Vier Tipps für den perfekten Start zu Ihrem Vermögen

Vier Tipps für den perfekten Start zu Ihrem Vermögen


Deutsche Sparer meinen oft, dass sie bei der Vermögensbildung auf Aktien verzichten könnten – das ist ein Irrtum, wie die letzten Jahre zeigten. Aktive Anleger indes hängen einem anderen Irrglauben an: Sie denken, es komme für den Erfolg vor allem auf das richtige Händchen bei der Aktienauswahl an. Doch viel entscheidender für Ihren Erfolg sind vier gern vernachlässigte Faktoren.

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Strategie: Faktor Nummer eins ist eine vernünftige Strategie, die das Geld sinnvoll auf mehrere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe etc. verteilt. Wer auf diese Weise vorgeht, stellt sich bei Tipps von Kollegen, Magazinen oder dubiosen Börsendiensten taub. Wie geht es Einzelwert X? Was macht das Unternehmen Y? Solche Stories lassen strategisch denkende Anleger kalt; sie folgen einem durchdachten Plan. Ihr Ziel: die Ersparnisse so anzulegen, dass die Zielrendite mit möglichst geringen Verlusten erreicht wird.

Geduld: Die solideste und aussichtsreichste Strategie bringt nur dann etwas, wenn sie dauerhaft umgesetzt wird. Anleger benötigen daher vor allem Beharrlichkeit als zweiten Faktor und einen ihrer wichtigsten Verbündeten. Denn nicht die Strategie ist der „heilige Börsen-Gral“, sondern der Faktor Zeit. Die Zeit aber arbeitet nur dann für Sie, wenn Sie Schwächephasen, die jede Strategie unvermeidlich (!) aufweist, hinnehmen und in diesen Zeiten nicht „das Handtuch werfen“. Das fällt umso leichter, je mehr Sie sich mit Ihrer Strategie beschäftigt haben.

Zeit: Was die Zeit bewirkt, zeigt am besten ein Rechenbeispiel. Angenommen, Sie zahlen einmalig 10.000 Euro in einen Fonds auf den Weltaktienmarkt ein und besparen das Depot dann 15 Jahre lang mit monatlich 100 Euro – dann haben Sie bei einer jährlichen Rendite von 6 Prozent am Ende ein Vermögen von 52.800 Euro vor Steuern. Das entspricht einem Gewinn von 24.800 Euro. Nehmen wir nun an, dass alles gleich bleibt, dass aber der Sparplan über 30 statt 15 Jahre läuft. Dann steigt Ihr Vermögen auf 155.400 Euro, was einem Gewinn von fast 109.400 Euro entspricht. Im Klartext heißt das: Wenn Sie 46.000 statt 28.000 Euro einzahlen, also 18.000 Euro mehr, kommen Sie auf einen Gewinn von 109.400 statt 24.800 Euro, also auf 84.600 Euro mehr – das entspricht einem Verhältnis von 4,7 zwischen den Gewinnen und den Einzahlungen! Wohl deshalb hat der geniale Physiker Albert Einstein gesagt: „Die stärkste Kraft im Universum ist der Zinseszins.“

Vielleicht erscheint Ihnen eine jährliche Rendite von 6 Prozent als zu hoch. Das stimmt sicher für alle, die sich auf Sparkonten und festverzinsliche Wertpapiere konzentrieren. Der Weltaktienmarkt aber erzielte seit dem Jahr 1900 (!) eine jährliche Rendite von real 5,0 Prozent, wenn die Dividenden wieder angelegt wurden. Addiert man dazu die mittlere Inflation von 2 bis 3 Prozent, ergibt sich eine nominale jährliche Rendite am Aktienmarkt von 7 bis 8 Prozent.

Kosten: Ihr vierter Trumpf, den Sie unbedingt ausspielen sollten, sind möglichst niedrige Kosten bei Wertpapierkauf und -management sowie der Depotgebühr. All diese Ausgaben nagen garantiert an der Endrendite, ganz gleich wie sich die Anlage entwickelt. Konkret: Wer über 30 Jahre statt eines Indexfonds einen gleich guten aktiv geführten Fonds kauft, zahlt einen Ausgabeaufschlag von 5 Prozent und jährlich rund 1 Prozent mehr an Verwaltungsvergütung. Im Laufe von 30 Jahren summiert sich das auf eine Differenz von fast 20.000 Euro – ein Kleinwagen, den sich statt Ihnen nun die Bank leisten kann!

Fazit: Das Fundament der erfolgreichen Vermögensbildung sind eine gute (Aktien)Strategie, ausreichend Geduld, der Zinseszins-Effekt und niedrige Kosten – mit diesen vier Trümpfen in der Hand können Sie erfolgreich bei der Geldanlage sein. Wer sich in seinem Leben lieber anderen Dingen als den Finanzmärkten widmet, überlasst das meist seinem Berater.