
Gewinnen, wo andere verlieren
Herr Schwarz, fallende Kurse bedeuten nicht automatisch, dass Anleger Geld verlieren müssen. Die Corum konnte in der zurückliegenden Krise für ihre Mandanten sogar positive Ergebnisse einfahren. Wie sieht die Strategie dahinter aus?
Michel Schwarz: Wir haben im Februar, zu Beginn der Krise, unsere Luxusgüteraktien wie LVMH, Kering und Hermes verkauft. Alle anderen Aktien haben wir im Depot gehalten und mit einer gestaffelten Strategie mit Put-Optionen abgesichert.
Wie funktioniert das?
Schwarz: Statt aus dem Markt auszusteigen, haben wir zur Absicherung mehrfach Put-Optionen auf den DAX und den US-amerikanischen Marktindex S&P 500 gekauft. Die Absicherung gegenüber dem breiten Markt ist sinnvoll, da es das Roulettespiel vermeidet, Prognosen über die Entwicklung einzelner Unternehmen treffen zu müssen. Bei jedem Rückschlag der Aktienindizes werden die Puts mit Gewinn verkauft. Außerdem verkaufen wir zur Finanzierung unserer Schutzmaßnahmen Call-Optionen auf unsere Bestände. So erzielen wir Prämieneinnahmen. Diese Zusatzerträge sichern das Depot ab. Sie erlauben es, parallel dazu ein Liquiditätspolster aufzubauen.
Was ist der Vorteil dabei?
Schwarz: Diese Put-Strategie sichert einen fallenden Markt ohne Verzögerung ab. Wenn der Kurs nach unten geht, schnellt der Wert des Puts nach oben.
Mit welchem Erfolg?
Schwarz: Durch diese gestaffelte Absicherung weist unser Depot seit Jahresanfang eine positive Performance von mehr als zehn Prozent auf, obwohl der Wert der Aktien im Depot um bis zu 25 Prozent gefallen ist. Betrachtet man nur den Zeitraum seit dem Höhepunkt der Krise Mitte März, ist der Depotwert nahezu unverändert geblieben, während der Markt etwa 30 Prozent an Wert verloren hat.
Gibt es einen weiteren Vorteil?
Schwarz: Die Strategie macht es möglich, auch in Krisenzeiten fast vollständig in Aktien investiert zu sein. Den richtigen Zeitpunkt für den Wiedereinstieg kann man somit nicht verpassen. Das Depot profitiert im gesamten Umfang von einer einsetzenden Erholung.
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