
Fit für die Börse - Wir erklären die wichtigsten Begriffe: Future
Verwandte Begriffe
Basiswert, Derivat, Hebelzertifikat, Option, Termingeschäft
Um was geht‘s bei Futures?
Futures gehören zu den Termingeschäften, die ausschließlich an Terminbörsen und -märkten gehandelt werden. Der Verkäufer eines Future-Kontrakts verpflichtet sich, dem Käufer eine Ware oder einen Vermögenswert zu einem vereinbarten Preis zu liefern. Dabei kann es sich um einen Vermögenswert wie Aktienindizes, Anleihen oder Währungen (Financial Future) oder einen Rohstoff wie Gold oder Weizen handeln (Commodity Future). Der Käufer wiederum verpflichtet sich, den vertraglich vereinbarten Gegenstand abzunehmen. Futures gehören zu den Derivaten, werden aber immer in standardisierter Form gehandelt. Das unterscheidet sie etwa von Hebelzertifikaten. Im Gegensatz zu Optionen handelt es sich bei Futures um unbedingte Termingeschäfte. Daher können die Beteiligten von diesem Geschäft nicht zurücktreten.
Was bringne mir Futures?
Finanzinstrumente mit der Funktion von Futures gab es schon im antiken Griechenland. Sie dienten und dienen Unternehmen als Absicherung gegen mögliche Preisschwankungen. So weiß der Verkäufer eines Futures schon heute, zu welchem Preis er seine Ware später veräußern kann. Und der Käufer kennt ebenfalls seine Kosten. Das gibt beiden Vertragsparteien Sicherheit. Auch Privatanleger können an den Futures-Märkten handeln und satte Gewinne einstreichen, wenn sie richtig liegen. Dabei können sie von steigenden und von fallenden Preisen profitieren. Dazu müssen sie aber in aller Regel über viel Erfahrung und Disziplin verfügen. Der Grund: Für den Handel sind nur sehr geringe Sicherheitsleistungen erforderlich, oft nicht mehr als fünf Prozent. Durch diese geringe „Initial Margin“ können Anleger viel mehr Geld bewegen, als sie tatsächlich haben. Daher sind die Risiken sehr hoch und ein strenges Money Management unverzichtbar.
Wie investiere ich in Futures?
Anleger können Futures an den Terminbörsen wie der Eurex handeln. Dazu brauchen sie einen Broker, der ihnen diesen Zugang ermöglicht. Beim Futures-Handel müssen Anleger zu Beginn lediglich die geforderte Sicherheitsleistung hinterlegen. Reicht diese aufgrund der Preisentwicklung nicht mehr aus, erhalten Anleger einen sogenannten Margin Call. Damit werden sie aufgefordert, Geld nachzuschießen. Andernfalls wird der Kontrakt mit Verlust glattgestellt. Auf beliebte Aktienindizes wie den S&P 500 gibt es sogenannte E-Minis. Im Gegensatz zum „großen“ Future entspricht eine Differenz von einem Punkt im S&P 500 nicht 500, sondern 50 Dollar.
Was bleibt unterm Strich?
Auf Kursgewinne mit Futures-Kontrakten fällt Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zuzüglich Solidarzuschlag an – also 26,38 Prozent. Kursverluste können nach dem Jahressteuergesetz 2020 jedoch nicht mehr voll, sondern nur bis zu einer Höhe von 20.000 Euro im Jahr von Gewinnen abgezogen werden. Weitere Details des Bundesfinanzministeriums zur Ausführung lagen bis zum Redaktionsschluss nicht vor. Sehr wahrscheinlich wird wie bei Aktien ein eigener Verlustverrechnungstopf eingeführt. Diese eventuell verfassungswidrige Besteuerung dürfte Termingeschäfte wie den Futures-Handel auf Dauer unattraktiver machen.
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