Fünf Tipps, wie die Gen Z Vermögen richtig aufbaut

Fünf Tipps, wie die Gen Z Vermögen richtig aufbaut


Junge Menschen haben den Vorteil, ihre Arbeitskraft und die Zeit für den Vermögensaufbau nutzen zu können. Ein Vollzeitjob und frühzeitige Sparpläne sind entscheidend, um von Zinseszinsen zu profitieren.

1. Faktor Zeit und eigene Arbeitskraft nutzen

Zunächst haben junge Menschen zwei Faktoren, die unterstützend wirken und selbst beeinflusst werden können: Die eigene Arbeitskraft und relativ viel Zeit für den Vermögensaufbau. Beide Faktoren müssen aktiv genutzt werden. Zunächst sollten Arbeitsverhältnisse in Vollzeit angestrebt werden, damit eine möglichst hohe Sparquote erreicht werden kann. Gleichzeitig sollte so früh wie möglich mit Sparplänen begonnen werden, damit der Zinseszins-Effekt seine hohe Wirkung entfalten kann.

Am Anfang sollte man eine Aufstellung über regelmäßig notwendige Ausgaben erstellen und diese zu den Einnahmen ins Verhältnis setzen. Daraus ergibt sich der Betrag, der monatlich zum Sparen zur Verfügung steht.

Gleichzeitig sollte man Beratungsgespräche bei der Hausbank oder freien, unabhängigen Finanzdienstleistern wahrnehmen. Das kostet zwar etwas, vermeidet aber Fehler und gibt zusätzliche Hinweise, die man eventuell sonst nicht berücksichtigen würde.

Indirekt können junge Menschen über eine deutlich höhere Wahlbeteiligung politischen Druck erzeugen. Gleichzeitig sollte diese Bevölkerungsgruppe nicht kommunizieren, dass man aus der gesetzlichen Altersvorsorge ohnehin nichts erwartet. Tut man das weiterhin, findet man bei der jeweiligen Regierung wenig Fürsprache. Wer nicht wählt und keine Erwartung äußert, wird nicht berücksichtigt. Dann entscheiden tendenziell weiter Rentner und die geburtenstarken Jahrgänge, wie die gesetzliche Rentenversicherung strukturiert wird.

V-CHECK Video: Aktien & ETFs für Gen Z: Wie können junge Leute am besten Vermögen aufbauen?

Je früher, desto besser: das gilt auch für den Vermögensaufbau. Ein früher Start ermöglicht es, vom Zinseszinseffekt zu profitieren und langfristig Vermögen aufzubauen. Gerade Berufseinsteiger der Gen Z können davon besonders stark profitieren.

2. Vermögenswirksame Leistungen einsetzen

Besteht ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis, sollte nach vermögenswirksamen Leistungen gefragt werden. Liegt man unter bestimmten Einkommensgrenzen, erhält man noch staatliche Förderungen. Das ist ein guter, einfacher Start. Außerdem wird die Sparrate gleich mit der Gehaltszahlung angelegt. Man kommt daher gar nicht in Versuchung, den Betrag unüberlegt zu konsumieren.

Verträge für vermögenswirksame Leistungen laufen in der Regel sieben Jahre. Sechs Jahre davon wird eingezahlt, das siebte ist ein Ruhejahr. Nach den sieben Jahren ist der Anlagebetrag frei verfügbar. Man kann bereits nach dem sechsten Jahr einen neuen Vertrag beginnen.

Seit 1984 gibt es die Möglichkeit, dabei in Investmentfonds zu investieren. Das Angebot an Fonds ist meist eingeschränkt und bezieht sich überwiegend auf aktive Fonds der gewählten Hausbank. Trotzdem hat sich diese Variante seit 40 Jahren bewährt. Junge Menschen sollten grundsätzlich höhere Aktienquoten vorziehen. Einzelpersonen, die keine Kinderförderung erhalten, rate ich von Riester-Produkten eher ab. Hier wirken sich die Garantiemechanismen, Spesen und die hohen unterstellten Lebenserwartungen bei der anschließenden Rentenversicherung ungünstig aus.

3. Passende Fonds und ETFs auf Online-Banken und -plattformen suchen

Entscheidet man sich für das Angebot einer klassischen Bank, ist die Auswahl meist auf die dort angebotenen Fonds beschränkt, was nicht automatisch schlecht sein muss. Sollen es ETFs sein, hat man auf der Internetseite www.justetf.com genügend Auswahl und Selektionsmöglichkeiten. Bei den meisten Online-Banken gibt es ein großes Angebot an aktiven Fonds mit entsprechenden Filtern.

Sucht man gezielt nach nachhaltigen Produkten, ist man auf der Internetseite des FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen) unter der Rubrik „Qualität und Standards“ (FNG Nachhaltigkeitsprofile) gut aufgehoben. Sucht man auf neutralen Internetseiten, muss man zusätzlich stets prüfen, ob der gewählte Fonds bei der eigenen Bank sparplanfähig ist oder man entscheidet sich für ein zusätzliches Depot beispielsweise bei der Frankfurter Fondsbank.

4. Disziplin ist Dreh- und Angelpunkt

Ein liquides Vermögen von 500.000 Euro aufzubauen ist nicht einfach, fordert Disziplin und damit einhergehend Konsumverzicht.

Ist man in der Lage beispielsweise 200 Euro im Monat zu sparen und unterstellt eine jährliche Verzinsung von vier Prozent nach allen Kosten und der Abgeltungssteuer, entstehen nach 20 Jahren ca. 70.000 Euro und nach 30 Jahren rund 128.000 Euro. Erreicht man eine Nettorendite von fünf Prozent, kommt man nach 20 Jahren auf rund 77.000 Euro.

Man müsste also 675 Euro im Monat 30 Jahre lang zu fünf Prozent investieren, um auf etwas mehr als 500.000 Euro zu kommen. Eine Rate von etwas 400 Euro im Monat müsste umgekehrt mit acht Prozent netto verzinst werden, um das gleiche Ergebnis zu erreichen.

5. Gewinne realisieren und Sparerfreibetrag optimal ausnutzen

Während der Laufzeit sollte man immer daran denken, den Sparerfreibetrag optimal auszunutzen, auch mal Gewinne zu realisieren und die Anteile dann wieder zurück zu kaufen. Die geringen Kosten, die dabei entstehen, fallen hier nicht so stark ins Gewicht.

Garantien sind bei Laufzeiten mit 30 Jahren oder länger unwichtig und bei so langen Zeiträumen unterm Strich zu teuer. Und selbst die eher nicht so extrovertiert ausgerichteten Verbraucherverbände beziffern das statistische Risiko einer breit diversifizierten Aktienanlage über 30 Jahre mit null Prozent.

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