
Trotz allem: Digitalisierung nicht vergessen
Keine Frage, der morgendliche Blick in die Zeitung oder aufs Handy ist für Anleger derzeit kein Vergnügen. Die Nachrichtenlage ist in aller Regel eine Aneinanderreihung von schlechten Neuigkeiten: Die Unternehmen leiden unter Lieferkettenproblemen, hohen Energiekosten, Rohstoffengpässen. Die Preise steigen von Monat zu Monat und Erspartes auf dem Konto verliert trotz Zinserhöhungen durch die Zentralbanken unter dem Strich weiter kräftig an Kaufkraft. Gleichzeitig haben sich die Aktienmärkte nicht gut entwickelt, das deutsche Institut der Wirtschaft in Köln sieht einen Stimmungseinbruch am Immobilienmarkt und selbst der Kurs des traditionellen Krisenmetalls Gold kommt nicht wirklich positiv in Bewegung. Gibt es also gar keine Möglichkeiten mehr, Vermögen für die Zukunft zu erhalten?
Gute Nachricht für Sparer mit Weitblick
So schlecht die momentane Stimmung auch sein mag, solche Phasen gibt es immer wieder. Keiner erlebt sie gerne und es ist wirklich schwer vorherzusagen, wie lange die jetzige anhalten wird. Aber die Erfahrung spricht dafür, dass es ein „Danach“ geben wird. In der Vergangenheit haben in aller Regel diejenigen profitiert, die weiter investiert haben. Der renommierte amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Roger Ibbotson rechnet zum Beispiel vor, dass seit nahezu über 100 Jahren weder Kriege noch Inflation dauerhafte Wertverluste für eine breit gestreute Aktienanlage brachten. Im Gegenteil: Ibbotson ermittelte seit 1926 eine langfristige jährliche Rendite amerikanischer Aktien von sieben Prozent, die deutlich über der durchschnittlichen Inflationsrate von rund drei Prozent liegt. Das zeigt vor allem eins: Unternehmen können sich flexibel an Krisen und schwierige Situationen anpassen. Das kann dazu genutzt werden, Vermögenswerte zu erhalten. Damit aber ein Aktieninvestment funktioniert, macht es Sinn, nicht nur sein Geld auf möglichst viele unterschiedliche Unternehmen zu verteilen, sondern auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Und eins bezweifelt hier kaum jemand: Die wird durch immer mehr Digitalisierung geprägt sein.
Neues Zeitalter hat gerade erst begonnen
Als der Deutsche Konrad Zuse 1941 den ersten funktionsfähigen Digitalrechner baute, war noch nicht absehbar, welches Potential hier entstehen würde. Ging es zunächst noch um die schnellere Erledigung von komplizierten Rechenaufgaben und die effiziente Datenerfassung, erledigen Computer und Roboter heute immer komplexere Aufgaben und lernen dank künstlicher Intelligenz jeden Tag dazu. Die sich abzeichnenden Möglichkeiten für Automatisierung, Metadatenanalyse und globale Vernetzung sind enorm. Das betrifft nicht nur amerikanische Digitalgiganten wie Amazon, den Facebook Konzern Meta oder die Googlemutter Alphabet. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen gehen laut einer Bitkom-Umfrage davon aus, dass in fünf Jahren digitale Geschäftsmodelle von sehr großer Bedeutung oder sogar entscheidend für den eigenen wirtschaftlichen Erfolg sein werden. Das reicht von digitalem Marketing und Vertriebskanälen über neue Dienstleistungen wie Fernmonitoring oder Datenanalyse und nicht zuletzt bis zu effizienteren Produktionsprozessen und Abläufen. Letztendlich wird es sich fast niemand leisten können, diese Entwicklung zu verschlafen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Warum ist das für Anleger heute schon wichtig?

Konsequent auf Qualität setzen
Keiner kann zuverlässig die Welt von morgen vorhersagen, aber es spricht sehr viel dafür, dass sich der Digitalisierungstrend fortsetzen wird. Daran werden auch die momentanen Schwierigkeiten nichts Substantielles ändern und schwierige Zeiten beschleunigen Transformationsprozesse sogar oft. Gerade die Coronapandemie hat gezeigt, wie schnell es gehen kann: Plötzlich kommunizierte fast jeder per Teams, Zoom und Co. online und digitale Meetings am heimischen Küchentisch gehörten zum normalen Alltag. In vielen Bereichen ist das digitale Homeoffice jetzt zumindest tageweise Standard und es ist absehbar, dass künftig wohl nicht mehr jeder Mitarbeiter dauerhaft einen eigenen Schreibtisch in der Firma braucht. Schon jetzt hat das einen Einfluss auf die Preise von Büroimmobilien. Aber das ist nur eine von vielen Facetten der digitalen Transformation.
Wie lang wird es dauern, dass so etwa die Arbeit einer ganzen Buchhaltungsabteilung von einer künstlichen Intelligenz erledigt wird oder die Auslieferung von Paketen in Großstädten automatisiert wird? Klingt nach Science fiction-Fantasie, wird aber alles schon getestet. Das heißt nicht, dass Anleger alles nur auf den Digitaltrend setzen sollten. Aber wenn wir nach Investmentkandidaten suchen, ist es für uns ein entscheidendes Kriterium, wie Unternehmen im digitalen Bereich aufgestellt sind und welche Perspektiven sich hier bieten. Wenn sich die derzeit schwierige Lage wieder etwas aufhellt, wird das eine wichtige Komponente sein, um für die Zukunft durchstarten zu können. Aktien, die von der Digitalisierung profitieren, haben das Potenzial in einem ausgewogenen Portfolio einen wertvollen Beitrag zu leisten. Sie können in einem strategischen Anlagemix helfen, trotz Krisenstimmung und Geldentwertungstendenzen Vermögen langfristig zu erhalten.
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