Brauche ich Bitcoins im Depot?

Brauche ich Bitcoins im Depot?


Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum kommen immer mehr im Mainstream an. Doch sehen auch Finanzprofis den Bitcoin als ernstzunehmende Anlageklasse? Fragen an den Berliner Vermögensverwalter Andreas Görler.
Andreas Görler

“Derzeit würde ich keine bewährte Anlageklasse reduzieren nur um Krypto-Investments zu tätigen.”

Sehen Sie Bitcoin als Anlageklasse? 

Andreas Görler: Spätestens seit im Jahr 2022, als wieder Reputationsschäden für das gesamte Segment entstanden, sollte es klar sein, dass es sich immer noch um eine selektive Beimischung für das Portfolio und nicht um ein Basisinvestment handelt.

Im Podcast: Die Rolle der Blockchain im Asset Management

Gerade ist kaum ein Thema so gefragt wie die Tokenisierung. Über ihr Potenzial spricht Co-Host von Bitcoin, Fiat & Rock ‘n‘ Roll, Jonas Groß, mit Stefan Lettmeier, Vorstand der V-Bank AG. Erst im Juni 2024 hat die Bank die Kryptoverwahrlizenz der Aufsichtsbehörden erhalten  und das – nach der Commerzbank – als erst zweite Vollbank und erste reine Depotbank in Deutschland. Warum sich die V-Bank mit Krypto und Blockchain aktiv beschäftigt, welche Dienstleistungen sie nun ihren Kunden, den unabhängigen Vermögensverwaltern, mit der eigenen Lizenz anbietet – und wie die Pipeline aussieht – erfahren Sie im Podcast.

Nutzen Sie in Ihren Kunden-Portfolios Bitcoin oder Bitcoin-ETFs?

Görler: Aktiv setzen wir diese Anlage-Kategorie nicht ein. Wir haben allerdings „Zweitdepots“ in der Betreuung, in denen Anleger spekulativer agieren wollen. Und auch entsprechende Investments tätigen. Hier kann man dann, die bereits seit einigen Jahren handelbaren Zertifikate auf einzelne Kryptowährungen einsetzen.

Welchen Anteil in Portfolio erhalten Kryptos und zu Lasten welcher anderen Anlageklasse geht das? 

Görler: Derzeit würde ich keine bewährte Anlageklasse reduzieren nur um Krypto-Investments zu tätigen. In Depots mit einer offensiveren Strategie wären theoretisch kleinere Beimischungen möglich. Es hängt hier aber natürlich sehr stark von der Grundphilosophie des Vermögensverwalters ab. Mit dem Einsatz von Kryptowährungen erhöht sich tendenziell die Volatilität eines Portfolios. Auch das das will nicht jeder Anleger obwohl sich hierdurch auch Opportunitäten erhöhen.


Kryptowährungen wie Bitcoins oder Ethereum sind eine heiße, aber auch umstrittene Geldanlage. Die Befürworter schwärmen von der Unabhängigkeit von Notenbanken und staatlichen Einflüssen. Die Gegner warnen vor einer unkontrollierbaren Macht, die ganze Nationen destabilisieren könnte. Angesichts der jüngsten Pleite- und Betrugsfälle rund um Kryptowährungen stellt sich die Frage, ob die Digitalwährungen trotzdem für Anleger interessant sind. Uwe Zimmer, Geschäftsführer der z-invest GmbH in Köln beschäftigt sich seit Jahren mit Kryptowährungen und gibt im V-CHECK Podcast Antworten rund um Bitcoin & Co.

In welcher Form investieren Sie bevorzugt in Bitcoins? Physisch, über einen Handelsplatz oder über einen ETF?

Görler: Anleger, die dieses Thema trotz oder gerade wegen der extremen Kursbewegungen in ihr Depot beimischen wollen, können bei Einzeltiteln beispielsweise Plattformanbieter wie Coinbase wählen über die Kryptowährungen gehandelt werden und extrem im Kurs nachgaben.

Man könnte aber auch in Grafikkarten-Hersteller wie NVIDIA oder AMD investieren, da leistungsfähige Grafikkarten für die Umsetzung der Technologie wichtig sind, Softwareanbieter wie Microsoft bauen eine Blockchain-Umgebung für Unternehmen auf, Direktentwickler wie Advanced Blockchain wollen mit Eigenentwicklungen Blockchain-Applikationen schneller und effizienter machen.

Einen echten Standard gibt es nicht, daher ist es tendenziell für Privatanleger besser aktive oder passive Fonds oder Zertifikate mit entsprechender Ausrichtung zu wählen.

Bekannte Adressen für aktive Investmentfonds wären der ACATIS Datini Valueflex Fonds, der Krypto-Themen beimischt oder der BNY Mellon Blockchain Innovation.

Bei passiven Fonds kann man einen Blick auf den Invesco CoinShares Global Blockchain oder den First Trust Index Innovative Transaction & Process werfen.

Zertifikate auf einzelne Währungen währen beispielsweise von XBT-Provider bereits seit 2014 gehandelt. Aktuell wurde der nächste größere Schritt getätigt und ein ETF auf Bitcoins durch die US-Aufsichtsbehörde SEC genehmigt.

V-CHECK Webinar mit Dr. Christopher Arendt und Markus van de Weyer: Krypto-Gewinne mit Bitcoin, NFTs & Co erzielen und richtig versteuern

Das Interesse an sogenannten Krypto-Assets steigt rasant – ebenso wie aktuell wieder die Kurse. Durch die beträchtlichen Wertsteigerungen in den letzten Monaten in Verbindung mit den vereinfachten Zugängen zum Markt, etwa durch Blackrock ETFs, eröffnen sich neue Perspektiven für die Geldanlage. Neben dem Handel mit Krypto-Coins bieten auch andere blockchainbasierte Geschäftsideen und erfolgreiche Projekte im NFT-Bereich spannende Investitionsmöglichkeiten. Die Finanzbehörden stehen angesichts dieser Veränderungen vor noch nie dagewesenen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die steuerliche Behandlung.

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