Bei ETF mit Label „Nachhaltigkeit“ sollten Anleger genau hinschauen

Bei ETF mit Label „Nachhaltigkeit“ sollten Anleger genau hinschauen


Andreas Enke, Vorstand der GENEON Vermögensmanagement AG aus Hamburg, erklärt im Interview, worauf Anleger bei der Auswahl von ESG-Indexfonds achten müssen.

Herr Enke, Nachhaltigkeit ist in der Welt der ETF ein großes Thema. Das Portal www.justetf.com führt fast 220 Indexfonds auf, die die Themen Soziales und Nachhaltigkeit im Fokus haben. Sie haben sich mit der Geneon Vermögensmanagement AG seit Jahren auf dieses Gebiet spezialisiert, geben Seminare und haben jüngst ein Booklet dazu veröffentlicht. Begrüßen Sie diese Vielfalt?

Andreas Enke: Die Sache ist zweischneidig. Zum einen ist diese Vielfalt gut, weil es angesichts der Herausforderungen unserer Zeit immer wichtiger wird, Geld gezielt in Projekte und Unternehmen zu lenken, die ökologisch und sozial verantwortlich handeln.

Und zum anderen?

Enke: Zum anderen fließt in den ETF viel alter Wein in neuen Schläuchen. Soll heißen: Es gibt etliche Anbieter bzw. Produkte, die sich in Sachen Ökologie, Soziales und Unternehmensführung (ESG) mit laxen Kriterien begnügen.

Wie kann ich diesen alten Wein erkennen?

Enke: In diesem Fall steht auf den ETF das Label „ESG Screened“. Diese Indexfonds schließen lediglich bestimmte Unternehmen aus – und das sind meist deutlich weniger, als ein gutmeinender Anleger erwarten würde. So kann sich etwa der Ölkonzern Total oder das Bergbau-Unternehmen Rio Tinto in solchen ETF befinden.

Es gibt bei justetf.com allein 155 Produkte mit dem Zusatz „ESG“. Gibt es bessere Alternativen?

Enke: Dem Anspruch nachhaltigen Investierens kommt man mit ETF der Kategorie SRI deutlich näher als mit „ESG Screened“. Das Kürzel steht für „Socially Responsible Investing“. Sie verfolgen eine striktere Auswahl, der Ausschlusskriterien und einen engen Best-in-Class-Ansatz kombiniert. Zudem fließen oft auch „kontroverse Geschäftspraktiken“ in die Auswahl ein. Nicht selten findet sich in diesen ETF nur noch ein Drittel der Unternehmen aus dem breiten Index.

Reichen ETF aus, um ein nachhaltiges Portfolio aufzubauen?

Enke: Daran habe ich meine Zweifel. Warum, erläutere ich detailliert im Booklet „Damit Ihre Geldanlage gelingt: Gewissen und Rendite vereinen. So investieren Sie erfolgreich nachhaltig“. Aber sie können ein wesentlicher und kostengünstiger Baustein dafür sein, wenn man Produkte mit starken Kriterien in Sachen Nachhaltigkeit auswählt.

Das Booklet können Sie hier downloaden

Mehr Wissen bedeutet mehr Erfolg bei der Geldanlage

Im der Webinar Reihe erläutern die Nachhaltigkeitsexperten Andreas Enke und Martin Nieswandt von VenGa e.V. einmal monatlich verschiedene Aspekte der nachhaltigen Geldanlage.

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