
So verschenken Börseneinsteiger kein Geld
Die Situation: Eine Chemielaborantin hatte in ihren Mittdreißigern eine Erbschaft von 60.000 Euro gemacht. Sie hatte nun insgesamt knapp 100.000 Euro zur Verfügung, die sie langfristig anlegen wollte und konnte. Der Berater einer deutschlandweit tätigen Bank empfahl der Frau daraufhin einen Aktienfonds Deutschland (30.000 Euro), einen Euro-Rentenfonds (45.000 Euro) sowie einen Immobilienfonds (20.000 Euro). Allesamt Produkte aus dem eigenen Haus.
Die Analyse: „Außer Spesen nichts gewesen“ könnte das Fazit des kostspieligen Experiments lauten. Nach zwei Jahren war das Depot der jungen Frau um 2.750 Euro bzw. knapp drei Prozent abgeschmolzen. Dies, obwohl zwei der Fonds vor Kosten positive Renditen von knapp 6 bzw. von 12 Prozent erwirtschaftet hatten. Doch nach Abzug der Kosten rutschte das Depot in die roten Zahlen. Freuen konnte sich nur die Bank, denn sie verdiente in dieser Zeit insgesamt 5.270 Euro an Ausgabeaufschlägen und Verwaltungsgebühren.
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Die Lösung: „Viel aussichtsreicher für die Anlegerin ist der Einsatz von Indexfonds (ETFs)“, erklärt Thilo Stadler, Vermögensverwalter bei I.C.M. „Bei diesen Produkten entfällt der Ausgabeaufschlag und die jährlichen Verwaltungsgebühren liegen deutlich unter denen von aktiv verwalteten Fonds.“ Denn in der Regel betragen die ETF-Gebühren 0,1 bis 0,4 Prozent pro Jahr, statt der sonst üblichen 1 bis 2 Prozent. Was das für den konkreten Fall heißt, rechnet der Finanzprofi vor: „Bezogen auf die zwei Jahre hätte die Chemielaborantin mit einem vergleichbaren Depot aus Indexfonds 4.500 Euro mehr in der Tasche gehabt, ohne dadurch ihr Risiko zu erhöhen.“
Fazit: Wer kein Geld mehr verschenken will, sieht sich den Ex-post Kostennachweis seiner Bank für das vergangene Jahr genau an.
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