
Anlegen wie der Sultan von Brunei
Das hat auch gute Gründe, der Luxusmarkt wächst weiter und weiter vor allem da immer mehr Menschen Zugang zu diesem haben. Allein in China gab es im Jahr 2022 mehr als eine Million neuer Millionäre. Luxuswaren sind in der Regel konjunkturunabhängig und die Preisgestaltung funktioniert durch eine gewollte Verknappung nicht nach den typischen Regeln der Volkswirtschaftslehre. Zudem sind die Informationen, die zum Preisvergleich bereit stehen über die letzten beiden Jahrzehnte deutlich transparenter geworden und oftmals reicht ein Blick ins Internet.
Direktinvestitionen vs. Beteiligungen: Was lohnt sich?
Für den Anleger stellt sich immer die Frage, ob ein direktes Investment oder besser eine Beteiligung Sinn macht. Sehr gut wird das am Beispiel des puren Luxus deutlich, eine Anlage in Gold. Da Gold keine Zinsen erwirtschaftet, ist es ein reines Spekulationsobjekt und trotzdem in letzter Zeit gefragter denn je. Kaum ein Anleger investiert bewusst in Schmuckgold, daher ist es trotz seiner Besonderheit doch ein recht unemotionales Investment. Dieses kann natürlich direkt bei der Bank oder einem der großen Goldhäuser getätigt werden, aber auch Fondslösungen in denen für viele Anleger gekauft und dadurch Einkaufsvorteile erzielt werden erfreuen sich großer Beliebtheit. In der Regel wird das Gold dann in zollfrei Hochsicherheitslagern in der Schweiz aufbewahrt und nur bei Bedarf physisch ausgeliefert. Abzuraten ist übrigens eher von synthetischen Goldanlagen in ETFs, da diese in der Regel nicht mit dem realen Goldwert hinterlegt sind und damit immer auch ein Emittentenrisiko bergen, das für diese Anlageform nicht notwendig ist. Wer es noch eine Stufe pompöser mag, kann sich übrigens mit solchen Fondslösungen auch an Diamanten beteiligen, was für einen einzelnen Anleger sicher auch nicht die Regel wäre.
Diese Luxusartikel sind beliebt bei Investoren
Doch auch andere Luxusartikel stehen in der Gunst der Anleger, stellvertretend dafür sind in diesem Artikel Wein und Uhren. Weine werden als Kapitalanlage gehandelt und weltweit verglichen, wie zum Beispiel der Liv-ex-Fine Wine 1000 Index aufzeigt, der 1000 Weine aus der ganzen Welt vereint und dazu noch sieben weitere Unterindizes umfasst. Wie sich vermuten lässt, ist der Index sehr stark von Frankreich geprägt und vor allem Rotweine schaffen es in die exklusive Liste. Für nicht ganz so außergewöhnliche Tropfen gibt es weitere Indizes an der London International Vilters Exchange. Bei Weinen werden die Flaschen selbstverständlich im Ganzen verkauft und eine kleine Stückelung ist nicht möglich. Der Kapitalanleger wird sich auch nicht selbst eine Gaumenfreude zu Gute führen, ihn interessiert der Ertrag und der kann sich sehen lassen, bereits des Öfteren schlug der Weinindex die bekannten Aktienindizes um Längen.
Bei Uhren ist der Markt noch umkämpfter, Marken wie Rolex oder Patek Philippe kennen seit Jahren bei den Preisen nur eine Richtung. Wer neue Stücke erstehen möchte, muss teilweise jahrelang darauf warten – und Juweliere bieten die „guten“ Stücke nur langjährigen Kunden an. Genau wie bei Aktien gibt es mehrere Indizes, die die Performance von Luxusuhren messen. Einer davon ist der Bloomberg Subdial Watch Index. Dieser bildet die Preise für die 50 wertmäßig am häufigsten gehandelten Uhren auf dem Sekundärmarkt ab, also gebrauchte Uhren. Anders als beim Wein werden die Uhren allerdings selbst auch häufig getragen. Für den reinen Kapitalanleger also eine gute Möglichkeit seine ungetragene, geschützte Uhr im Preis noch vor andere Anleger der gleichen Ware zu manövrieren und damit die Rendite zu optimieren.
Auch der Bereich der Luxusautomobile wäre hier erwähnenswert, hier gibt es allerdings noch eine andere Art der Kapitalanlage die für den ein oder anderen passen könnte. Im Luxusautomobilbereich ist es ungeschriebenes Gesetz, dass Fahrzeuge für zwei Jahre bis zum Weiterverkauf gehalten werden. Um hier nicht zu viel Kapital zu binden, gibt es Händler die das Kapital als Darlehen bei Kapitalanlegern einwerben und dabei Zinsen von bis zu zehn Prozent jährlich bezahlen und dies bei einem sehr überschaubaren Anlagezeitraum. Wer also nicht direkt in die Anlagen investieren sondern eher als Geldgeber fungieren möchte, für den kann diese Art der Anlage interessant sein.
Im Podcast: Für jeden Hype ein passender Fonds
Es gibt mittlerweile Themenfonds zu fasst allem und jedem. Und ihre Zahl steigt immer weiter. Was macht Themenfonds so interessant für Anleger oder sind sie nur ein Marketinginstrument für Fondsgesellschaften? Andreas Görler von der Wellinvest – Pruschke & Kalm GmbH in Berlin klärt im V-CHECK Podcast auf.
Die einfache Art in Luxus zu investieren
Es gibt einige Fonds und ETFs die sich dem Luxussegment verschrieben haben und nur in Firmen dieses Bereichs investieren, zum Beispiel der Amundi S+P Global Luxery ETF. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn die Wertsteigerung von Luxusartikeln ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer Wertsteigerung des Mutterkonzerns. So hat beispielsweise der weltweite Marktführer der Luxusgüterindustrie LVMH auf Jahressicht knapp 16 Prozent an Wert verloren, obwohl viele seiner Produkte sich im Wert deutlich gesteigert haben.
Fazit
Letztlich ist Luxus allein also kein Merkmal dafür, dass die Geldanlage erfolgreich wird. Eingebettet in eine gute Gesamtstrategie gibt es allerdings sicher gute Möglichkeiten auch diesen Sektor für den eigenen Vorteil zu nutzen. Wie bei allen Anlagen gilt, eine breite Streuung und Anpassung an die eigenen Ziele und Wünsche ist entscheidend und dann kann es auch was werden mit dem eigenen Luxus.
Mit unseren Social Media Kanälen bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Sie finden uns auf: Facebook | LinkedIn | YouTube | Instagram | Pinterest