigere Anlagen wie Aktien, die meist stärker im Wert schwanken, wählen.
Welches sind die nächsten Überlegungen?
Koch: Sie betreffen die gewünschte Rendite und das Risiko, das jemand bereit ist zu tragen. Nach meiner Erfahrung ist die Frage nach dem Risiko für die Menschen leichter zu beantworten. Schließlich weiß jeder recht gut, ab wann er nicht mehr gut schlafen kann. Wen ein Anleger soweit ist, dann kann er sich über den Portfolioaufbau Gedanken machen.
Worauf kommt es hier an?
Koch: Zunächst muss das Portfolio den beschriebenen Überlegungen entsprechen. Wer nicht viel Risiko verträgt, braucht ein schwankungsarmes Portfolio. Wer mit zwischenzeitlichen Verlusten gut klar kommt, kann mehr Aktien beimischen. Sie bringen langfristig mit die höchsten Renditen, bergen aber kurzfristig das Risiko hoher Wertschwankungen. Das heißt, vorübergehende Verluste von 20 oder 30 Prozent sind nie auszuschließen.
Was sollten Anleger in ihrem Portfolio unbedingt bedenken?
Koch: Das Wichtigste ist eine breite Diversifikation. Investoren sollte verschiedene Anlageklassen berücksichtigen, also Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Edelmetalle. Dann gilt es innerhalb der Anlageklassen zu streuen. Bei Aktien bedeutet das beispielsweise, nicht nur in Deutschland zu investieren, sondern international.
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