
Unternehmensstiftungen: Mit ruhiger Hand führen
Die Führung von Novo Nordisk (ISIN DK0062498333), Europas derzeit wertvollstem Unternehmen, liegt maßgeblich in den Händen einer Stiftung. Die Novo-Nordisk Foundation hält über 25 Prozent der Kapitalanteile und 77 Prozent der Stimmrechte des führenden Herstellers von Diabetesmedikamenten. Die Stiftung hält inzwischen Vermögenswerte von mehr als 100 Milliarden Euro und generierte alleine 2022 weitere Zuflüsse von etwa zwei Milliarden Euro. Damit zählt die Novo-Nordisk Foundation zu den weltweit größten Forschungsstiftungen. Ihre finanzielle Stärke ermöglicht langfristige Forschungsprojekte mit dem Potenzial, das Leben vieler Menschen zu verbessern.
Stabilität und Erfolg
Novo Nordisk hat sich als solider und zuverlässiger Akteur in der pharmazeutischen Branche etabliert, insbesondere im Bereich Diabetesmedikamente und seit 2023 auch mit Abnehm-Medikamenten wie Wegovy. Der Erfolg dürfte (auch) auf den langfristigen Fokus des Anteileigners zurückzuführen sein. Denn im Gegensatz zu anderen Pharmaunternehmen sind Novo Nordisk und der US-amerikanische Konzern Eli Lilly (US5324571083) nicht von Quartalsberichten getrieben. Es dürfte nämlich kein Zufall sein, dass Eli Lilly zu elf Prozent der Eli Lilly Foundation gehört. Damit ist die 1937 gegründete Stiftung Hauptaktionär und eine der weltweit größten privaten philanthropischen Stiftungen.
Erfolgreiche Unternehmen in stiftungseigener Hand
Weitere prominente Beispiele für Unternehmen mit Unternehmensstiftungen im Rücken sind in Deutschland die Software AG (DE000A2GS401), ThyssenKrupp (ISIN DE0007500001), Bosch (ISIN XS1084874533) und Mahle (ISIN XS2341724172). Geade im Fall von Mahle, das wie andere Automobilzulieferer vor großen Herausforderungen steht, kann eine Unternehmensstiftung den nötigen Rückhalt bieten, um eine langfristige Transformation erfolgreich zu gestalten.
Garantiert ist das nicht. Bei der Software AG beispielsweise möchte der Stiftungsrat die Unternehmensanteile vekraufen. Damit wird die Stiftung künftig keinen bedeutenden Anteil mehr an dem Unternehmen halten. Man kann die Entscheidung als Eingeständnis werten, dass es im schnelllebigen Software-Geschäft mit Private-Equity-Investoren bessere Anteilseigner gibt.
Keine Garantie für schnelle Aktiengewinne
Gemeinnützige Unternehmensstiftungen sind damit nicht automisch Garanten für schnelle Aktiengewinne. In Branchen mit langen und unsicheren Investitionszyklen jedoch können Stiftungen durch ihre ruhige Hand durchaus einen Mehrwert bieten.
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