
Interview: „Warum der Bullenmarkt bis 2030 und noch weiter reichen könnte“
Herr Koppers, die Corona-Krise hat so gut wie alle Anleger, auch die Profis, auf dem falschen Fuß erwischt. Nach dem Shutdown wichtiger Teile der Wirtschaft fürchten manche, dass es an den Finanzmärkten so schlimm kommen könnte wie in der Weltwirtschaftskrise. Zu Recht?
Andre Koppers: Die Situation ist sehr ernst, und niemand weiß, wie sich die Lage in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird. Deshalb sollten Anleger in der Tat jetzt eher defensiv agieren. Dennoch glaube ich nicht, dass es so schlimm kommen wird wie vor knapp 100 Jahren.
Warum nicht?
Koppers: Zum einen reagieren die Notenbanken und Regierungen anders als damals. Sie stellen Liquidität in einem unbekannten Ausmaß zur Verfügung. Zum anderen dürfte es in den nächsten Jahren mit den Aktienmärkten tendenziell weiter nach oben gehen.
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Woher nehmen Sie die Zuversicht?
Koppers: Säkulare Bullenmärkte, wie die sehr langfristigen Aufwärtstrends auch genannt werden, dauern entgegen der landläufigen Meinung nicht nur ein Jahrzehnt, sondern jeweils 20 bis 25 Jahre. Der säkulare Bullenmarkt, der 2009 begann, könnte nach diesem Muster bis 2030 oder 2035 dauern.
Für wie sicher halten Sie dieses Szenario?
An der Börse ist nichts sicher mit Ausnahme der Unsicherheit. Aber wenn auf hundert Jahre Statistik noch einigermaßen Verlass ist, sollten den Aktienmärkten einige weitere gute Jahre bevorstehen. Damit gibt es derzeit weder Gründe, Qualitätsaktien aus dem Depot zu werfen, noch sofort auf Einkaufstour zu gehen.
Warum es mit den Aktien schon bald wieder richtig aufwärts gehen könnte, lesen Sie außerdem hier.
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