Exchange Traded Funds (ETFs): Die wichtigsten Begriffe im Überblick

Exchange Traded Funds (ETFs): Die wichtigsten Begriffe im Überblick


Exchange Traded Funds (ETFs) haben in den vergangenen Jahren gerade auch bei Privatanlegern stark an Beliebtheit gewonnen. In unserem ETF-Glossar stellen wir Ihnen die wichtigsten Begriffe und ihre Bedeutung rund um das Thema passive Indexfonds vor.

Exchange Traded Product (ETP)

Der Überbegriff für alle börsengehandelten Finanzinstrumente. Darunter fallen unter anderem Exchange Traded Funds, also ETFs, Exchange Traded Commodities (ETCs) und Exchange Traded Notes (ETNs).

Exchange Traded Funds (ETFs)

Börsengehandelte Indexfonds, mit denen Anleger in einen Anleihe- oder Aktienindex investieren. Anders als bei aktiv gemanagten Investmentfonds gibt es hier keinen Manager, der das Portfolio aktiv verwaltet. Stattdessen bilden ETFs den entsprechenden Index ab. Anleger bekommen damit die Wertentwicklung dieses Index abzüglich der Kosten.

Aktive ETFs

Bei dieser noch recht junge Kategorie findet innerhalb der Hülle eines ETFs eine Art aktives Management statt. Das heißt, aus einem Index werden einzelne Titel nach bestimmten Kriterien ausgewählt oder sie werden anders gewichtet, um so eine bessere Wertentwicklung gegenüber dem Index zu erzielen.

UCITS-ETF

ETFs sind UCITS-konform, wobei die EU-Richtlinie UCITS für Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities steht. Konkret bedeutet das, dass ein solcher ETF zum Sondervermögen zählt, womit das Kapital der Anleger für den Fall, dass der Emittent eines ETFs insolvent wird, geschützt ist. Zudem muss ein solcher ETF bestimmte Anforderungen an die Diversifikation und an die Transparenz erfüllen. Ein UCITS-ETF darf zum Beispiel nicht nur in ein einziges Wertpapier investieren.

Exchange Traded Commodities (ETCs)

Sie sind nicht UCITS-konform. Damit zählt das ETC-Vermögen nicht zum Sondervermögen, dafür können sie aber in nur einen einzigen Vermögensgegenstand investieren. Häufig bieten ETCs die Möglichkeit, in einen Rohstoff wie Gold, Silber oder Kupfer zu investieren oder in eine einzelne Kryptowährung.

Exchange Traded Note (ETNs)

Das sind börsengehandelte Inhaberschuldverschreibungen. Sie sind in der Regel ebenfalls nicht UCITS-konform.

Physische Replikation

Ein ETF, der den zugrunde liegenden Index physisch repliziert, hat alle in einem Aktienindex enthaltenen Aktien in der genau gleichen Gewichtung wie der Index im Portfolio.

Synthetische Replikation

Dabei wird mittels eines Swap- oder Tauschgeschäfts nur die Wertentwicklung des Index abgebildet. Ein solcher ETF kann auch andere Wertpapiere als die, die in dem Index enthalten sind, beinhalten. In diesem Fall kann ein Kontrahenten- oder Gegenparteienrisiko (siehe unten) bestehen.

Ausschüttende (distributing) ETFs

Diese ETFs schütten die Kapitalerträge aus der Anlage, zum Beispiel Zinszahlungen oder Dividenden, regelmäßig an die Anleger aus. Diese Variante eignet sich vor allem für Investoren, die laufende Einnahmen aus ihren Investments haben möchten.

Thesaurierende (accumulating) ETFs

Bei dieser Variante werden die laufenden Einnahmen reinvestieren und nicht ausgeschüttet. Wer langfristig spart, für den eignet sich in der Regel eher die thesaurierende Tranche.

Tracking Error

Dies ist ein wichtiges Maß für den Vergleich von ETFs auf den gleichen Index. Er beschreibt, wie genau ein ETF seinen zugrunde liegenden Index abbildet.

Assets under Management

Diese Zahl gibt an, wie hoch das von einem ETF verwaltete Vermögen ist. Für Anleger keine ganz unbedeutende Kennzahl, da ETFs mit zu geringem Volumen womöglich irgendwann vom Markt genommen werden.

Gesamtkostenquote (TER)

Sie beinhaltet sämtliche Kosten die bei einem ETF oder auch bei einem anderen Finanzprodukt anfallen.

Klumpenrisiko

Darunter ist zu verstehen, dass einige wenige Titel oder sogar eine einzelne Aktie in einem Index eine so starke Gewichtung haben, dass diese die Wertentwicklung des Index maßgeblich beeinflussen.

Währungsrisiko

Die Währung, in der ein ETF notiert ist, spielt für den Anleger keine Rolle. Entscheidender ist die Währung, in der im ETF enthaltenen die Vermögenswerte notiert sind. Wer einen ETF kauft, der überwiegend in Aktien oder Anleihen aus dem US-Dollarwährungsraum investiert, hat ein Währungsrisiko. Verliert der Dollar an Wert, dann nimmt auch der Wert des ETF ab.

Währungs-Hedge

Es gibt oft sogenannte Euro-Hedged-Tranchen von ETFs. Das bedeutet, dass das Währungsrisiko abgesichert wird. Das kostet Rendite, kann aber bei bestimmten Investments auch Sinn machen.

Wertpapierleihe

Etwas, was bei manchen ETFs vorkommen kann. Dabei verleiht der Anbieter eines ETF Wertpapiere für einen begrenzten Zeitraum an andere Marktteilnehmer. Dadurch kann er zusätzliche Einnahmen zwar generieren, das Risiko besteht aber darin, dass der Entleiher zahlungsunfähig wird. Zwar werden in Regel Sicherheiten hinterlegt, dennoch kann es im Extremfall zu Ausfällen und Verlusten für den Anleger kommen.

Gegenparteienrisiko

Bei synthetischen ETFs braucht es eine Gegenpartei, um das Swap-Geschäft auszuführen. Kann die Gegenpartei einer solchen finanziellen Transaktion ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen, können finanzielle Verluste für den Anleger entstehen. Allerdings sind die Sicherungsmaßnahmen und die gesetzlichen Vorgaben so streng, dass dies äußerst unwahrscheinlich ist.

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