
„Diversifikation ist die beste Risikovorsorge gegen Kursschwankungen“

Anton Vetter ist Vorstand der BV & P Vermögen AG in Kempten.
Herr Vetter, Sie sind eine der wenigen Vermögensverwaltungen in Deutschland, die beim Vermögensverwaltertest von Capital bereits zum zweiten Mal mit der Gesamthöchstnote ausgezeichnet worden sind. Dabei wurde die gute Produktumsetzung, niedrige Kosten, vor allem aber Ihr Risikomanagement gelobt. Wie halten Sie das Risiko in den Depots Ihrer Kunden in Grenzen?
Anton Vetter: Zunächst erstellen wir für jeden Kunden eine Risikoanalyse. Angelehnt an die sich daraus ergebende Risikotragfähigkeit bauen wir sein Depot. Daraus ergibt sich dann die Gewichtung in Assetklassen wie Aktien, Anleihen oder Edelmetalle.
Unser Risikomanagement zeichnet sich dadurch aus, dass wir die Kundendepots so weit wie möglich diversifizieren, also streuen. Dabei achten wir darauf, dass die Kosten dafür möglichst niedrig ausfallen. Daher arbeiten wir mit ETFs.
Wie kann ein Anleger das Risiko bei Investitionen in Wertpapieren selbst möglichst klein halten?
Vetter: Ähnlich wie wir als Vermögensverwalter, in dem er sein Depot bestmöglich streut – idealerweise mit ETFs. Oder man greift auf vermögensverwaltende Fonds und Online-Strategien zurück, die auf solchen passiven Indexfonds basieren. Vor allem für unerfahrene Anleger ist die Krux dabei die schier unüberschaubare Anzahl an ETFs. Bei über 2.000 am Markt vorhandenen ETFs gibt es sehr verschiedene Varianten. Man sollte wenigstens auf das Volumen, die Replikationsmethode und den zugrundeliegenden Index achten. Bei den Indizes würde ich namhafte wie den DAX, Eurostoxx 50 oder MSCI World bevorzugen.
Sie bieten nicht nur die individuelle Vermögensverwaltung an, sondern bilden Ihre Anlagestrategien auch digital für kleinere Anlagesummen ab. Finden sich hier die gängigen Risikoklassen wieder?
Vetter: Wie beim Vermögensverwaltertest von Capital haben wir bei den drei klassischen Online-Strategieportfolios die Risikoklassen konservativ, ausgewogen und chancenorientiert berücksichtigt. KOSmos verfolgt die Anlagestrategie des Norwegischen Staatsfonds, während das KISS-Strategieportfolio in jede gängige Anlageklasse mit 10 Prozent investiert. Die Karacho-Strategie richtet sich an Anleger mit mehr Risikoappetit, da es zu 100 Prozent auf Aktien setzt.
Wir nähern uns mit schnellen Schritten dem Jahresende. Was erwarten Sie an den Börsen bis dahin und werden Sie Ihr Risikomanagement dahingehend anpassen?
Vetter: Grundsätzlich erwarten wir, dass die Schwankungen an den Börsen zunehmen werden. Dafür dürften unter anderem die US-Wahlen sorgen. Nachdem wir die Kundendepots aber von vorne herein gut streuen, haben Rückschläge in vereinzelten Assetklassen geringere Auswirkungen auf das gesamte Portfolio. Daher müssen wir höchstens marginal anpassen.
Bislang erschienen in unserer Serie “Corinna Geser fragt, Capital-Sternesieger antworten”:
- Teil 1 – Source For Alpha: “Wir tappen nicht in die typischen psychologischen Fallen wie Gier oder Angst”
- Teil 2 – Kidron Vermögensverwaltung: “Wir kaufen nur Aktien, mit denen unsere Kunden und wir nachts gut schlafen können”
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