Strategie-Check: GVS Krypto+
Für Anleger, die sich in diesem Zwiespalt befinden, hält die GVS Financial Solutions GmbH aus Dreieich mit der GVS Krypto+ Strategie eine Anlagestrategie bereit. Mit der Strategie sollen Anleger von den Chancen des Kryptomarktes profitieren, überlassen den Handel aber einer professionellen Vermögensverwaltung.
Der Vermögensverwalter GVS Financial Solutions wurde im Jahr 2011 gegründet. Getreu der Maxime, dass Anlageerfolg zu 90% von der richtigen Vermögensstruktur und dem richtigen Timing abhängig ist, haben die Asset Manager ihren hauseigenen Investmentprozess MAI+ entwickelt. Ein Ampelsystem soll vor emotionalen Entscheidungen bei der Auswahl der jeweiligen Investments schützen und dabei helfen Risiken zu minimieren. Individuelle Vermögensverwaltungsmandate bietet die GVS ab einer Anlagesumme von 100.000 Euro an. Im Digitalangebot ist die Krypto+-Strategie bereits ab einer Anlagesumme von 25.000 Euro investierbar.
Mit der Digitalstrategie Krypo+ können Anleger an der Performance der wichtigsten Digitalwährungen Bitcoin und Ethereum partizipieren. Der Vermögensverwalter will die Wertentwicklung dieser beiden
populärsten Digitalwährungen über ein ETF-Portfolio abbilden. Das Kryptoportfolio enthält derzeit aber nur die drei größten börsengehandelten Bitcoin-Indexfonds: WisdomTree Bitcoin; VanEck Vector Bitcoin ETN und Global X Bitcoin ETN. Weitere Kryptowährungen befinden sich noch nicht im Portfolio. Damit ist die Beteiligung an Ethereum derzeit nur graue Theorie. Zu den Bitcoin-Fonds gesellt sich noch der iShares USD Treasury Bond 1-3 yr ETF als „kursstabilisierender“ Faktor.
Damit ist die GVS Krypto+ Strategie derzeit noch eine reine Bitcoin-ETF-Strategie – plus Rentenbeimischung zur Diversifikation. Freie Mittel (derzeit rund 40%) werden geparkt, um sich bietende Chancen am Kryptomarkt zu nutzen. Um die Chancen des Kryptomarktes breiter zu nutzen, wäre die Beimischung noch weitere Kryptowährungen aus unserer Sicht aber durchaus möglich.
Bei einer empfohlenen Mindestanlagedauer von sechs Jahren sollen Anleger und Investoren mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von etwa 15% p.a. rechnen können. In seiner bislang recht kurzen Historie – die Digitalstrategie ist seit Ende Juni 2023 investierbar – hat das Strategieportfolio um knapp 20% zugelegt. Damit hat es die hauseigene Benchmark (25% UBS ETF MSCI ACWI / 25% Stoxx50 Return / 20% iBoxx Euro Sovereign TR 1 – 3 / 20% Vanguard Short Term / 10% 1 kg Gold in EUR) um gute 12% übertroffen.
Uns sind diese 12% dennoch zu wenig. Denn die Leistung relativiert sich, wenn man bedenkt, dass ein ETF-Portfolio aus nur einem der drei großen Bitcoin-ETFs im selben Zeitraum um 60% gewachsen wäre. Die versprochene Sicherheit ist hier also maßgeblich zulasten der Rendite gegangen.
Ob sich das aktive Management in Zukunft bezahlt macht, bleibt abzuwarten. Seine Dienstleistung lässt sich der Vermögensverwalter ordentlich bezahlen. Das jährliche Honorar des Vermögensverwalters liegt bei dieser nicht wirklich komplexen Strategie bei 2,3205% inkl. MwSt. bezogen auf den durchschnittlichen Depotwert. Hat der Vermögensverwalter Erfolg, will er daran dann ebenfalls noch kräftig teilhaben. Entwickelt sich die Strategie positiv, das ist im ersten Abrechnungsjahr immer dann der Fall, wenn ein höherer Gewinn als 0% erzielt wird, partizipiert der Vermögensverwalter an dieser Überrendite mit einer Gewinnbeteiligung von 17,85 % inkl. MwSt. Allerdings ist eine erfolgsabhängige Performance Fee für renditeträchtige Produkte strukturell durchaus üblich.
Fazit: Die GVS Krypto+ Strategie eignet sich für langfristig orientierte Anleger, die an den Kurschancen der wichtigsten Digitalwährungen partizipieren, die Kaufentscheidungen aber einem Vermögensverwalter überlassen möchten. Abzuwarten bleibt, ob die Strategie eine hohe Performance bei etwas geringeren Wertschwankungen erreicht.
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