Corona beschleunigt Digitalisierung - wie profitieren Anleger?

Corona beschleunigt Digitalisierung - wie profitieren Anleger?


Zu Corona-Zeiten profitieren Unternehmen aus dem Bereich der Digitalisierungs. Homeoffice, kontaktloses Bezahlen, Lieferdienste und Online-Shopping - all das wird vom Verbraucher verstärkt genutzt. Wie können Anleger von dieser Entwicklung profitieren? Ein Interview mit dem Berliner Vermögensverwalter Andreas Görler.

Herr Görler, inwiefern beschleunigt die Corona-Krise die Digitalisierung?

Andreas Görler: Zur Reduzierung des Infektionsrisikos haben Arbeitgeber praktisch aller Branchen ihre Mitarbeiter entweder freigestellt, in Kurzarbeit gesetzt oder von zu Hause aus arbeiten lassen. Insbesondere der Service-, Dienstleistungs-, Logistik- und Verwaltungsbereich hat hier, teilweise erstmalig, die Arbeitskräfte aus dem Home-Office heraus beschäftigt.

Prinzipiell kann jedes Geschäft darüber nachdenken, seine Produkte selbst oder über einen Dienstleister an den Kunden zu versenden. Nichts davon ist neu. Es Bedarf nur häufig eines extremen Drucks, bis sich Strukturen verändern.

Haben Sie Beispiele für Unternehmen, die in der Krise profitiert haben?

Andreas Görler: Im Bereich des Zahlungsverkehrs hat das kontaktlose Bezahlen zugenommen. Für Finanzdienstleister wie VISA (ISIN: US92826C8394), Mastercard (ISIN: US57636Q1040) oder PayPal (ISIN: US70450Y1038) ergeben sich daraus Mehreinnahmen. Firmen wie Delivery Hero (ISIN: DE000A2E4K43) oder Amazon (ISIN: US0231351067) verzeichnen ein erhöhtes Bestellaufkommen. Der Wunsch, Teile des Verkaufs online abzuwickeln oder privat Dinge zu kaufen und zu verkaufen, begünstigt E-Commerce Firmen wie Alibaba (ISIN: US01609W1027) oder shopify (ISIN: CA82509L1076)

Sind die US-Techwerte (FAANG) nicht zu hoch bewertet?

Andreas Görler: Betrachtet man das KGV, müsste man der Meinung sein, dass die Bewertungen zu hoch sind. Sicherlich kann man sich darüber unterhalten, ob Facebook (ISIN: US30303M1027), Apple (ISIN: US0378331005), Amazon (ISIN: US0231351067), Netflix (ISIN: US64110L1061) oder Google (ISIN: US02079K3059) hinsichtlich des Value-Ansatzes viel zu teuer sind. Man steigt dort nur ein, weil man unterstellt, dass diese Unternehmen in Zukunft entscheidende Entwicklungen vorhersehen und in das eigene Geschäftsmodell implementieren.

Indexorienteire Wertpapiere wie ETFs beinhalten die genannten Werte automatisch, da hier oft die Marktkapitalisierung für die Auswahl entscheidend ist. Dadurch wird automatisch eine Nachfrage erzeugt. 

In den vergangenen zehn Jahren lagen Anleger sicherlich richtig. Das kann man am Nasdaq-Index (ISIN: US6311011026) erkennen, in dem diese Werte einen großen Teil ausmachen. Bis zum Allzeithoch im Februar 2020 hat sich der US-Tech-Index verfünffacht.

Der Vorsprung, den sich diese Unternehmen aufgebaut haben, ist enorm. Außerdem entstehen solchen Firmen für jeden neuen Nutzer oder Käufer keinerlei Kosten mehr. Die Skalierungseffekte sind extrem. Eine Verpackung kostet eine Firma wie Amazon praktisch nichts.

Amazon ist in der Lage, ein neues Segment, wie beispielsweise den Verkauf von Lebensmitteln, ein bis zwei Jahre ohne Gewinn, zu niedrigen Preisen, anzubieten. Das können REWE und Co. nicht. Lediglich die große Reichweite von Amazon ist insbesondere bei Frischware ein Problem, da Kühlketten nicht eingehalten werden können.

Problematisch sind hier ggfs. Marktmacht und Reichweite. Aktuell bekommt das Facebook zu spüren. Man kann im eigenen Land in Ungnade fallen, aber auch durch stringente Regierungssysteme ausgebremst werden.

Auch der wachsende Trend, in nachhaltige Geschäftsmodelle zu investieren, kann sich hemmend auswirken. Amazon werden beispielsweise unfaire Arbeitsbedingungen vorgeworfen und bei Facebook geht es um die zu schwache Datenkontrolle.

Welcher Fonds setzt das Thema Digitalisierung gut um?

Andreas Görler: Unabhängig von der Pandemie gibt es seit Jahren Portfoliomanager, die entsprechenden Produkte anbieten und eine Expertise aufgebaut haben. Mit dem Aktien-Fonds „The Digital Leaders“ (WKN: A2H 7N2) aus dem Haus Universal-Investment wird in Unternehmen investiert, die einen hohen digitalen Reifegrad erreicht haben, junge Firmen mit neuen Geschäftsmodellen, die sich erst etablieren müssen und Anbieter, die Hard- und Software oder entsprechende Dienstleistungen anbieten.

Das Investmenthaus ACATIS bietet mit dem ACATIS Datini Valueflex Fonds (WKN A0RKXJ) einen vermögensverwaltenden Ansatz, der alle Anlageklassen einschließt. Setzt man beide Fonds ein, gibt es wenige Überschneidungen. Das und der unterschiedliche Investitionsansatz sind wichtige Kriterien.

Kauft man die Tech-Fonds oder ETF-Lösungen bekannter Adressen, hat man zwar unterschiedliche Produkte, häufig aber die gleichen Werte im Depot. Eine echte Diversifikation und Risikoadjustierung finden dann nicht statt.

In solchen Extremsituationen wie im März benötigt man gute Nerven, da die Schwankungsintensitäten bei Aktienfonds oder Fonds mit hohem Aktienanteil überdurchschnittlich sind.

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